Julia Extra Band 374
und drückte ihr Köpfchen sanft gegen seine muskulöse Brust. „Wir hatten eine Vereinbarung getroffen. Solange der Mond scheint, wolltest du schlafen.“
Isabella musste lächeln und lehnte sich an den Türrahmen. Ob Antonio und Chiara öfter diese nächtlichen Zwiegespräche führten?
Es würde sie nicht wundern. Seit dem Tag, an dem er sie damals aus der Klinik abgeholt hatte, pflegte Antonio lange und eindringlich mit Chiara zu reden. Er las ihr aus der Tageszeitung vor, als handele es sich um ein Märchenbuch, spornte sie bei ihren ersten Gehversuchen an oder besänftigte sie, wenn sie sich nicht waschen lassen wollte.
„Eine Rossi steht zu ihrem Wort“, argumentierte er weiter und streichelte ihr den Rücken.
Chiara seufzte, entspannte sich und schloss die Augen.
Antonio stand auf und legte sie vorsichtig in ihr Bettchen. „Vergiss es bitte nicht“, redete er mit sanfter Stimme weiter. „Während ich arbeite, hast du die Mama ganz für dich allein, dafür gehört sie nachts mir.“
Isabella stellte sich neben ihn. „Vielleicht möchte sie ja dich ganz für sich allein haben. Und was bietet sich dafür besser an als die Nacht?“
„Sollte deine Theorie stimmen, ist unsere Chiara ein ausgesprochen cleveres kleines Mädchen!“ Behutsam steckte er die Decke unter der Matratze fest.
Isabella konnte sich an ihm nicht sattsehen. Wie geduldig und verständnisvoll er mit Chiara umging! Er bewahrte stets die Ruhe, egal ob sie gute oder schlechte Laune hatte. Antonio war der geborene Vater.
Als er sich zu ihr umdrehte, erkannte sie im blassen Mondlicht, wie er gespielt überrascht die Brauen hochzog. „Irgendwie kommt mir dieses Nachthemd bekannt vor. Habe ich es dir nicht vorhin ausgezogen?“
„Ja.“ Isabella genoss die vor Erotik prickelnde Atmosphäre. „Ich wollte dich damit erfreuen, schließlich ist dies unsere Hochzeitsnacht. Aber anstatt das zu würdigen, hast du mir das teure Stück einfach vom Leib gerissen.“
„Und du hast dich erdreistet, es eigenmächtig wieder anzuziehen? Das muss bestraft werden.“
„Dazu musst du mich erst kriegen.“ Geschickt duckte sie sich und lief unter seinem Arm hindurch aus dem Kinderzimmer. Erst am Ende des Flurs holte er sie ein und zog sie an sich.
„Jetzt habe ich dich“, triumphierte er und streifte ihr die Träger von den Schultern. „Glaub ja nicht, dass ich dich noch einmal entkommen lasse.“
Isabella verstand sehr wohl die tiefere Bedeutung dieser Worte. Langsam glitt das Nachthemd über ihre Hüften und dann weiter herab auf den Boden. Sie legte ihrem Mann die Arme um den Nacken, sodass ihre nackten Brüste seinen warmen Oberkörper berührten, und lächelte ihn strahlend an.
„Und ich werde dich niemals entkommen lassen, Antonio!“
– ENDE –
Gefährlicher Flirt mit dem Boss
1. KAPITEL
Emmas Herz pochte, als sie das minimalistisch eingerichtete Penthouse-Büro betrat, aber der Mann hinter dem Schreibtisch blickte nicht einmal auf.
Die großen Panoramafenster ließen nicht nur viel Licht herein, sondern boten auch die Sicht auf einen der schönsten Londoner Parks. Für diesen Blick war das weltbekannte Granchester berühmt – und er war nicht zuletzt ein Grund für die astronomisch hohen Preise des traditionsreichen Hotels. Doch selbst diese großartige Aussicht verblasste angesichts des beeindruckenden Mannes, der dort am Schreibtisch saß, ganz auf die Papiere vor sich konzentriert.
Zak Constantinides. Die blasse Novembersonne akzentuierte sein dichtes schwarzes Haar und die breiten, muskulösen Schultern. Er strahlte eine derart pure Männlichkeit aus, dass es Emma buchstäblich den Atem verschlug.
Lange war sie nicht mehr so nervös gewesen – was nicht verwunderlich war. Ihr Boss tauchte zu einem unangemeldeten Besuch in London auf und zitierte sie ohne Vorwarnung in sein Büro. Ein so mächtiger Mann wie der griechische Hotelmagnat Constantinides gab sich normalerweise nicht persönlich mit ihresgleichen ab.
Sie hatte auf der Leiter gestanden, als sein Ruf sie erreichte, und das ließ sich leider nicht verleugnen. Verschwitzt von der Arbeit, in verblichener Jeans und einem bequemen T-Shirt, das lange Haar zu einem losen Pferdeschwanz hochgebunden – nicht gerade die beste Art, sich einem einflussreichen Milliardär zu präsentieren. Aber das konnte sie nicht ändern, weil ihre Tasche in ihrem Personalspind tief im Untergeschoss des Gebäudes verwahrt war, und einen Boss wie Constantinides ließ man nicht
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