Julia Extra Band 371
völlig einstürzten!
Während des Rundgangs durch die zukünftige Schule hörte sie Archers Ausführungen aufmerksam zu.
Schließlich gelangten sie in den Lagerraum, in dem die Ausrüstungen und das Zubehör aufbewahrt wurden.
„Bist du bereit, deiner Website den absoluten Glanzpunkt zu verleihen?“, fragte Archer bedeutungsvoll.
„Ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte Callie und befürchtete Schlimmes.
„Na ja, wenn du Surfen vermarkten willst, musst du doch wissen, wie toll es sich anfühlt“, sagte er sachlich.
„Ich? Auf einem Surfbrett? Da draußen?“ Entsetzt wies sie auf die schäumenden Wellen, die tosend auf den Strand brandeten.
„Ja. Heute ist ein guter Tag, um damit anzufangen.“
Von wegen! Sie schwamm sehr gern, sie liebte das Meer, aber sie würde keinesfalls unter Archers kritischem Blick wie ein gestrandeter Wal herumpaddeln. Zwar hatte sie schon immer Surfen lernen wollen, aber nicht hier und nicht jetzt!
„Oh, tut mir leid, aber ich habe meinen Badeanzug nicht dabei!“, entschuldigte Callie sich. Eine gute Ausrede, fand sie.
„Wir haben deine Größe bestimmt auf Lager“, erwiderte er und musterte sie eingehend.
Ihr wurde ganz heiß dabei, und ihre Haut begann zu prickeln, vor allem, als er ihr die Hand auf den Rücken legte und sie in den weitläufigen Raum schob.
„Na los, Callie! Du hast doch damals gesagt, Surfen lernen würde auf deiner Wunschliste stehen. Also kannst du den Punkt jetzt abhaken und gleichzeitig Erfahrung für die Website sammeln“, ermunterte Archer sie.
Erstaunt, dass er sich an ihren Wunsch von damals erinnerte, ließ sie sich widerstandlos nach drinnen führen.
Es roch nach Fiberglas, Gummi und Wachs für die Surfboards, aber Archers Duft nach Seife, Sonne und Seeluft war stärker – und beinah berauschend.
Ebenso wie sein prüfender Blick, den er über sie gleiten ließ, fast wie eine Liebkosung war. Dabei ging es nur um die richtige Größe für einen Neoprenanzug!
„Hier, der müsste passen.“ Er reichte ihr einen schwarzen mit roten Streifen, dann suchte er ihr noch einen blauen einteiligen Badeanzug aus. „Die Umkleidekabinen sind dort drüben.“
Wann habe ich das letzte Mal etwas spontan unternommen? fragte Callie sich. Etwas das Spaß machte. Etwas nur für sich.
Schon viel zu lange nicht mehr!
Also würde sie es jetzt tun.
„Zuerst müssen wir dir aber noch ein Surfbrett aussuchen“, meinte Archer.
„Ach, was immer du für richtig hältst, wird schon okay sein.“
„Möchtest du nicht erst ein Gefühl für das Brett bekommen, bevor du dich damit in die Brandung wagst?“, erkundigte er sich.
Sie zog die Nase kraus, weil sie sich genau wie der Neuling fühlte, der sie war. „Vermutlich muss ich jetzt Ja sagen?“
„Richtig. Du musst eine Beziehung zum Brett aufbauen“, erklärte er und zog sie mit sich zu dem Regal, in dem die Surfboards senkrecht standen.
Fast liebevoll ließ er den Blick über die Reihe gleiten. Callie spürte so etwas wie Eifersucht. So hatte er sie damals auf Capri oft angesehen.
„So, das ist deines“, verkündete Archer schließlich und nahm ein cremefarbenes mit ockerfarbenem Muster vom Regal. „Hier, halt es mal.“
Ihr kam es vor, als würde es eine Tonne wiegen! Sie schaffte es, das Ding aufrecht zu halten – so gerade eben.
„Lieber Himmel, ist das aus Stein gemacht?“, fragte sie kläglich.
„Nein, aus bestem Epoxidharz, wodurch es stärker und zugleich leichter wird als die traditionellen Bretter“, erklärte er sachlich. Er nahm ihre Hand und führte diese leicht und in einem Bogen über das Brett. „Das hier nennt man das Deck.“
Beinah hätte sie laut gestöhnt. Es war unglaublich erotisch, so dicht vor Archer zu stehen, dass sie seine Wärme spürte. Die Arme hielt er rechts und links neben ihr, mit der einen Hand stützte er das Brett, die andere hatte er über ihre gelegt.
Es war wie eine Umarmung, fand Callie. Zum Glück brauchte sie nichts zu sagen, denn sie hätte kein Wort herausgebracht. Ihr Herz pochte wild, und das Blut schien ihr heiß wie Lava durch die Adern zu strömen.
Sie konnte nicht mehr richtig atmen, und auch nicht mehr klar denken. Begehren überwältigte sie und weckte in ihr den irrsinnigen Wunsch, Archer würde das Brett beiseiteschieben, ihr die Kleider vom Körper reißen und sie lieben.
Gleich hier und jetzt auf dem sandigen Boden des Lagerraums.
Anscheinend hatte sie ein leises Stöhnen hören lassen, denn Archer legte ihr nun
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