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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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die Tatsache, dass er ständig seine Verbindungen zu bekannten Personen betonte, nervten sie auch allmählich, genauso wie die Tatsache, dass er sie ständig berührte. Wie sehr wünschte sie sich, einen brillanten Artikel zu schreiben, einen Beitrag, den die Chefredakteurin von Gossip ! unmöglich ablehnen konnte. Dafür würde sie alles tun.
    Jen zuckte zurück, als Richard mit der Hand ihren Schenkel streifte.
    Nein, nicht alles.
    Alex trank seinen fünften Becher Kaffee und versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und an nichts anderes zu denken. Eigentlich war ihm das inzwischen zur zweiten Natur geworden. Normalerweise ließ er sich nicht von anderen Menschen ablenken.
    Dass er Jen einfach gewähren ließ und abwartete, was daraus wurde, fiel ihm viel schwerer, seit sie die Wohnung verlassen hatte.
    Er machte sich Sorgen um sie.
    Sich Gedanken um jemanden zu machen bedeutete allerdings, dass dieser Mensch einem wichtig war, und so etwas ließ er nicht mehr zu. Irgendwann hatte sich jedoch eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, und er konnte Jen jetzt nicht einfach sich selbst überlassen.
    Richard Moran war nicht nur ein rücksichtsloser Geschäftsmann. Vor nicht allzu langer Zeit hatte eine Frau ihn wegen sexueller Belästigung angezeigt. Zwar hatte sie die Anzeige wieder zurückgezogen, doch Gerüchten zufolge soll er wirklich zudringlich geworden sein. Und das war nur eine Seite an ihm.
    Alex stellte seinen Becher in die Spüle und schnappte sich seine Schlüssel. Er hätte Jen heute auf keinen Fall fahren lassen dürfen. Natürlich würde sie ihm nicht dankbar sein, aber alles war besser, als hier zu sitzen und sich den Kopf über sie zu zerbrechen.
    Das Weihnachtsrennen war eine ungezwungene Angelegenheit. Der VIP-Pavillon war festlich geschmückt, und es gab leichte alkoholische Getränke und Kanapees, während draußen die Pferde vorbeigaloppierten.
    Nachdem er während der ganzen Fahrt nur von sich gesprochen hatte, schien Richard Moran nun ganz versessen darauf zu sein, möglichst viel von ihr zu erfahren. Jen wusste, dass sie auf der Hut sein musste, wenn sie sich nicht verraten wollte.
    Die erste Person, die er ihr vorstellte, erwies sich als erfolgreiche Schmuckdesignerin mit eigenem Atelier und eigener Website. Jen wurde heiß und kalt, als Richard von ihrer Firma zu sprechen begann und sie forschend betrachtete, während sie mit der Frau fachsimpelte.
    Im Laufe des Nachmittags wurde sie immer nervöser.
    Irgendwann machte er sie mit einer gewissen Annabel und deren Freund Cosmo bekannt, mit dem er zusammen in Cambridge studiert hatte. Ihr wurde übel, als er hervorhob, dass Annabel auf die gleiche Privatschule gegangen war wie sie.
    „War es nicht das Prior Park College?“, hakte er nach. „Sie müssten zur gleichen Zeit dort gewesen sein.“
    Annabel strich sich das glänzende kastanienbraune Haar zurück und betrachtete sie aus perfekt geschminkten Augen.
    „Ich erinnere mich nicht an Sie“, erklärte sie.
    „Na ja, die Schule ist ziemlich groß, nicht? Vielleicht waren wir doch nicht zur selben Zeit dort.“ Fieberhaft überlegte Jen, wie sie das Thema wechseln konnte.
    „In welchem Haus haben Sie gewohnt?“
    „Oh, die Kanapees sehen aber lecker aus!“
    Schnell ging sie zu dem Kellner, der in der Nähe stand, und kehrte kauend zurück, weil sie nicht mit vollem Mund sprechen konnte. Als sie Richard flüchtig ansah, stellte sie entsetzt fest, dass sie ihre Rolle längst nicht so gut spielte, wie sie geglaubt hatte. Unter seinem durchdringenden Blick geriet sie fast in Panik. Hoffentlich errötete sie jetzt nicht auch noch!
    Er hatte Verdacht geschöpft.
    Seine freundliche Miene wirkte nun abweisend, und Jen fühlte sich ausgesprochen unbehaglich, als sie sich an Alex’ Warnung erinnerte. Plötzlich wünschte sie, sie hätte auf ihn gehört und Richards Einladung ausgeschlagen.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als bei ihrer Geschichte zu bleiben und darauf zu achten, dass sie nicht mit Richard allein war.
    Als dieser Cosmo beiseite nahm, um sich mit ihm zu unterhalten, dirigierte Annabel sie zu einer Gruppe glamouröser Frauen, die sie von oben bis unten musterten.
    „Man kann sich darauf verlassen, dass Richard immer eine Neue mitbringt.“ Annabel lachte glockenhell.
    Jen verkniff sich eine sarkastische Antwort. Natürlich wusste sie, dass Richard ein Playboy war, doch sie fand es ausgesprochen unhöflich von Annabel, sie darauf hinzuweisen.
    Schon bald fand sie

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