Julia Extra Band 371
würde niemand über dich lachen“, erwiderte Alexius vehement. „Ich würde mich bemühen, ein guter Ehemann und Vater zu sein …“
„Aber du liebst mich nicht“, unterbrach sie ihn. „Und das wäre nicht gut für mein Selbstbewusstsein.“
Alexius schaute sie verächtlich an. „Liebe bedeutet Lust, mehr nicht. Und ich kann dir versichern, dass ich dich in dieser Beziehung niemals enttäuschen werde.“
Diese arrogante Behauptung verriet Rosie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. „Ich glaube, dass Liebe weit mehr ist als nur Lust. Sollte ich jemals heiraten, werde ich es nur aus Liebe tun.“
Seine Miene nahm harte Züge an. „Damit kann ich dir nicht dienen.“
„Gut. Dann sind wir ja einer Meinung“, erwiderte sie, obwohl seine Überzeugung, niemals tiefere Gefühle für sie empfinden zu können, sie kränkte.
„Meinen Heiratsantrag einfach so auszuschlagen, ist schlichtweg dumm“, sagte Alexius barsch.
„Wir sind einmal miteinander ins Bett gegangen!“, schoss Rosie zurück. „Du kennst mich überhaupt nicht. In jener Nacht bist du einfach abgehauen und hast mir deutlich zu verstehen gegeben, dass du an einem Wiedersehen nicht interessiert bist!“ Zornige Röte zeichnete sich auf seinen hohen Wangenknochen ab.
„Ich hätte dich sowieso wiedergesehen, da ich dich ja zu deinem Großvater nach Griechenland bringen sollte“, erinnerte er sie.
„Im Moment habe ich andere Sorgen“, erwiderte Rosie spitz. „Ich muss mein Leben neu ordnen.“
Alexius starrte sie an. Rosies kleiner Schmollmund, der seine Küsse damals so willig erwidert hatte, verzog sich zu einer unnachgiebigen Linie. „Willst du während der Schwangerschaft etwa jeden Abend putzen gehen?“, fragte er tadelnd.
„Was sollte ich wohl sonst tun?“, fragte sie erbost.
„Du solltest meine Unterstützung annehmen, damit du mit der Arbeit aufhören und dich auf deine Abschlussprüfungen vorbereiten kannst“, sagte er einlenkend. „In deinem jetzigen Zustand ist körperliche Arbeit einfach zu anstrengend.“
Rosie erbleichte. „Sei nicht albern. Ich schaffe das schon.“
„Du bist vorhin ohnmächtig geworden“, erinnerte er sie.
Wütend grub Rosie ihre Fingernägel in die Handfläche. „Willst du wissen, warum ich ohnmächtig wurde? Ich leide unter Morgenübelkeit und bringe keinen Bissen hinunter. Die anstrengende Busfahrt war wohl zu viel für mich.“
„Und was passiert, wenn dir schwindelig wird, du hinfällst und dich verletzt? Soll ich dir dabei etwa tatenlos zusehen?“, fuhr er sie an. „Was für eine Sorte Mann würde sich da wohl nicht einmischen?“
„Dieselbe Sorte Mann, die sich nach dem Sex heimlich, still und leise davonstiehlt“, antwortete sie erbost. „Tu bitte nicht so, als wärst du Mr Angst und Sorge, denn das nimmt dir niemand ab!“
Ohne eine Antwort zu geben, griff Alexius zum Telefonhörer und bat seine Haushälterin, ein Frühstück zu bringen. Innerlich tobte er vor Wut. Rosie hatte keinen Respekt vor ihm, wollte nicht einmal auf seine Argumente hören.
„Warum siehst du mich so an?“, wollte Rosie wissen, der unter seinem glühenden Blick fast der Atem verging. „Ich kann für mich selbst sorgen!“
„Und wie du für dich sorgen kannst! So gut, dass du gleich am ersten Abend mit mir ins Bett gegangen bist!“, höhnte er.
Doch so leicht ließ Rosie sich nicht einschüchtern. Es war an der Zeit, dass jemand diesen arroganten Mann in seine Schranken verwies. „Jeder macht mal Fehler. Mein Fehler warst du.“
Aufgebracht über ihren Mut, kam Alexius auf sie zu. Wie konnte sie es wagen, ihn als Fehler zu bezeichnen? Wie konnte sie es wagen, seinen Heiratsantrag zurückzuweisen? So sprang niemand mit ihm um!
„Jene Nacht war kein Fehler, moraki mou “, murmelte er heiser. Sein glühender Blick blieb an ihren smaragdgrünen Augen und ihrem rosigen Schmollmund hängen.
Die sinnliche Energie, die von ihm ausging, traf Rosie völlig unvorbereitet. Ihre Brüste drängten gegen den Pullover, ihre hart aufgerichteten Brustwarzen rieben gegen den rauen Wollstoff. Die Erregung, die sie im Zentrum ihrer Weiblichkeit spürte, war für Rosie nicht mehr neu. Seit jenem Erlebnis mit ihm hatte sie jede Nacht wachgelegen, an ihn gedacht und das schmerzende Verlangen in ihrem Unterleib gespürt.
„Natürlich war es ein Fehler“, widersprach sie dennoch.
„Nein, absolut nicht.“ Alexius umschloss eines ihrer Handgelenke und zog Rosie an seinen muskulösen Körper.
Weitere Kostenlose Bücher