Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
Vom Netzwerk:
sie ihn von heute Morgen in Erinnerung hatte. Er trug einen anthrazitfarbenen Maßanzug, sein Haar, heute Morgen noch wirr, war perfekt gekämmt. Der Bluterguss um sein Auge war inzwischen dunkelviolett geworden, Natasha musste sich zurückhalten, um nicht vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Schwellung zu fahren. Dieser Mann übte eine bizarre Wirkung auf sie aus, noch nie war sie sich ihrer Weiblichkeit so bewusst gewesen.
    Natasha schluckte, denn auch ihre Sexualität wurde ihr plötzlich nur allzusehr bewusst. So hatte sie noch nie gefühlt, auch nicht bei Jason. Plötzlich wünschte sie verzweifelt, die Nacht würde nie zu Ende gehen. Allerdings wusste sie auch, dass das Ende abrupt kommen würde, wenn sie jetzt nicht Ja sagte.
    „Ich hole meinen Mantel.“ Sie zögerte, unsicher, ob sie ihn hereinbitten sollte. „Wollen Sie vielleicht …“
    „Ich warte hier.“ Rakhal hatte ihre Gedanken erraten. Er wollte, dass diese Nacht endlich begann, und da war es besser, nicht zu wissen, ob sie allein lebte. Falls ja, durfte er die Dinge nicht zu schnell vorantreiben, doch es würde schwer werden, sie nicht zu küssen. Schon jetzt war er erregt.
    Der Kronprinz drehte sich zur Straße um und besah sich die Häuser mit den gepflegten kleinen Vorgärten. Er überraschte sich selbst damit, dass er versuchte sich vorzustellen, wie sie lebte. Seltsam, aber dieses eine Mal hatte er tatsächlich das Bedürfnis, mehr über die Frau zu erfahren, mit der er die Nacht verbringen würde.
    Drinnen im Haus fand Natasha ihre Handtasche und zog ihren Mantel über, beides wurde dem Kleid keinesfalls gerecht, aber es war kalt, auch wenn der Regen ausgesetzt hatte, und sie hatte nicht vor, mit bloßen Schultern und Armen auszugehen. Sie sah ihn draußen vor der Tür stehen und warten, bis sie zu ihm kam. Nervös verschloss Natasha die Haustür, dann gingen sie gemeinsam zu seinem Wagen. Dieses Mal war es der Chauffeur, der die Wagentür aufhielt, und dieses Mal gab es auch keinen Mann in langer Robe, der ihr Tee anbot. Nervosität machte sich in ihr breit, weil sie allein mit ihm war.
    Doch Rakhal blieb der perfekte Gentleman, setzte sich ihr gegenüber und machte höflich Konversation, während der Wagen durch die dunklen Straßen glitt. Weder tat noch sagte er etwas Ungehöriges, machte auch keine Bemerkung darüber, wie sie angezogen war. Er musste mit makellos eleganten Frauen ausgehen. Wusste er, wie untypisch dieser Aufzug für sie war? Wie hätte er wohl reagiert, wenn sie ihm in Jeans und Pantoffeln die Tür geöffnet hätte? Hätte der Abend dann einen anderen Verlauf genommen?
    Nun, heute Morgen hatte er sie vom Regen durchweicht gesehen. Sie musste absolut grässlich ausgesehen haben, und trotzdem war da Verlangen zwischen ihnen aufgeblüht. Natasha starrte auf seine Hand mit den manikürten Nägeln, die auf seinem Schenkel lag, dann wandte sie den Kopf ab, als sie merkte, dass er sie nachdenklich beobachtete.
    Es war viel zu warm im Wagen, ihr Mantel wog schwer wie eine Decke. Damit begründete sie die Hitze, die sich in ihrem Körper ausbreitete, bis sie sich eingestand, dass es Verlangen war, das in ihr brannte. Zu gern hätte sie das Fenster heruntergelassen und ihr Gesicht in den kühlenden Fahrtwind gehalten. Oder sich auf seinen Schoß gesetzt, damit er sie küsste …
    Der Wagen fuhr vor einem luxuriösen Hotel vor. Der Chauffeur zog den Wagenschlag auf, und Natasha spürte die neugierigen Blicke, als sie ausstieg. Sie war froh, als Rakhal an ihre Seite trat und eine Hand an ihren Ellbogen legte. Jetzt konnte sie sich einreden, dass die Leute ihn anstarrten und nicht sie.
    Man begrüßte sie und führte sie in das Hotelrestaurant, und wieder drehten sich alle Köpfe. Natasha wusste, es hatte nichts mit ihr zu tun, denn an den Tischen saßen ausgewählt elegante und mit Juwelen geschmückte Frauen. Nein, es war Rakhal, der die Blicke auf sich zog, Rakhal mit seinem Aussehen, seiner Eleganz, seiner Haltung … Er war damit geboren worden. So etwas konnte man nicht erlernen.
    Und heute Abend war sie es, die mit ihm dinierte.
    Der Tisch war wunderschön gedeckt mit weißem Leinen, funkelndem Kristall und Silber. Doch es war nicht die luxuriöse Umgebung, die Natasha nervös machte, auch nicht sein Titel – nun, vielleicht ein wenig –, sondern der Mann selbst. Plötzlich fragte sie sich, ob sie die Einladung nicht doch hätte besser ablehnen sollen. Denn trotz seiner makellosen Manieren gab es etwas Wildes und

Weitere Kostenlose Bücher