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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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hatte, im Gegenteil, die Erfahrung gemacht, dass man ein Vermögen genauso schnell wieder verlieren konnte wie man es gewann, weshalb er bei aller Großzügigkeit nur selten Geld unnütz verschleuderte. Emma Geary war gut in ihrem Job und hatte bei der Einrichtung und Ausstattung des traditionsreichen Londoner Hotels erfolgreiche Arbeit geleistet. Zak war zu sehr Geschäftsmann, um ein Talent zu opfern, wenn es nicht absolut nötig war.
    Jetzt allerdings war genau dies vielleicht der Fall. Denn es schien, dass diese Frau mit dem hellblonden Haar und den korallenroten Fingernägeln seinen kleinen Bruder in ihren Krallen hatte.
    Merkwürdigerweise war sie so ganz anders, als er erwartet hatte. Ihm war bewusst, dass er ihr schon einmal begegnet war, auch wenn er sich kaum noch daran erinnern konnte. Jeden Tag kreuzten so viele Frauen seinen Weg, und diese war nun ganz bestimmt nicht sein Typ – selbst wenn er nicht darauf programmiert gewesen wäre, kurvenreichen Blondinen mit langen Beinen und sinnlichen Lippen zu misstrauen. Die Fotos, die ihm der Privatermittler von ihr zugeschickt hatte, waren älteren Datums gewesen: Aufnahmen von einem vor Lebenslust übersprühenden, farbenfrohen Geschöpf, das kaum mehr Ähnlichkeit mit der Frau besaß, die ihm jetzt in ihrer verblichenen Arbeitskleidung gegenübersaß.
    Sie war auch überhaupt nicht der Typ Frau, auf den sein Bruder normalerweise reagierte. Stattdessen war sie die sprichwörtliche „englische Rose“ mit hellem Haar und einem so zarten Alabasterteint, dass man fast Angst haben musste, sie zu berühren.
    Aber vielleicht ließ gerade das die Alarmglocken bei ihm läuten. Zusammen mit den Berichten, dass Nat immer häufiger in ihrer Gesellschaft gesehen wurde. Schon seit geraumer Zeit sorgte es Zak, wie sein kleiner Bruder wohl mit dem beträchtlichen Erbe klarkommen würde, das ihm in naher Zukunft zufallen würde. Und waren seine schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigt worden, nachdem er Nats jüngste Freundin überprüfen lassen und dabei entdeckt hatte, was für eine Frau Emma Geary wirklich war?
    Unwillkürlich ballte er seine Hände auf der polierten Oberfläche des Schreibtischs zu Fäusten, um die Finger dann langsam wieder zu strecken. „Nein, ich bin nicht unzufrieden mit Ihrer Arbeit“, antwortete er. „Sie ist sogar ganz ausgezeichnet.“
    „Da bin ich aber froh!“ Zeig ihm, mit wie viel Begeisterung du dabei bist, ermahnte sie sich. Wie sehr du es zu schätzen weißt, für ihn zu arbeiten. „In der Presse ist über unsere neu eröffnete Bar sehr ausgiebig und positiv berichtet worden. Haben Sie die Ausschnitte gesehen, die ich Ihnen nach New York geschickt habe? Augenblicklich habe ich große Pläne für die Renovierung des Gartenzimmers. Wir könnten uns da mit der sehr repräsentativen Chelsea Blumenschau zusammenschließen. Das wäre sogar …“ Sie verstummte, als er energisch die Hand hob.
    „Ich habe Sie nicht hergebeten, um irgendwelche Renovierungspläne mit Ihnen zu besprechen, Miss Geary“, erklärte er kühl. „Nein, der Anlass ist ein wenig persönlicher. Wissen Sie, ich habe mit meinen Anwälten über Ihren Vertrag gesprochen.“
    „Mit Ihren Anwälten?“ Ihr war klar, dass sie wie ein Papagei klang. „Über meinen Vertrag?“
    „Und ich habe dabei etwas sehr Interessantes erfahren“, fuhr er fort, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. „Es ist nämlich höchst ungewöhnlich, dass ein Hotel eine Innenarchitektin exklusiv unter Vertrag nimmt, anstatt sie als freiberufliche Beraterin nur nach Bedarf zu verpflichten.“
    „Stimmt, das mag etwas ungewöhnlich sein“, räumte sie ein, „aber der Vorbesitzer hat mir den unbefristeten Vertrag angeboten.“
    Zak horchte auf. „Sie meinen Ciro D’Angelo?“
    „Ja.“ Emma erinnerte sich dankbar an den attraktiven italienischen Hotelier, der sich ihr gegenüber so großzügig verhalten hatte, als sie an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen war. Völlig am Boden zerstört war sie nach London gegangen, wo Ciro D’Angelo mit seinem rettenden Angebot erschienen war, das ihr eine unerwartete, finanzielle Sicherheit bot. Natürlich hatte sie sofort zugegriffen. „Ciro schätzte meine Arbeit wirklich. So sehr, dass er mich auf der Stelle zur hauseigenen Innenarchitektin des Granchester machte. Um mir finanzielle Sicherheit zu geben, wie er sagte. Er war überaus … freundlich.“
    „Freundlich“ war nicht gerade die gängige Charakterisierung für den knallharten

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