Julia Extra Band 371
einem Wagen und Chauffeur?“
„Dich fahren lassen“, antwortete Alexius schlicht. „Gib mir deine Telefonnummer.“
„Ist es nicht seltsam, dass du erst danach fragst, nachdem ich schwanger geworden bin?“, warf Rosie ihm entgegen. Dann bemerkte sie, dass sich seine Miene bei der bösen Bemerkung verhärtete.
Hastig zog sie Papier und Stift aus der Tasche und schrieb ihm die Nummer auf. „Und kein Wort zu meinem Großvater, dass ich noch Bedenkzeit brauche. Sag ihm einfach, dass ich mitten in den Prüfungen stecke“, bat sie eindringlich. „Ich möchte seine Gefühle nicht verletzen.“
„Und was ist mit meinen Gefühlen?“, warf Alexius ein.
„Ich glaube kaum, dass man sich in dieser Hinsicht allzu viel Sorgen um dich machen muss“, sagte Rosie ihm auf den Kopf zu. „Du bist viel zu egoistisch, um für andere Menschen noch Gefühle übrig zu haben.“
„Ich habe dich gerade mit Frühstück versorgt“, verteidigte er sich.
„Vermutlich interessiert dich an mir nur, dass ich den Stavroulakis-Erben unter dem Herzen trage“, schoss Rosie einen weiteren Pfeil ab. Zu spät stellte sie fest, dass sich Sorgenfalten in sein schönes Gesicht eingruben. Ging ihm das Ganze doch näher, als sie vermutet hatte? Oder war es nur die Aussicht auf die ungewollte Ehe, die ihn unter Stress setzte? Wieso machte er ihr einen Heiratsantrag, wenn er kein Interesse an einer Ehe und Kindern hatte? Wollte er damit nur ihren Großvater friedlich stimmen?
Der Stavroulakis-Erbe! dachte Alexius grimmig, nachdem er Rosie verabschiedet und seinem Sicherheitschef aufgetragen hatte, sie heimlich zu beobachten. Ein Junge, ein Mädchen – das spielte für Alexius keine Rolle. Wenn das Kind erst einmal geboren war, würde er auf jeden Fall dafür sorgen, dass es ein besseres Leben führte, als ihm in seiner eigenen Kindheit als Erbe des Stavroulakis-Vermögens vergönnt gewesen war. Das war er seinem Kind schuldig!
Als Rosie am darauffolgenden Nachmittag die Eingangstür zu ihrem Haus aufschloss, war sie immer noch ganz durcheinander. Alexius hatte ihr einen BMW mit Chauffeur zur Verfügung gestellt. Dieser Luxus passte so gar nicht zu ihrem Leben und irritierte sie fast so sehr wie der Heiratsantrag.
Warum nur hat Alexius mich gefragt? überlegte sie. Auch wenn sie sich körperlich von ihm angezogen fühlte, wäre es ein nicht wiedergutzumachender Fehler, dem Antrag zuzustimmen. Natürlich wollte sie ihrem Baby die besten Voraussetzungen in die Wiege legen, aber eine Ehe mit einem Mann, der sich zu diesem Schritt gezwungen fühlte, konnte niemals gutgehen. Nein, es war schlauer, ein rein freundschaftliches Verhältnis zu Alexius zu pflegen, ohne jede Form von körperlicher Nähe. Das sagte Rosie der Verstand, obwohl ihr Körper es aus unerklärlichen Gründen zu bedauern schien.
Martha kam ihr auf der Treppe entgegen. Sie hielt Bas im Arm. „Du hast Besuch.“
Rosie eilte ins Gemeinschaftszimmer und hielt vor Schock auf der Türschwelle inne. Jason saß auf dem Sofa! Oh nein, dachte sie besorgt. Nach allem, was in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen war, war sie absolut nicht in der Stimmung für eine weitere Auseinandersetzung mit Jason.
5. KAPITEL
„Ich kümmere mich um Bas“, raunte Martha Rosie zu. „Er kann den Kerl nicht ausstehen.“
„Danke“, sagte Rosie, trat ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. „Was für eine Überraschung, Jason. Wie hast du herausgefunden, wo ich wohne?“
Der bullige blonde Mann schnitt eine Grimasse. „Das möchte ich nicht verraten. Nach unserem Treffen vor ein paar Wochen musste ich unbedingt noch mal mit dir reden“, erklärte er.
„Setz dich doch. Du hast mir damals wirklich Angst gemacht“, gestand Rosie und nahm auf einem Stuhl ihm gegenüber Platz.
Jason ließ sich aufs Sofa fallen, das unter seinem Gewicht ächzte. „Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Schuld war nur dieser Typ, der sich eingemischt hat. Ich dachte, wir könnten uns mal verabreden … ins Kino gehen oder so.“
Bei der unliebsamen Einladung errötete Rosie. „Das halte ich für keine gute Idee.“
„Warum nicht? Magst du mich etwa nicht?“, fragte Jason streitlustig.
„Das habe ich doch gar nicht gesagt“, antwortete sie hilflos. Dann entschied sie, dass sie bei Jason direkter werden musste. „Es ist nur so … ich bin schwanger.“
Verblüfft starrte Jason sie an. „Das soll wohl ein Witz sein.“
„Nein, es ist die Wahrheit.“
„Schwanger?“ , wiederholte
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