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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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sollte ich das wissen?“
    Darüber wurde auch nie gesprochen. Er konnte sich nur an eine Gelegenheit erinnern, und zwar, als er einen uralten weisen Mann in der Wüste aufgesucht hatte, um von diesem mehr über seine Mutter zu erfahren. Heute Abend war es das erste Mal, dass jemand ihn direkt nach seiner Mutter fragte.
    „Aber irgendetwas müssen Sie doch wissen, oder?“
    „Sie kam aus der Wüste.“ Er erinnerte sich daran, was der Alte ihm erzählt hatte. „Aus einem noblen Stamm. Angeblich soll sie eine weise und schöne Seele gewesen sein.“
    Er hatte schon zu viel preisgegeben – auf jeden Fall mehr als sonst. Rakhal senkte den Blick und bemerkte erst jetzt, dass ihre Hand in der seinen lag. Dabei war er eigentlich nicht der Mann, der Händchen hielt. Es wurde Zeit, diesen Abend wieder auf einen Kurs zu lenken, bei dem er sich sicherer fühlte. Sacht beschrieb Rakhal feine Kreise mit seinem Daumen in Natashas Handfläche, was ihr sofort das Blut in die Wangen steigen ließ. Er war des Redens müde, er wollte sie in seinem Bett haben. Doch als sie betont ihre Hand zurückzog, versuchte er auch nicht, sie festzuhalten.
    „Ich sollte Sie nach Hause bringen.“
    Das sollte er wohl tatsächlich, denn das Restaurant war inzwischen fast leer. Und doch war Natasha seltsam enttäuscht, als er sie durch das Foyer führte. Jeden einzelnen Moment war er der perfekte Gentleman gewesen – nur war sie nicht sicher, ob sie wirklich einen perfekten Gentleman wollte. Aber der Abend neigte sich seinem Ende zu, und sie würde ihn später nicht zu sich hineinbitten.
    Vielleicht spürte Rakhal das, vielleicht wusste er, dass dies seine letzte Chance war. Er blieb stehen und drehte sie zu sich. „Hat Ihnen unser gemeinsamer Abend gefallen?“
    „Ja, sehr.“
    „Ich habe mich gerne mit Ihnen unterhalten, Natasha.“
    Sie konnte nicht ahnen, welch seltenes Kompliment das aus seinem Mund war. Sie wusste ja nicht, dass Rakhal normalerweise keine tiefschürfenden Gespräche mit seinen Begleiterinnen führte. Aber er hatte es wirklich genossen, sich mit Natasha zu unterhalten.
    Rakhal lächelte und berührte die Perle, die an ihrem Ohrläppchen hing. „Diese Ohrringe sind wunderschön.“
    „Sie gehörten meiner Mutter. Normalerweise trage ich keinen Schmuck.“ Sie rückte ihren Kopf ein wenig ab, nur ein wenig, aber es reichte als Warnsignal. Ein Warnsignal, das Rakhal ignorierte. Mit der anderen Hand berührte er die Perle, die an einer Kette in ihrem Ausschnitt hing, und bewunderte ihre Schönheit. Er war umgeben von Schönheit.
    „Warum nicht?“
    „Ich mag es nicht …“ Sie bekam die Worte kaum über die Lippen. Sie konnte sich nicht unterhalten, wenn seine Hände so nah waren, wenn seine Finger flüchtig ihre Haut berührten. „Nur manchmal mache ich eine Ausnahme. Der Schmuck gehörte meiner Großmutter …“ Warum nur klang sie so atemlos? Und sie glaubte auch nicht, dass er an ihrer Familiengeschichte interessiert war. „Und davor ihrer Mutter …“
    Rakhal hob eine rote Strähne an, die sich aus der Haarklammer gelöst hatte, ließ sie sich durch die Finger gleiten, bevor er sie ihr hinters Ohr steckte. Seine Fingerspitzen streiften dabei ihren Hals, fühlten die Wärme ihrer Haut, ihren hektisch schlagenden Puls. Er wollte ihr Haar offen sehen, wollte vom Geschmack ihres Mundes kosten, und er wollte es jetzt sofort.
    Vielleicht wusste er, was sein Kuss bei ihr auslösen würde, und so drängte er sie sacht in einen Alkoven, fort von den neugierigen Blicken der anderen Gäste und des Nachtpersonals.
    Natasha war plötzlich ganz allein mit dem Prinz, und in seinen Augen lag so viel Verlangen und Leidenschaft. Es ängstigte sie mehr, als er ahnen konnte.
    „Vielleicht sollte ich besser …“ Sie wollte ihm sagen, dass sie besser nach Hause gehen sollte. Denn der Moment war gekommen, in dem sie gleichzeitig voller Angst und voller Verlangen war. Nur konnte sie kein Wort herausbringen, denn schon lag sein Mund auf ihrem.
    Er hatte den Moment genau abgepasst, mitten in ihrem Satz, als sie mit ihren Gedanken nicht ausschließlich bei ihm war. Zuerst schmeckte er Lippenstift, sah, wie sie die Augen aufriss, und dann sah er nichts mehr, denn er schloss die Augen und fühlte nur noch. Fühlte ihr kurzes Sträuben, dann ihre Kapitulation.
    Ja, sie kapitulierte, denn es war wunderbar, von Rakhal geküsst zu werden. Und der Kuss war stärker als alles andere, schaltete die Angst aus, die Logik, das Denken. Den

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