Julia Extra Band 371
Welt stillzustehen. Alles, was sie wahrnahm, war das Klopfen ihres Herzens, das mit Darios im Gleichtakt schlug. Es war ein berauschendes und ursprüngliches Gefühl. Sein schönes Gesicht war plötzlich so nah, dass sein Atem ihre Lippen streifte.
Dann erinnerte sie sich wieder daran, wie schmerzhaft es sein konnte, wenn süße Versuchung zur bitteren Enttäuschung wurde. Panik stieg in ihr auf, und verzweifelt versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien.
„Halten Sie still.“
Augenblicklich hörte Josie auf, sich in seinen Armen zu winden. Sie ließ sich einfach von ihm halten. „Oh …“, seufzte sie peinlich berührt.
„Keine Sorge, bei mir sind Sie ganz sicher“, sagte er beruhigend.
Josie wollte ihm glauben und sah ihn an. Sie sah ihn an. Feine Wassertropfen perlten von seinen Haaren über sein ebenmäßiges Gesicht und glitzerten in der Sonne, die durch die Bäume schien. „Ach du meine Güte, jetzt sind Sie meinetwegen ja total nass!“ Sie errötete. „Das tut mir leid.“
Dario antwortete nicht. Sein weißes Hemd war durchsichtig, klebte an seiner sonnengebräunten Haut und akzentuierte seine muskulöse Brust und seine kräftigen Arme.
Im kühlen Wasser spürte sie überdeutlich die Wärme seines Körpers und genoss das angenehme Gefühl, das sie dabei überkam. Seine Augen auf ihrem Gesicht waren das ultimative Aphrodisiakum, und Josie wünschte, dieser Moment würde nie aufhören. Sanft strich er ihr das nasse Haar aus dem Gesicht, und Josie schloss unwillkürlich die Augen. Unfähig, ihren Gefühlen noch länger zu widerstehen, öffnete sie ihre Lippen. Diesmal wusste sie genau, was sie wollte. Ihr Atem ging schneller in der Erwartung seines Kusses.
Doch dann, im allerletzten Moment, öffnete sie die Augen und drehte den Kopf so schnell zur Seite, dass Wassertropfen aus ihrem Haar in alle Richtungen spritzen. Sie wusste selbst nicht, ob es fehlender Mut war oder der gesunde Menschverstand, der wieder eingesetzt hatte. Entschieden machte sie sich von ihm los und watete auf Zehenspitzen zum Rand des Beckens. Nachdem sie an Land geklettert war, lief sie zu ihren Sachen zurück. Noch nie hatte ein Mann sie so sehr in Versuchung geführt! Aber jetzt musste sie wieder zur Vernunft kommen und Abstand zu ihm wahren.
Dario stand noch immer bis zur Brust im Wasser und schaute zu ihr herüber.
„Sie sollten in Zukunft vorsichtiger sein“, rief er ihr zu.
„Ich weiß“, keuchte Josie, die gerade bei ihrer Tasche angekommen war. „Von jetzt an werde ich kein Risiko mehr eingehen. Darauf können Sie sich verlassen.“
Und sie meinte, was sie sagte. Denn allein der Gedanke, von Dario ein weiteres Mal gerettet zu werden, entfachte höchst seltsame Gefühle in ihr.
Josie fasziniert mich mehr und mehr, musste Dario sich eingestehen. Kein Wunder, in ihrem durchnässten T-Shirt war sie ein geradezu atemberaubender Anblick. Doch schon drehte sie sich um und entzog sich seiner allzu offensichtlichen Musterung.
„Und bitte gucken Sie mich nicht so an!“, rief sie, während sie notdürftig das Wasser aus ihrer Kleidung und den Haaren wrang.
„Woher wollen Sie wissen, dass ich Sie angucke? Haben Sie etwa Augen im Hinterkopf?“
„Nein, die brauche ich auch gar nicht. Ich spüre Ihre Blicke auch so.“
„Dann fassen Sie meine Blicke doch einfach als Kompliment auf“, erwiderte er amüsiert.
„Gut, aber ich wäre Ihnen trotzdem sehr dankbar, wenn Sie aufhören würden, mich anzuschauen.“ Sie machte eine kleine Pause. „Ich würde gern noch ein Foto vom Becken machen“, versuchte sie das Thema zu wechseln. „Dieser Wasserspeier ist für meine Arbeit höchst interessant. Wenn Sie mir wirklich helfen wollen, verraten Sie mir doch bitte, ob es hier noch mehr von solchen geheimen Orten gibt.“
Sie fühlte wie die Wärme des Tages ihre Kleidung trocknete. Josie konnte hören, wie Dario das nasse Hemd auszog, doch sie drehte sich nicht um. Stattdessen schüttete sie den Inhalt ihrer Tasche auf dem Waldboden aus und griff nach der Kamera.
„Sie sollten zu mir in den Sonnenschein kommen, Josie. Nicht, dass sie sich in den nassen Sachen noch erkälten!“, rief Dario.
Unwillkürlich drehte sie sich zu ihm um. Er war gerade damit beschäftigt, sich mit seinem Hemd, das er ausgewrungen hatte, den muskulösen Oberkörper abzutrocknen, und sah dabei einfach hinreißend aus.
„Als mir die Idee kam, Sie zum Picknick einzuladen, hätte ich nicht gedacht, dass wir Handtücher
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