Julia Extra Band 373
dieser Gegend keine Busse zu mir fahren. Ich müsste zigmal umsteigen“, behauptete sie.
„Beks, lass dir von deinem Vater gesagt sein … es ist ein schlechtes Zeichen, wenn die Köchin nicht bleiben will, um ihr eigenes Essen zu essen.“ Grinsend zwinkerte Nick seiner Tochter zu.
„Nicht unbedingt“, hielt Beth dagegen. „Aber wie ich schon sagte … ich habe auch noch ein eigenes Leben.“
Langsam begann Nick, ihre Stimmungen zu verstehen. Im Moment dachte sie an nichts anderes als daran, so schnell und so weit wie möglich von ihm wegzukommen …
„Beks“, wandte er sich an seine Tochter, „ich bin mir nicht sicher, ob ich das Licht am Auto ausgeschaltet habe. Könntest du mal nachschauen gehen?“
„Dafür musst du weiter die Soße rühren. Und lass sie nicht anbrennen, wenn ich weg bin“, mahnte sie streng.
„Ich werde mein Bestes tun“, versprach er.
Sobald Bekka die Küche verlassen hatte und sie allein waren, drehte Nick sich mit leicht zusammengekniffenen Augen zu Beth um. Ihre Wangen brannten, das war nicht zu übersehen. „Also … was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“
„Wie kommen Sie darauf, dass Sie etwas falsch gemacht haben?“
„Vermutlich deshalb, weil Sie nicht zum Essen bleiben wollen, obwohl Sie für uns gekocht haben.“
„Ist es denn unbedingt nötig, dass ich auch esse, wenn ich koche?“
Nick zuckte die Schultern. „Wenn Sie jetzt nach Hause fahren, müssen Sie wieder mit dem Kochen anfangen, damit Sie etwas zu essen bekommen. Das ist doch doppelte Arbeit.“
Sie machte eine abwehrende Handbewegung. „Der Auflauf ist sowieso erst in einer Stunde so weit …“
„Und eine weitere Stunde in meiner Gesellschaft wäre ein solches Problem?“, fragte er leicht heiser.
„Natürlich nicht“, erwiderte sie scharf. „Es ist nur … Hatten Sie Bekka nicht versprochen, auf die Soße zu achten?“, erinnerte sie ihn mit gerunzelter Stirn.
„Zum Teufel mit der Soße!“ In seiner Wange begann ein Muskel zu zucken.
„Aber der Auflauf ist ruiniert, wenn die Soße anbrennt …“
„Soll der Auflauf gleich mit zum Teufel gehen!“ Nick nahm die Pfanne vom Feuer und trat einen Schritt auf Beth zu. Beeindruckend groß stand er vor ihr. „Und jetzt nennen Sie mir den wahren Grund, warum Sie nicht mit Bekka und mir zu Abend essen wollen“, verlangte er.
Das lässige Schulterzucken sollte eine Gleichgültigkeit vortäuschen, die Beth weiß Gott nicht fühlte. Nick stand ihr viel zu nah, als dass sie ungerührt bleiben könnte.
„Sie sehen blass aus, Beth. Sie sollten etwas essen …“
„Ich sollte mich endlich verabschieden und zusehen, dass ich nach Hause komme, damit ich mit meinem Leben weitermachen kann!“ Sobald sie sah, wie er die Augen zusammenkniff, wusste sie, dass sie zu offensichtlich überreagiert hatte. Und bei einem hellsichtigen Mann wie Nick Steele war das nicht klug.
Sie konnte unmöglich hier bei dem Mann und seiner kleinen Tochter bleiben. Dieses häusliche Szenario machte sie nervös. Fast so nervös wie Nick selbst!
Abrupt stieß sie sich von der Anrichte ab, um mehr Abstand zwischen sich und ihn zu bringen. Abstand zu dem sinnlichen Bann, mit dem seine Nähe sie belegte und ihre bereits überaktiven Sinne noch mehr reizte.
„Es dauert noch ungefähr eine Viertelstunde, bevor ich die Kasserolle in den Ofen schieben kann, und dann werde ich gehen.“ Sie drehte sich um und machte sich am Herd zu schaffen.
„Beth …“
„Nehmen Sie Ihre Hände von mir!“, fauchte sie, als er nach ihrem Arm fasste.
Forschend schaute Nick in ihr hübsches Gesicht. Ihre Wangen waren bleich, die Augen hatte sie riesengroß aufgerissen, ihre Lippen bebten. Das Kinn hatte sie herausfordernd angehoben. Es schien, als hätte diese Frau das Gefühl, ständig der ganzen Welt etwas beweisen zu müssen. Vor allem ihm.
„Ich möchte, dass Sie bleiben und mit uns essen, Beth.“
„Leider steht Ihr Wunsch in direktem Gegensatz zu meinen Wünschen.“ Fest sah sie ihm in die Augen, während sie sich entschieden aus seinem Griff losmachte.
Er hielt sie nicht fest, schließlich wollte er ihr auf gar keinen Fall wehtun. „Wie sehen denn Ihre Wünsche aus, Beth?“
Bebend holte sie Luft. „Ich möchte, dass Sie mich in Ruhe lassen, Nick. Rufen Sie mich nicht mehr an, und hören Sie auf damit, mich in Ihr und Bekkas Leben zu ziehen.“
„Das dürfte schwer werden, wenn Sie Bekkas Lehrerin sind, meinen Sie nicht auch?“
„Ich beziehe mich damit
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