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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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Auto verkaufen müssen.
    Betont lässig hängte sie die Jacke wieder zurück. Auf dem Weg zur Tür sah sie sich noch einige Handtaschen und einen Schal an, um sich einen guten Abgang zu verschaffen. Keine der Verkäuferinnen kam auf sie zu, offenbar weil sie wussten, dass es sich bei ihr nicht lohnte. Insgeheim sehnte sie sich nach dem verschlafenen Littleford zurück.
    Reiß dich zusammen, sagte Jen sich dann. Sie hatte nur ein bisschen Heimweh, und das würde vorübergehen. Diese letzten drei Monate in London waren wie im Flug vergangen, und sie hatte jede Sekunde ausgekostet. Weihnachten in Chelsea war ein Erlebnis – überall weiße Lichterketten, Mistelzweige, perfekt aufeinander abgestimmte Farben und kein kitschiger Weihnachtsschmuck weit und breit. Der Unterschied zu Littleford hätte nicht größer sein können.
    Sie wollte in London bleiben, und dies war ihre Chance. Die Chance, zu beweisen, dass sie es ganz allein nach oben schaffen konnte. Sie brauchte keinen reichen Vater, der ihr den Weg ebnete.
    Eine Stunde später sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Jen staunte darüber, was die Leute alles im Internet verkauften. Mit dem Laptop auf dem Schoß, eine Tasse heiße Schokolade auf dem Nachttisch, saß sie im Bett und klickte sich durch die verschiedenen Auktionen. Da sie wenig Zeit hatte, konzentrierte sie sich auf die Sofortkaufangebote.
    Nach einer halben Stunde im Shoppingwahn hatte sie eine Jeans, eine lässig-elegante Bluse, ein atemberaubendes Cocktailkleid aus Samt und Ankleboots erworben – alles Teile von bekannten Designern, deren Namen sie nur aus den Trendmagazinen kannte. Sie wandte den Blick vom Display ab und versuchte ihren rasenden Puls damit zu beruhigen, dass sie alles wieder verkaufen konnte, sobald das Projekt beendet wäre.
    Aus einem Impuls heraus erstand sie dann noch eine fantastische Ledertasche. Als sie anschließend die Preise zusammenrechnete, musste sie schlucken. Sie hatte zwar ihr ganzes Erspartes in dieses Projekt gesteckt, aber sie musste ein Auge auf die Ausgaben haben.
    Die Miete für das Apartment war zwar eher symbolisch, beanspruchte allerdings den Löwenanteil ihres Budgets. Wenn sie dann die übrigen Kosten wie Eintrittskarten, Essen und Trinken hinzuzählte, blieb ihr für die Typveränderung kaum noch etwas übrig. Diese war jedoch dringend notwendig, wie Jen im Restaurant festgestellt hatte.
    Und Designersachen allein reichten nicht aus. Sie musste zum Friseur, ins Nagel- und ins Sonnenstudio und brauchte eine ganze Palette Make-up. Leider betrug ihr Restguthaben nur noch zehn Pfund und zwanzig Pence.
    „Habe ich richtig gehört? Du teilst dir ein Apartment mit Alex Hammond?“
    „Ja, das stimmt.“
    Obwohl Jen den Hörer ein wenig vom Ohr weghielt, hörte sie Elsie kreischen. Das war typisch für ihre Freundin. Diese hatte ihr ganzes Leben in Littleford verbracht, und ihr Arbeitstag bestand darin, den Rentnerinnen im Ort Dauerwellen und bläuliche Tönungen zu verpassen. So musste die Nachricht, dass ihre Freundin bei einem Promi wohnte, für sie das Highlight des Jahres sein. Sobald Elsie verstummte, hielt Jen sich den Hörer wieder ans Ohr.
    „Ist es der Alex Hammond?“, hakte Elsie atemlos nach. „Der, der heute mit nacktem Oberkörper auf der Titelseite der Zeitung ist? So ein Sixpack habe ich noch nie gesehen.“
    Elsies Ungläubigkeit kränkte Jen. War es denn wirklich so unwahrscheinlich, dass sie in diesen Kreisen verkehrte?
    „Ja, es ist der Alex Hammond“, bestätigte sie.
    Elsie seufzte. „Dann kommst du Weihnachten auf keinen Fall nach Hause, stimmt’s? Ohne dich langweile ich mich hier zu Tode. Wie ist er denn so?“
    „In natura lange nicht so toll“, schwindelte Jen.
    Nie hätte sie für möglich gehalten, dass Elsie so auf Promis flog. Es dauerte einige Minuten, bis sie das Thema von Alex’ fantastischem Körper auf ihr Anliegen lenken konnte.
    „Ich brauche deine Hilfe“, verkündete sie, als sie endlich zu Wort kam. „Der Erfolg meines Artikels hängt davon ab.“
    „Inwiefern?“
    „Ich muss wie eine Göttin aussehen, aber ich habe kein Geld und wenig Zeit.“
    „Wie viel Zeit?“, hakte Elsie nach.
    „Einen Tag. Sag mal, gibt es irgendein Produkt, dass mein Haar aussehen lässt, als wäre es von der Sonne geküsst?“
    Ihre Freundin stieß einen verächtlichen Laut aus. „So etwas brauchst du nicht mehr. Schließlich hast du einen Profi im Team. Ich nehme mir die Zeit für dich.“
    „Aber du bist in

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