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Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
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es getan hatte.“
    Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Aber die Erinnerung an sie beginnt zu verblassen. Jeden Tag ein wenig mehr. Als ich das Castello erbte, war ich anfangs so beschäftigt, dass mir wenig Zeit für Trauer und Gedenken blieb. Und wenn ich jetzt versuche, mir ihr Bild vor Augen zu rufen, dann gelingt es mir immer seltener.“
    Er brach ab. Josie stand reglos da und sah ihn nur an. Sie war nur einen Wimpernschlag von ihm entfernt, und Dario spürte, dass sie den Atem anhielt. So wie er.
    „Und jetzt schaffe ich es nicht einmal mehr, ein einfaches Portrait von ihr zu malen. Es wird einfach nichts.“ Plötzlich wurde ihm etwas bewusst: Es war ihm egal! Beschämt schlug er seine Hände vors Gesicht.
    Josie konnte nicht anders. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und schlang tröstend ihre Arme um ihn.
    „Dario, nicht … Ich bin mir sicher, Arietta möchte nicht, dass du ihretwegen so leidest …“
    Abrupt ließ Dario seine Hände vom Gesicht sinken. Josie war erleichtert, dass in seinen Augen keine Tränen schimmerten. Mit einem unergründlichen Blick schaute er sie an.
    „Wie kannst du das wissen?“
    Sie ließ ihn los und trat zurück. Der Satz war ihr einfach so in den Sinn gekommen.
    „E…es tut mir leid. Ich weiß es natürlich nicht wirklich. Trotzdem bin ich mir sicher, dass Arietta nicht gewollt hätte, dass du ihretwegen Schuldgefühle hast und ein halbes Leben lang um sie trauerst.“
    „Ja, ich weiß. Und das ist genau das, was Arietta kurz vor ihrem Tod zu mir gesagt hat.“
    Er wurde für einen Moment sehr still, dann zog Dario seine Brieftasche hervor. Er öffnete sie, zog ein Foto heraus und zeigte es Josie. Dann hielt er es neben die Leinwand.
    „Und? Erkennst du irgendeine Ähnlichkeit?“, fragte er grimmig.
    Josie blickte von der Leinwand zum Foto und wieder zurück.
    „Hm …“ Sie zögerte, denn sie wollte lieber nicht sagen, was sie wirklich dachte.
    „Schon gut. Ich sehe es selbst.“
    Dario starrte auf das Foto in der Hand. Es war eine alte Schwarz-Weiß-Aufnahme. Das Bild auf der Leinwand hingegen war mit leuchtenden Farben gemalt. Was für ein unglaublicher Zufall! dachte Josie erstaunt. Arietta hatte dieselbe Augenfarbe wie sie. Und nicht nur das, auch das grüne Kleid war ihrem, das sie auf der Party getragen hatte, zum Verwechseln ähnlich. Josie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Doch sie spürte, dass gerade etwas Großes und Wichtiges geschah. Etwas, dessen Bedeutung sie noch nicht vollkommen verstand. Dario legte das Foto auf den Tisch, der neben ihnen stand, und drehte sich ihr zu. Er lächelte wieder.
    „So, nun kennst du meine Probleme. Und was bedrückt dich?“
    Josies Kopf war wie leergefegt. All ihre Sorgen erschienen ihr plötzlich nur noch winzig klein und unbedeutend.
    „Im Grunde nichts, das auch nur ansatzweise mit dem zu vergleichen ist, was dir widerfahren ist. Aber … um ehrlich zu sein, fühle ich mich seit deinem Geburtstag ziemlich schrecklich. Und ich würde das gerne zwischen uns klären. Ich habe den Abend auf deiner Party sehr genossen … auch die Nacht“, fügte Josie errötend hinzu. „Aber am nächsten Morgen, da habe ich mich so unwohl gefühlt. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Auf keinen Fall wollte ich dir das Gefühl geben, dass ich nun etwas von dir erwarten würde. Du schuldest mir nichts.“
    Dario nickte. „Diesen Standpunkt hast du ja ziemlich klar gemacht. Und ich verstehe und respektiere deine Entscheidung.“ Er griff nach dem Foto von Arietta und steckte es sorgsam zurück in seine Brieftasche. „Was mich betrifft, ist zwischen uns alles geklärt.“
    Josies Gefühl war ein anderes, und sie errötete noch mehr.
    „Gut … ich habe wohl einfach undeutliche Signale gesendet. Es war …“ Ihre Stimme wurde leiser und verstummte schließlich. Ich muss meine Chance nutzen, schoss es ihr durch den Kopf. Jetzt oder nie! „Also können wir bis zu meiner Abreise … Freunde bleiben?“ Fragend schaute sie ihn an.
    Dario blieb für einen Moment ruhig stehen, dann begann er mit einem Lappen die Pinsel zu säubern. Als er antwortete, klangen seine Worte ruhig und überlegt.
    „Josie, natürlich können wir das. Aber lass es mich ganz klar ausdrücken – es darf keine weiteren Missverstände zwischen uns geben, dann gibt es auch keine verletzten Gefühle.“
    Josie antwortete nicht sofort, aber schließlich sagte sie stockend: „W…wir sind erwachsene Menschen.“
    „Richtig.

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