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Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
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weißt, dass sie es bei mir besser haben. Du hast es selbst gesagt.“
    „Mir war nicht klar, dass sie nur Englisch lernen und wie wenig vertraut sie mit unseren Gebräuchen sind.“
    „Sie wüssten viel mehr darüber, wenn du mehr Zeit mit ihnen verbringen würdest. Sie brauchen keine neue Nanny! Und was ist mit London? Mit ihrer Ausbildung? Mit all den Dingen, die Königin Hannah sich für sie wünschte?“
    „Ihre Heimat ist hier.“
    Amy würde die Mädchen also nie wiedersehen, es war ein Abschied für immer. Plötzlich vergaß sie, tapfer und stark zu sein. „Was du darüber gesagt hast, dass ich deine Mätresse sein soll …“ Sie konnte nicht einfach gehen, sie ertrug den Gedanken nicht. Sie verlor die drei Menschen, die sie am meisten liebte. „Dass ich die Mädchen in London aufziehen soll …“
    „Männer sagen alles Mögliche, wenn sie eine Frau in ihr Bett holen wollen. So etwas sagt ein Mann, wenn sein Verstand nicht klar ist.“ Kalt schleuderte er ihr die verletzenden Worte entgegen. Sie schlugen wie Pistolenkugeln in ihr Herz. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde ausgerechnet dich dafür auswählen?“ Er lachte bitter auf. „Ein Mann geht zu einer Mätresse, um sich zu entspannen, nicht, um mit Trivialitäten bombardiert zu werden. Du wärst genau die Falsche.“
    Das Feuer kehrte in ihre Seele zurück, ein Feuer, das der Unfall gelöscht hatte, das erst in letzter Zeit wieder aufgeflackert war. „Du hast recht, als Mätresse wäre ich völlig ungeeignet. Ich würde dich mit den Neuigkeiten über deine Töchter bombardieren. Jede Errungenschaft, jede Träne würde ich mit dir teilen. Ich würde deine edle Gedankenwelt mit meiner Stimme und meinen Meinungen beschäftigen und …“ Sie ging zu ihm, stellte sich vor ihn. Er hob den Kopf, sah sie nicht an, aber das hielt sie nicht auf. Sie würde ihm sagen, was er verpassen würde. „… und es gäbe nicht die geringste Entspannung für dich.“
    „Geh!“, befahl er und konnte sie noch immer nicht ansehen.
    Amy kannte den Grund. Er kämpfte gegen sein Verlangen nach ihr an, verweigerte den Trost, der direkt vor ihm stand. Es gab nichts mehr zu sagen.
    „Ich werde packen und den Nachmittag am Flughafen verbringen. Wir beide wissen, dass ich den Palast so schnell wie möglich verlassen muss. Wir beide wissen, dass ich sonst wieder in deinem Bett lande. Der Himmel verhüte, dass du Emotionen zeigst und mir sagst, was wirklich in deinem Kopf vorgeht. Aber du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. In einer Stunde bin ich weg. Damit ist die Versuchung dann endlich verschwunden.“
    „Du schmeichelst dir nur.“
    „Das habe ich lange nicht mehr getan, aber ich denke, von jetzt an werde ich es wieder öfter tun.“
    Irgendwo hatte Amy gehört, dass es Menschen geben sollte, die, obwohl sie angeschossen worden waren, stehen blieben und weiter kämpften, angefeuert vom Adrenalin. Sie hatte es nie geglaubt – bis jetzt.
    Sie ging und packte ihre Sachen. So viel war es nicht. Sie war mit wenig gekommen und ließ jetzt noch ein gebrochenes Herz zurück.
    Dann bestellte Amy den Wagen, der sie zum Flughafen fahren sollte. Und da sie die königliche Kinderfrau war, kamen Emir und Fatima mit den Zwillingen auf dem Arm, um sie vor dem Palast zu verabschieden.
    Es war das Härteste, was sie je hatte tun müssen, aber es war das einzig Richtige. Es musste getan werden. Sie küsste die Zwillinge auf die Wangen und stieg in den Wagen, winkte ihnen noch einmal zu, dann drehte sie das Gesicht. Der Wagen fuhr davon, ohne dass sie noch einen Blick zurückwarf.
    Nie würde sie zulassen, dass Emir sie weinen sah.
    Er hörte das Jammern der Zwillinge, hörte es schon den ganzen Nachmittag. Dabei wäre das nicht nötig – seine Gemächer lagen weit genug vom Kinderzimmer entfernt. Aber er war oft bis zu ihrer Tür gegangen und wusste, Fatima konnte die Mädchen nicht beruhigen.
    „Irgendwann werden sie sich müde geweint haben.“ Fatima legte ihr Stickzeug ab, als er wieder über den Korridor auf sie zukam. Sie hatte sich einen Stuhl in den Gang gestellt und wartete darauf, dass die Mädchen endlich einschlafen würden.
    Sie taten es nicht. Emir konnte sie auch nicht beruhigen. Sie wollten keinen Trost von ihm, ihre Schreie wurden lauter, obwohl er sie auf den Armen wiegte. „Ummi“ , weinten sie, „Ummi …“ , und er beneidete sie um die Freiheit, Wut und Trauer und Angst ungehindert hinausweinen zu können.
    Er sah zum Fenster hinaus in den

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