Julia Extra Band 374
nicht genug …
„Heirate mich, Bella!“ Er legte seine Stirn auf ihre. „Ich möchte mit dir und Chiara zusammen sein. Für immer.“
„Nein“, brachte sie mühsam hervor. „Das ist ausgeschlossen.“
Antonio erstarrte.
Er konnte – er wollte – ihre Ablehnung nicht fassen!
Sie liebten einander, und ihre Liebe würde es ihnen ermöglichen, gemeinsam alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er brauchte Isabella wie die Luft zum Atmen, keinen Tag länger würde er die Einsamkeit und Leere ertragen können, die ihm die vergangenen vier Monate zur Hölle auf Erden gemacht hatten.
Er war zu spät gekommen! Antonio biss sich auf die Lippe. Doch unvorhergesehene Umstände hatten seine Anwesenheit in Rom zwingend erforderlich gemacht. Erst nach seinem Tod war ans Tageslicht gekommen, welche Fehlentscheidungen Giovanni getroffen hatte. Damit hatte er das Familienunternehmen an den Rand des Ruins gebracht. Hätte Antonio nicht sein ganzes unternehmerisches Wissen und Können eingesetzt, hätte Chiara nichts als Schulden geerbt.
Außerdem hatte er die Zeit gebraucht, um sich auf sein neues Leben als Familienvater vorzubereiten, sowohl theoretisch als auch praktisch. Er hatte sein Apartment aufgegeben und ein Haus gefunden, das für eine junge Familie geradezu ideal war.
Und jetzt sagte Isabella Nein!
„Willst du nicht mit mir zusammen sein?“, fragte er mit belegter Stimme.
„Doch.“ Sie wischte sich eine Träne von der Wange. „Aber es ist nicht möglich.“
„Natürlich ist es möglich! Es gibt nichts, das uns an einer Heirat hindern könnte. Du hast keinen anderen, das weiß ich ganz genau.“
„Mir mangelt es an Vertrauen, Antonio. Zwar sagst du genau das, was ich hören möchte, doch darauf bin ich schon einmal hereingefallen. Du erzählst mir nichts als Lügen.“
„Es waren nicht alles Lügen, Bella.“
„Trotzdem. Ich bin nicht die richtige Frau für dich. Ich habe nicht den richtigen sozialen Hintergrund, ich …“
„Du bist genau die Frau, von der ich immer geträumt habe“, fiel er ihr ins Wort. „Du bist warmherzig und stehst zu deinen Gefühlen und zu den Menschen, die dir etwas bedeuten. Du bist mutig, aufrichtig und loyal. Ich liebe dich und ich liebe Chiara, weil sie ein Stück von dir ist.“
„Ich kann dich nicht heiraten, Antonio, alle Erfahrungen, die ich mit dir gemacht habe, sprechen dagegen.“
Frustriert schritt er im Zimmer auf und ab. „Ich werde nicht aufhören, dich darum zu bitten. Dein Nein ändert nichts an meinen Gefühlen. Ich werde immer für Chiara und dich sorgen, egal ob wir verheiratet sind oder nicht.“
„Das sagst du jetzt.“
„Es ist kein Lippenbekenntnis, das werde ich dir beweisen, jeden Tag. Und ich fange gleich damit an. Ich nehme Chiara und dich mit in mein Hotel und werde mich um euch beide kümmern!“
Nervös presste Isabella die Lippen zusammen, während sie über sein Angebot nachdachte. „Ich weiß nicht …“
Sie hatte nicht widersprochen!
„Ich habe nicht versprochen, dich zu heiraten“, warnte sie ihn, als sie sein triumphierendes Lächeln bemerkte.
Er küsste ihre Hand. „ Noch nicht, Bella.“
EPILOG
Isabella wurde wach und tastete instinktiv nach Antonio. Sein Platz war leer, doch seine Körperwärme war noch zu spüren.
Langsam öffnete sie die Augen und sah auf das beleuchtete Display des Weckers. Es war erst drei Uhr.
„Antonio?“, rief sie leise.
Als er nicht antwortete, schaltete sie die Nachttischlampe ein – und blickte als Erstes auf ihren Ehering. Das matte Licht reichte, um die in das schmale goldene Band eingelassenen Brillanten strahlen zu lassen.
Lächelnd setzte Isabella die Füße auf den Bettvorleger, hob ihr achtlos zu Boden geworfenes Seidennachthemd auf und streifte es sich über. Barfuß ging sie zur Tür. Auf der Schwelle blieb sie stehen und horchte.
Aus dem Kinderzimmer drang Antonios gedämpfte Stimme an ihr Ohr, und sie erschrak. Hatte Chiara geweint, und sie hatte es nicht gehört?
Isabella überquerte den Flur und öffnete lautlos die Tür, die nur angelehnt war.
Antonio saß im Schaukelstuhl des ganz in Pink gehaltenen Raums, die quengelnde Chiara auf dem Schoß. Selbst in dieser Umgebung und lediglich mit einer Schlafanzughose bekleidet, wirkte er charismatisch und umwerfend sexy. Doch was Chiara betraf, nützte ihm das alles nichts. Gerade erst ein Jahr alt, wickelte sie ihn mühelos um den Finger.
„Chiara, hör mir zu“, redete er beschwichtigend auf die Kleine ein
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