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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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empfangen.“
    Amy sah auf, als Fatima, eine der Dienerinnen, das Kinderzimmer betrat, in dem Amy die Prinzessinnen fütterte. „Danke, dass Sie mir Bescheid sagen. Um wie viel Uhr möchte er …“
    „Er ist jetzt bereit, Sie zu sehen.“ Ungeduld schwang in Fatimas Stimme mit, denn Amy fütterte die Zwillinge in aller Ruhe weiter.
    „Sie bekommen gerade ihr Abendessen“, versuchte Amy zu erklären, gab aber gleich wieder auf. Was wusste der König schon über den Tagesablauf seiner Töchter? Emir sah die Mädchen nur selten. Es brach Amy das Herz.
    Woher sollte der König wissen, wie anhänglich die beiden in letzter Zeit geworden waren und wie schwierig es war, sie dazu zu bekommen, genug zu essen? Das war ja auch einer der Gründe, weshalb Amy um ein Gespräch mit dem König gebeten hatte.
    Morgen sollten die Mädchen den Beduinen übergeben werden. Erst würden sie die Wüstenoase kennenlernen und dann die Nacht bei Fremden verbringen. Es war eine jahrhundertealte Tradition. Das hatte Fatima ihr erklärt. Und dass mit dieser Tradition nicht gebrochen werden konnte.
    Nun, das wollte Amy doch erst einmal sehen.
    Im Alter von sechs Wochen hatten die beiden Mädchen ihre Mutter verloren, und seit dem Tode seiner Frau hatte Emir kaum Zeit mit seinen Töchtern verbracht. Sie hingen an Amy, die sich ja jeden Tag um sie kümmerte. Es war Amy, der sie bedingungslos vertrauten. Und deshalb würde sie die beiden nicht einfach an Fremde weiterreichen, ohne sich für sie einzusetzen.
    „Ich kümmere mich um die Zwillinge. Sie müssen sich für die Audienz beim König fertig machen.“ Kritisch musterte Fatima Amys hellblaues Kleid, die Uniform der königlichen Kinderfrau. Heute Morgen war es noch sauber gewesen, doch inzwischen ließ sich von dem Kleid ablesen, dass Amy und die Mädchen am Nachmittag mit Fingerfarben gemalt hatten.
    Amy verzog das Gesicht. Sicher würde Emir doch nicht erwarten, dass die Uniform einer Nanny, die ihren Job gut erledigte, nach einem ganzen Tag mit Clemira und Nakia noch immer strahlend sauber war, oder? Andererseits … woher sollte er wissen, wie es im Kinderzimmer zuging, wenn er seine Töchter schon seit Wochen nicht mehr besucht hatte?
    Seufzend gab Amy nach und ging sich umziehen. Sie fasste das schulterlange blonde Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, dann legte sie sich einen dunkelblauen Seidenschal über das Haar und drapierte den feinen Stoff um Hals und Schultern. Make-up trug sie nicht, aber sie zog noch einmal Lippenstift nach und prüfte dann, ob die Narbe an ihrem Hals auch nicht zu sehen war. Sie hasste es, wenn der Blick ihres Gegenübers unwillkürlich zu der Stelle ging und dann unvermeidlich die unangenehmen Fragen folgten.
    Der Unfall und alles, was damit zusammenhing, war etwas, das Amy lieber vergessen wollte.
    „Sie weigern sich, das zu essen“, empfing Fatima sie, als sie ins Kinderzimmer zurückkehrte.
    Amy unterdrückte ein Lächeln über die Grimasse, die Clemira zog. Das Kind griff nach dem Löffel, den Fatima ihr an den Mund hielt, und warf ihn zu Boden. „Man muss es ihnen schmackhaft machen. Das haben sie bisher noch nicht gegessen.“
    „Sie müssen lernen, wie sie sich zu benehmen haben! In der Öffentlichkeit wird man sie genau beobachten, und morgen reisen sie in die Wüste. Die Wüstenbewohner werden nicht beeindruckt sein von zwei verwöhnten Prinzessinnen, die ihr Essen ausspucken.“ Fatima musterte Amy streng. „Denken Sie daran, sich zu verbeugen, bis der König Sie anspricht. Und danken Sie ihm für jeden Vorschlag, den er macht.“
    Ihm danken? Amy verkniff sich die bissige Erwiderung. Das, was sie zu sagen hatte, sparte sie sich lieber für Emir auf. Als sie sich umdrehte und gehen wollte, wurde Clemira auf sie aufmerksam.
    „Ummi“ , rief sie weinerlich. „Ummi!“
    Fatima war entsetzt, als die Kleine das arabische Wort für „Mutter“ benutzte. „So nennt sie Sie? Haben Sie ihr das etwa beigebracht?!“
    „Nein, ich habe es ihr nicht beigebracht“, versicherte Amy hastig. „Im Gegenteil, ich versuche, es ihnen abzugewöhnen.“ Immer wieder hatte sie den beiden ihren Namen vorgesagt – Amy –, aber die Zwillinge hatten ihre eigene Version erfunden. „ Amy klingt einfach ähnlich wie ummi !“
    Clemira musste es in der Spielgruppe aufgeschnappt haben, wenn die anderen Kinder nach ihren Müttern riefen. Und ganz gleich, wie oft sie die Mädchen auch korrigierte, die beiden nutzten dennoch das neue Wort.
    „Wenn der König

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