Julia Extra Band 370
getan, oder?“, fragte Angelo.
„Was denn?“
„Du hast nicht mit dem Kerl aus der Bar geschlafen.“
Natalie setzte sich auf und zog sich die Decke bis an den Hals. „Ich bin mit zu ihm gegangen.“
„Aber du hast nicht mit ihm geschlafen. Du wolltest nur, dass ich das glaube. Dir war nämlich klar, dass ich dich aus keinem anderen Grund gehen lassen würde.“
Schuldbewusst senkte sie den Blick. „Ich war einfach noch nicht bereit für eine feste Beziehung“, erklärte sie leise. „Du hast mich ständig bedrängt. Aber ich wollte meine Freiheit behalten, statt meine Persönlichkeit aufzugeben und zum Spielzeug eines reichen Mannes zu werden. Wie meine Mutter.“
„Du bist völlig anders als deine Mutter, cara : willensstark und temperamentvoll.“
Natalie stand auf und warf sich eine Seidenstola über. „Manchmal fühle ich mich aber eher …“ Sie biss sich auf die Lippe.
„Wie fühlst du dich?“, fragte er gespannt.
„Halb verhungert.“ Sie sah Angelo an. „Was muss eine Frau hier tun, um etwas zu essen zu bekommen?“
Mal wieder eins ihrer typischen Ablenkungsmanöver, dachte Angelo, hakte aber nicht nach. Mit Natalie musste man viel Geduld haben. Das hatte er inzwischen gelernt. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn er das schon vor fünf Jahren gewusst hätte.
Eine Stunde später saßen sie sich in Sorrent in einem Restaurant gegenüber. Natalie war das lieber gewesen, als in der Villa zu essen. Dort war sie wenigstens gezwungen, die Finger von Angelo zu lassen. Außerdem konnte er sie in der Öffentlichkeit nicht mit allzu persönlichen Fragen löchern.
Natalie befürchtete, dass ihm leidenschaftlicher Sex nicht reichen würde und er über kurz oder lang mehr von ihr wollte, als sie zu geben bereit war. Wenn er sie bitten würde, für immer bei ihm zu bleiben, wäre es bis zur Nachwuchsfrage auch nicht mehr weit. Seine Mutter hatte ihr bereits mehrmals einen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, als sie zusammen das Brautkleid ausgesucht hatten.
Bei der Vorstellung, die Verantwortung für ein Baby zu tragen, wurde ihr elend. Ihre Eltern wären bestimmt entsetzt, wenn sie schwanger wäre. Ihre Mutter würde sofort nach der nächsten Flasche greifen und sie leeren. Ihr Vater würde ihr nur einen vorwurfsvollen Blick zuwerfen.
Angelo beugte sich vor und drückte ihr leicht die Hand. „Hallo, jemand zu Hause?“, fragte er lächelnd.
„Entschuldige, ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Tut mir leid, dass ich nicht vor Temperament übersprudele.“
Angelo lachte. „Kein Problem. Ich bin schon zufrieden, wenn du nur bei mir bist.“
Einmal mehr wurde ihr bewusst, wie sehr sie seine zärtlichen Gesten und Berührungen, sein wunderschönes Lächeln, sein erregendes Liebesspiel vermisst hatte. Wie oft war sie nachts aufgewacht und hatte sich nach seiner Wärme, seiner Sinnlichkeit gesehnt?
„Worüber denkst du so angestrengt nach?“, fragte er nun doch.
Natalie sah in seine liebevollen dunkelbraunen Augen und schmolz dahin. „Möchtest du einen Nachtisch?“
„Kommt darauf an, was es ist.“ Vielsagend zwinkerte er ihr zu.
Es hielt sie kaum noch auf dem Stuhl vor Lust. Am liebsten wäre sie auf der Stelle über Angelo hergefallen. „Auf Süßes habe ich keinen Appetit“, sagte sie heiser.
„Worauf dann?“ Er hatte da so eine Ahnung.
„Auf etwas, was schnell geht.“
„Da würde mir schon was einfallen. Sag mir, was du willst, und ich werde mein Möglichstes tun, dich zufriedenzustellen.“
Ein lustvoller Schauer lief ihr über den Rücken, als Angelo ihr aufhalf. Sie lehnte sich kurz an ihn, um festzustellen, ob er erregt war.
Oh ja, das war er fraglos!
Zufrieden lächelnd verließ sie schnell das Restaurant mit ihm.
Kaum hatte Angelo die Haustür aufgeschlossen, da schob Natalie ihn auch schon an die Wand.
„He, was habe ich dir denn getan?“, erkundigte er sich gespielt empört.
„Du hast mir Nachtisch versprochen. Den will ich jetzt haben.“
Er erbebte, als sie seine Erektion streichelte. „Ich dachte, du willst dich bedienen lassen.“
Verführerisch lächelnd zog sie den Reißverschluss seiner Hose auf. „Ich möchte einen Appetithappen.“ Schon kniete sie vor ihm.
Es war überwältigend. Sie ließ ihm keine Chance, sich zurückzuhalten. Hingebungsvoll liebkoste sie ihn mit Lippen und Zunge, bis sie ihn dort hatte, wo sie ihn wollte. Angelos Orgasmus war so gewaltig, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte. Sein Herz raste, und er
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