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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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Äußeres legte, gefiel ihm. Wieder hatte sie das Haar nachlässig zusammengesteckt, und erst jetzt bemerkte er die winzigen Sommersprossen auf ihrer Nase. Offenbar stand sie nicht stundenlang vor dem Spiegel. Er hingegen war an perfekt gestylte Frauen gewöhnt, für die ihr Aussehen das Wichtigste war.
    „Wie kommt es, dass Sie ausgerechnet hier essen?“, erkundigte sich Alex. „Außer der Küche ist dies offenbar der einzige Raum, den Sie benutzen.“
    „Wo sollte ich es denn sonst tun?“, erwiderte Jen. „An dem riesigen Glastisch im Esszimmer?“ Dann blickte sie sich um. „Hier finde ich es viel gemütlicher. Sie können das große Wohnzimmer mit dem Monsterfernseher gern für sich haben.“
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund musste er plötzlich an seine Kindheit denken. Damals hatten sie keinen Glastisch und nur einen uralten Fernseher besessen. Ihre Gleichgültigkeit, ja, Abneigung gegen den ganzen Luxus in seiner Wohnung faszinierte ihn. Aber hatte Jen nicht gesagt, in ihrem Artikel würde es um den opulenten Lebensstil im Südwesten von London gehen? Er musste unbedingt mehr darüber erfahren.
    „Möchten Sie Kaffee?“, fragte er.
    Als er fünf Minuten später mit zwei großen Tassen ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte sie aufgegessen, und der leere Teller stand auf dem Beistelltisch.
    „Und, wie fanden Sie es in der Brasserie ?“
    Den Becher in Händen, lächelte sie ihn an. „Es war toll.“
    „Konnten Sie einige Informationen sammeln?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ein paar. Die Speisekarte war wirklich beeindruckend. Und auch die Gäste. Ich wollte wissen, wie die jungen Frauen in Chelsea angezogen sind und wie sie sich verhalten.“
    Lebhaft berichtete sie von ihrem Projekt. Absurderweise rührte ihn ihre Begeisterung über ein Restaurant, das er schon unzählige Male besucht hatte, und über Dinge, die er gar nicht mehr wahrnahm.
    „Und, was denken Sie?“
    „Die Frauen sind alle so glamourös. Diese Klamotten! Eine hatte sogar einen kleinen Hund in ihrer Handtasche!“
    Als er schallend lachte, lächelte sie verhalten. Plötzlich fiel ihm auf, wie atemberaubend ihre blauen Augen waren. Aber zum Glück hatte er Mark, der dafür sorgte, dass er nicht auf dumme Gedanken kam.
    „Wo leben Sie denn normalerweise?“, erkundigte sich Alex. „Bestimmt irgendwo in London, oder?“
    Jen musste sich einen Moment sammeln. Eine Wohnung mit Alex zu teilen war eine Sache, ihm persönliche Dinge zu erzählen eine ganz andere. Am Vormittag hatte sie gute Anregungen für ihr Image bekommen. Elsie würde ihr beim Styling helfen, und die entsprechende Kleidung hatte sie auch erstanden.
    Was ihr noch fehlte, waren Informationen über den Typ Mann, den sie mit ihrem Äußeren beeindrucken wollte. Sie hatte überhaupt keine Erfahrung auf dem Gebiet. Ihre Mutter hatte immer um jeden Preis vermieden, über ihren Vater zu sprechen, und wenn sie es tat, hatte sie ihn nur beschimpft. Ihr Besuch im Restaurant hatte sie in der Hinsicht auch nicht weitergebracht. Wohlhabende Geschäftsmänner waren offenbar zu sehr damit beschäftigt, noch mehr Geld zu verdienen, um mitten an einem Wochentag irgendwo zu relaxen.
    Wenn sie mit Alex Small Talk machte, konnte sie vielleicht einige Tipps von ihm bekommen und sich von dem Gefühl der Einsamkeit ablenken, das sie seit dem Restaurantbesuch verspürte.
    „Ich wohne seit drei Monaten in London, aber eigentlich komme ich aus Littleford“, erwiderte Jen. „Es ist eine Kleinstadt im Westen. Sie haben bestimmt noch nie davon gehört.“
    „Liegt es in der Nähe von Bath?“
    „Kennen Sie es?“, fragte sie verblüfft.
    Alex schüttelte den Kopf. „Nein, aber die Gegend. Ich bin in Bristol aufgewachsen.“
    „Sie kommen aus Bristol ?“
    Ein spöttischer Ausdruck trat in seine grünen Augen. „Ich habe nicht immer so gelebt wie jetzt. Mein Vater war Lkw-Fahrer, und meine Mutter hat in der Schulkantine gearbeitet.“
    „Wirklich?“
    „Ich könnte Ihre Verblüffung durchaus als Kränkung auffassen“, bemerkte er.
    „Na ja, ich dachte, Sie kämen aus … privilegierten Verhältnissen.“
    „Warum? Weil jemand mit meiner Herkunft es nicht bis ganz nach oben schaffen kann?“ Sein lässiger Tonfall strafte den Ausdruck in seinen Augen Lügen.
    „So habe ich es nicht gemeint. Aber Sie haben eine Bilderbuchkarriere gemacht. Hollywood, London, Cannes …“
    Alex schüttelte den Kopf. „Ich habe klein angefangen.“
    Er trank einen Schluck Kaffee. Jen wartete

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