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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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anderes, als das zu akzeptieren, auch wenn es ihr wehtat. „Es gibt noch andere Dinge, die ich mit Ihnen besprechen möchte.“ Sie sah sich im Raum um. Sie wusste nicht, wie viele der Anwesenden Englisch verstanden, aber Patel tat es, das wusste sie. „Vielleicht wäre es möglich, unter vier Augen …?“
    „Unter vier Augen?“ Seine hochmütige Verwunderung zeigte deutlich, dass Amy nichts zu sagen hatte, was die Abwesenheit seiner Berater erfordern würde. „Das ist nicht nötig. Sagen Sie einfach, weshalb Sie gekommen sind.“
    „Aber …“
    „Sagen Sie schon!“
    Ohne dass er die Stimme erhoben hätte, waren sein Ärger und seine Ungeduld überdeutlich. Amy erkannte den Mann, dem sie vor einem Jahr das erste Mal begegnet war, nicht wieder. Sicher, schon damals war er ein stolzer König und strenger Regent gewesen, aber damals hatte sie auch einen empfindsamen Mann kennengelernt, der Protokoll und Pflicht beiseiteschob, um sich um seine kranke Frau und seine neugeborenen Töchter zu kümmern. Heute jedoch konnte kein Zweifel bestehen – sie sprach nicht mit dem liebenden Ehemann und Vater, sondern mit dem König von Alzan.
    „Die Kinder sehen Sie kaum“, begann sie dennoch. „Sie vermissen Sie.“
    „Das haben sie Sie also wissen lassen, ja?“ Er lächelte spöttisch. „Mir war nicht klar, dass sie bereits über ein so umfangreiches Vokabular verfügen.“
    Patel lachte leise, bevor er an Amys Seite trat. „Der König braucht das nicht zu hören.“
    Da es die letzte Chance war, mit Emir zu reden, bevor sie morgen losflogen, beharrte Amy weiter. „Vielleicht nicht, aber die Kinder brauchen ihren Vater. Sie brauchen …“
    „Es gibt nichts mehr zu bereden.“ Es war Emir, der die Diskussion beendete. Eine knappe Geste mit der Hand, und Amy war entlassen. Die Wachen zogen die Tür auf, doch anstatt sich zu verbeugen und zu gehen, blieb sie reglos stehen.
    „Im Gegenteil, es gibt sogar viel zu bereden.“
    Sie hörte das entsetzte Nachluftschnappen der Berater. Niemand widersprach dem König, schon gar nicht eine einfache Kinderfrau.
    „Sie müssen entschuldigen, Hoheit.“ Patel richtete sich demütig an den König. Die Demut war jedoch allein dem König vorbehalten. Als der persönliche Berater dann mit Amy sprach, befahl er ihr streng, den Saal sofort zu verlassen. „Die Audienz ist beendet! Der König spricht nicht länger mit Ihnen.“
    „Ich bin aber noch nicht fertig.“ Amy hob die Stimme, auch wenn diese ein wenig wankte. Und sie blinzelte mehrere Male, während sie Emirs schwarzem Blick standhielt. Ja, sie war nervös – eigentlich sogar verängstigt –, aber sie war endlich bis hierher gekommen und würde sich nicht so ohne Weiteres abspeisen lassen.
    „Hoheit, ich muss wirklich mit Ihnen über Ihre Töchter sprechen, bevor wir in die Wüste fliegen. Seit Tagen schon bitte ich um eine Audienz bei Ihnen. In meinem Vertrag steht, dass regelmäßig Treffen mit den Eltern stattfinden sollen, um den Stand der Entwicklung zu besprechen.“
    Es war empörend, dass sie überhaupt um ein solches Treffen bitten musste. Und dann war er nicht einmal bereit, sich anzuhören, was sie ihm über seine Kinder zu berichten hatte!
    „Ich habe einen Vertrag unterschrieben, der besagt, dass ich bei der Erziehung der Kinder lediglich Unterstützung biete, bis sie vier sind. Dann …“ Ihre Stimme erstarb. Emir ignorierte sie völlig, sprach stattdessen leise mit Patel. Amy stand stumm da, während eine Akte gebracht wurde – vermutlich ihre Akte –, die Emir erst einmal durchblätterte.
    „Sie haben einen Vierjahresvertrag unterschrieben“, sagte er schließlich. „Bis die Kinder für ihre Erziehung und Ausbildung nach London geschickt werden. Dann sind neue mögliche Konditionen zu besprechen. So steht es hier.“
    „Soll ich etwa drei Jahre warten, bevor wir über die Kinder sprechen?“ Vor lauter Wut vergaß Amy, dass er der König war, vergaß all die Zuschauer. „Wenn Sie über den Vertrag reden wollen … bitte. Sie haben ihn ebenfalls unterschrieben. Sie können sich nicht nur die Klauseln herauspicken, die Ihnen gefallen. Auch Sie müssen sich an den Vertrag halten!“
    „Genug!“ Patel schaltete sich ein. Er würde nicht zulassen, dass sein König mit derartigen Trivialitäten belästigt wurde! Er winkte der Wache, die Amy aus dem Saal führen sollte. Doch als die Palastwache Amys Arm fasste und sie sich sträubte, war es Emir, der diese würdelose Szene mit einem Wink

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