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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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noch mehr über Jared erfahren, bevor sie entscheiden konnte, ob sie genug für ihn empfand.
    Als Jared in die Küche kam, war das Essen fertig, und Molly saß auf ihrem Hochstühlchen und kaute auf ihrem Beißring herum.
    „Ich muss mir nur noch die Hände waschen.“
    Sie nickte lächelnd.
    Als er wiederkam, barfuß und mit nassen Haaren, entschuldigte er sich: „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich habe doch lieber noch geduscht.“ Er setzte sich. „Beim Dachdecken wird man ganz schön schmutzig.“
    Sie schob ihm die Platte mit Koteletts zu, und er nahm sich zwei.
    „Wir müssen etwas miteinander besprechen“, sagte er, nachdem er die ersten Bissen genommen und das Essen gelobt hatte.
    Sie kannte diesen Ton in seiner Stimme bereits und sah den Verlauf ihrer Unterhaltung im Geiste genau voraus. Er würde ihr erklären, warum es keine gute Idee war, dass sie sich zueinander hingezogen fühlten. Zumindest würde er es aber nicht mehr abstreiten können.
    „Ach ja?“, entgegnete sie lächelnd. „Und worum geht es?“
    „Ich übernachte von jetzt an im Bed and Breakfast in der Stadt.“
    Das hatte sie nicht erwartet. „Wie bitte?“
    „Ich kann nicht bei Ihnen wohnen bleiben. Wir sind hier in einer Kleinstadt. Ich ruiniere Ihren guten Ruf.“
    Diese Argumentation überzeugte sie überhaupt nicht, und sie war zunächst sprachlos. Dann erwiderte sie mit tonloser Stimme: „Sie haben mich von L. A. bis hierher gefahren, Sie reparieren das Dach meines Hauses, und ich darf mich nicht einmal damit revanchieren, dass Sie ein paar Nächte hier mein Gast sind?“
    „Sie haben doch gemerkt, was gestern Abend zwischen uns war?“
    „Ja, natürlich. Aber wir sind doch erwachsen. Wir können mit so etwas umgehen.“
    Jared schaute auf seinen Teller und mied ihren Blick.
    Er schwieg, und das sagte alles. „Sie haben doch nicht etwa Angst, dass wir etwas tun, was wir anschließend bereuen? Sie wissen, dass Sie fortgehen und nicht mehr wiederkommen, und Sie wollen mich nicht verletzen.“
    Nun sah er zu ihr auf. „Ist das denn so verwerflich?“
    Sie hatte noch nie erlebt, dass jemand sie so sehr liebte und dachte, sie zu ihrem eigenen Wohl verlassen zu müssen. Denn die beiden Männer, die ihr so wehgetan hatten, ihr Vater und Patrick, hatten, als sie von ihr weggingen, ganz klar nur an sich gedacht. Doch Jared floh nicht, um sich aus der Affäre zu ziehen. Er stellte sich selbst zurück, um ihr Schmerz zu ersparen. Wie konnte sie ihm deshalb böse sein?
    „Dann lehnen Sie also meine Gastfreundschaft ab … um mir nicht zu schaden?“
    Er nickte. „Leute vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, ist mein Beruf, schon vergessen? Ich habe in der Pension schon angerufen und für drei Nächte reserviert.“
    Für drei Nächte. Das hieß, er schätzte die Dauer der Reparaturarbeiten auf vier Tage.
    Als ihm Elise forschend in seine ernsthaften Augen schaute, fehlten ihr auf einmal die Worte. In vier Tagen würde er von hier fortfahren. Aber er mochte sie so sehr, dass er ihren guten Ruf schützen wollte – und er traute sich selbst nicht mehr über den Weg, um hier mit ihr zusammen zu wohnen, ohne dass etwas zwischen ihnen passierte.
    Außerdem hatte er eine Vergangenheit, über die er nicht sprechen wollte. Ganz zu schweigen von Eltern, die in New York auf ihn warteten. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn mochte und herausfinden wollte, ob zwischen ihnen beiden eine Beziehung entstehen könnte. Er musste gehen. Deshalb wollte er auch gar nicht über sie beide nachdenken. Ihre gemeinsame Zeit war nur ein nicht ernst zu nehmendes Zwischenspiel.
    „Also gut, wenn Sie meinen“, sagte sie mit belegter Stimme. Dass er ihre Empfindungen so beiläufig zurückwies, empfand sie wie Verrat. Aber das war es nicht. Sie fühlten sich zueinander hingezogen. Und sie wusste, was sie an ihm attraktiv fand: Er war ein reicher, nachdenklicher Mann, der so sexy war, dass wohl kaum eine Frau ihm widerstehen konnte. Sie jedoch war eine arme Alleinerziehende. Sie sah gut aus, wenn sie ausgeschlafen war, doch meist wirkte sie etwas übernächtigt.
    Wenn er sie mochte, dann lag das lediglich in ihrer räumlichen Nähe begründet. Sobald er in New York wäre, würde er eine Frau finden, die besser zu ihm passte.
    Jared verlor nach dem Abendessen keine Zeit. Er half ihr beim Abwasch, aber als Elise nach oben ging, um Molly ins Bett zu bringen, brach er auf. „Wir sehen uns dann morgen.“
    Draußen bemerkte er überrascht, wie

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