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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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Rücken, als sie oben am Empfang ankam. Das ausgesprochen vornehme und elegante Ambiente überwältigte sie, obwohl sie selbst aus sehr wohlhabendem Haus stammte. Als sie und Angelo sich kennengelernt hatten, hatte er mit keiner Silbe erwähnt, wie unglaublich reich seine Familie war. Für sie war er ein hart arbeitender, gutaussehender Italiener gewesen, der für seinen Magister in Betriebswirtschaft paukte. Er hatte sich sehr darum bemüht, seinen privilegierten Hintergrund zu verbergen – und sie selbst hatte ihm in nichts nachgestanden.
    „Ich fürchte, Signore Bellandini ist nicht zu sprechen“, flötete die Empfangsdame. „Möchten Sie einen Termin vereinbaren?“
    Natalie sah die hübsche Frau mit den Modelmaßen, dem perfekt gestylten blonden Haar und den klaren graublauen Augen an und verlor auch noch den letzten Rest an Selbstsicherheit. Sie selbst war furchtbar übernächtigt. Ihr sonst so frischer Teint wirkte eher grau, das lange braune Haar glanzlos. Wenigstens hatte sie im Fahrstuhl noch daran gedacht, etwas Lipgloss aufzulegen. Gegen die dunklen Schatten unter den Augen und die hohlen Wangen hatte sie nichts unternommen. Seit ihrem siebten Lebensjahr ging es ihr zu dieser Zeit des Jahres immer besonders schlecht.
    Mit eiserner Selbstdisziplin straffte sie jetzt jedoch die Schultern. Es kam gar nicht infrage, das Gebäude unverrichteter Dinge wieder zu verlassen! „Richten Sie Signore Bellandini aus, ich sei nur bis morgen um diese Zeit in London.“ Sie reichte der Empfangsdame eine Visitenkarte und eine Karte des Hotels, in dem sie eine Übernachtung gebucht hatte. „Ich bin unter der Handynummer oder im Hotel zu erreichen.“
    Nach einem kurzen Blick auf die Visitenkarte sah die Empfangsdame neugierig auf. „Sie sind Natalie Armitage? Die Innenarchitektin?“
    „Genau die.“
    „Ich liebe Ihre Bettwäsche und Handtücher aus der letzten Frühlingskollektion. Durch mich sind meine Freundinnen auch darauf aufmerksam geworden. Ihr Stil ist so feminin und dabei modern und originell“, schwärmte sie.
    Natalie lächelte höflich. „Freut mich, dass Ihnen meine Kollektion gefällt.“
    Die Empfangsdame zwinkerte ihr vergnügt zu und beugte sich über die Gegensprechanlage. „Signore Bellandini? Miss Natalie Armitage ist hier und würde Sie gern sprechen. Möchten Sie sie vor dem nächsten Kundengespräch empfangen, oder soll ich für heute Nachmittag einen Termin machen?“
    Natalie hielt kurz den Atem an. Wie würde Angelo reagieren? Erstaunt? Verärgert? Wütend?
    „Nein“, antwortete Angelo mit seiner tiefen sexy Stimme, die Natalie immer wie eine Liebkosung empfunden hatte. „Sie kann gleich reinkommen.“
    Die Empfangsdame führte Natalie den langen Korridor entlang und blieb vor einer Tür mit einem Messingschild stehen, das Angelos Namen trug. „Sie haben wirklich Glück, Miss Armitage. Eigentlich empfängt er niemanden ohne Termin. Aber vielleicht will er ja auch unter Ihre Bettwäsche schlüpfen“, fügte sie mit anzüglichem Lächeln hinzu, bevor sie klopfte und der Besucherin die Tür aufhielt.
    Natalie lächelte gequält und betrat die Höhle des Löwen. Angelo saß an einem Mahagonischreibtisch und sah ihr entgegen. Hinter ihr schloss sich die Tür mit leisem Klicken. Nun gab es kein Zurück mehr! Vor Nervosität war ihre Kehle ganz trocken.
    Angelo sah noch fantastischer aus als vor fünf Jahren. Sein schönes Gesicht hatte markantere Züge angenommen, das Haar trug er kürzer, aber nicht zu kurz. Die schwarzen Locken ringelten sich um den Kragen eines hellblauen Oberhemdes. Auf dem glattrasierten Gesicht lag ein bläulicher Schatten, der den starken Bartwuchs verriet. Das Kinn war energisch wie eh und je, die Wimpern dicht und lang, die Augen kaffeebraun.
    Angelo erhob sich. Aus Höflichkeit oder wollte er Natalie mit seiner beeindruckenden Körperlänge von über einem Meter neunzig einschüchtern? Trotz ihrer High Heels musste sie zu ihm aufblicken.
    Nervös befeuchtete sie sich die trockenen Lippen und bemühte sich um Gelassenheit. Eigentlich hatte sie ihre Gefühle immer gut im Griff. Und jetzt war bestimmt nicht der Zeitpunkt zu zeigen, wie besorgt sie um ihren Bruder war. Angelo würde das sofort ausnutzen. Sie war hier, um für den Schaden zu zahlen, den Lachlan angerichtet hatte. Und dann würde sie auf der Stelle wieder verschwinden! „Danke, dass du dir so kurzfristig Zeit genommen hast“, sagte sie. „Ich weiß, wie beschäftigt du bist, und werde es

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