Julia Extra Band 372
und ihr zeigen, dass Four Corners der perfekte Ort war, wo sich eine alleinerziehende Mutter wohlfühlen konnte.
„Four Corners Bed and Breakfast?“
„Hallo, David. Hier spricht Jared.“
„Jared? Alles in Ordnung?“
„Ich habe nur eine Frage. Elise braucht ein Auto. Wir wollen uns heute Morgen mal umsehen, und es wäre eine große Hilfe, wenn Sie und Maude auf die kleine Molly aufpassen könnten.“
„Nichts lieber als das. Maude ist ganz verrückt nach Babys.“
„Wunderbar. Übrigens, wo kann man hier am besten einen Gebrauchtwagen kaufen?“
David nannte ihm Namen und Adressen von zwei Händlern, einen in Four Corners und einen im benachbarten Städtchen Omega. Gerade als Jared auflegte, kam Elise wieder in die Küche. Sie trug Jeans, ein pinkfarbenes Top und hatte ein graues Sweatshirt um die Schultern geschlungen.
Er hatte noch nie eine attraktivere Frau gesehen. Aus ihrem Blick sprach immer noch leichtes Misstrauen, doch daran hatte er sich mittlerweile so sehr gewöhnt, dass er es gar nicht mehr bemerkte. Er konzentrierte sich ganz darauf, wie sexy sie war, wie zart sie aussah und wie gern er sie berühren würde. Nur ein Mal.
Er schluckte und zwang sich, den Blick abzuwenden und sich auf ihre Pläne für diesen Vormittag zu konzentrieren. „Ich habe gerade David angerufen. Er hat mir zwei Gebrauchtwagenhändler genannt. Er und Maude passen auch sehr gern auf Molly auf.“
Das Misstrauen in ihrem Blick verstärkte sich. „Oh.“
„Das sind wirklich ganz liebe Leute, Elise.“
„Aber wir können Molly doch auch mitnehmen.“
„Ich weiß, aber betrachten Sie es doch einfach mal als Experiment.“
„Als Experiment?“
„Sie sind alleinerziehend. Irgendwann müssen Sie sicher auch mal wieder arbeiten gehen.“ Er trat zu ihr und nahm ihre Hände in seine. Ihre Hände waren so zart, dass er fast vergaß, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Irgendwann wird auch mal jemand anderer auf Molly aufpassen müssen. Warum nicht einfach schon mal ein bisschen üben, bei so freundlichen Leuten, denen man blind vertrauen kann?“
„Denen Sie blind vertrauen.“
„Zehn Minuten bei Maude und David werden Sie davon überzeugen, dass auch Sie ihnen blind vertrauen können.“ Er hob Molly aus dem Hochstühlchen.
Elise zögerte, dann seufzte sie resigniert auf. „Sie haben recht. Ich dachte schon, dass Sie irgendwas im Schilde führen, als Sie so leicht einwilligten, mich zum Autohändler zu begleiten. Aber es stimmt schon. Ich muss irgendwann wieder arbeiten, und dann muss ich Molly auch zu jemandem bringen, der auf sie aufpasst. Dann ist das bei David und Maude schon mal ein Testlauf. Ich ziehe sie nur rasch an, dann können wir gehen.“
Sie fuhren schweigend in die Stadt. Molly saß hinten und kaute an ihrem Beißring. Zum ersten Mal im Leben würde sie ein paar Stunden von ihrer Mutter getrennt sein. Aber wenn Elise nur den geringsten Zweifel daran hätte, dass David und Maude gut auf Molly aufpassen würden, dann würde sie ihr Baby nicht bei ihnen lassen.
Als sie die Verandatreppe des Bed and Breakfast hinaufstiegen, sagte Elise: „Zumindest das Haus ist schon mal ganz entzückend.“
„Und drinnen ist es erst recht gemütlich.“ Jared hielt ihr die Tür auf und rief: „Dave?“
„In der Küche.“
Jared ging Elise durch den Flur voraus. Die riesige, moderne Küche überraschte Elise. In einem so winzigen Häuschen hatte sie so etwas nicht erwartet. Neben der perfekt ausgestatteten Küchenzeile stand ein großer Holztisch mit zehn Stühlen.
David zwinkerte ihr zu, als er ihr erstauntes Gesicht sah. „Maude braucht viel Platz zum Backen.“
Maude knuffte ihn in die Seite: „ Er wollte unbedingt so eine große Küche, damit er die halbe Stadt einladen und bekochen kann. Und dann sollen alle in der Küche um den großen Tisch herumsitzen, damit er alle Gespräche mitbekommt, wenn er am Herd steht.“
Jared lachte. „Elise, das sind Maude und Dave, die Betreiber des Four Corners Bed and Breakfast.“ Dann wandte er sich an die beiden: „Und das ist Elise McDermott, die Erbin von …“
„Das wissen wir schon“, unterbrach ihn David. „Sie hat Debbie McDermotts Farm geerbt.“ Er bot Elise einen Stuhl an. „Geben Sie mir das Baby und setzen Sie sich doch.“
Elise drückte Molly schützend an sich und wandte sich an Jared: „Haben wir denn noch Zeit, uns hinzusetzen?“
„Jede Menge. Tim und Brent müssen heute nur die Dachschindeln verlegen. Die kommen gut ohne
Weitere Kostenlose Bücher