Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
Vom Netzwerk:
sicher im Gefängnis für die Besucherliste deine Adresse angeben müssen.“
    Meg erkannte, wie gefährlich es gewesen war, nicht auf Niklas zu hören, nicht abzureisen, als er es ihr befohlen hatte. „Ich hätte nach Hawaii fliegen sollen.“
    „Ja, hättest du“, sagte er. Dann überlegte er einen Moment. Ohne sie hier in der Stadt, ohne seine Angst, dass sie in Gefahr schwebte, hätte er die Sache vielleicht nicht durchschaut.
    „Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Es ist vorbei.“ Weil er nicht antwortete, blickte sich Meg um. Sein Gesicht war noch immer von Erschöpfung und Qual gezeichnet. Sie hätte sich ohrfeigen können, denn letzten Endes hatte er seinen Zwillingsbruder verloren. Und trotz allem, was passiert war, es musste wehtun. „Vielleicht wollte er nur mit dir reden. Vielleicht hat Miguel ihn davon abgebracht, weil er die Chance gesehen hat, das große Geld zu machen.“
    „Ich will nicht darüber sprechen.“
    So schnell schloss er sie aus.
    Und dann klingelte das Telefon – natürlich hatte in dieser Luxussuite auch das Bad eins.
    Niklas nahm den Anruf an und reichte das Telefon an Meg weiter. „Es ist dein Vater.“
    Diesmal schrien ihre Eltern nicht. Sie stellten nur noch mehr Fragen. Und sie sagten ihr, wie sehr sie sie liebten und sich wünschten, dass sie so schnell wie möglich nach Hause zurückkehrte. Meg war froh, dass sie Niklas nicht das Gesicht zuwandte. Andererseits war sie froh, dass er sie hielt, während sie mit ihnen sprach. Später bat ihr Vater darum, mit ihm zu reden, und er streckte die nasse Hand nach dem Telefon aus und hörte sich an, was ihr Vater zu sagen hatte.
    „Wir müssen bei der Polizei noch mehr Aussagen machen, deshalb kann Meg in den nächsten Tagen hier nicht weg, aber ich bringe sie an einen ruhigen Ort.“ Niklas hörte wieder einen Moment zu. „Sie ist jetzt müde. Ich werde morgen sehen, was sie tun möchte, wenn sie erst einmal bei der Polizei fertig ist.“
    Er verabschiedete sich, und Meg runzelte die Stirn, weil er und ihr Vater dabei fast freundlich klangen.
    „Er wird gut mit mir auskommen.“
    Das war schrecklich leicht, wie sie nur zu gut wusste.
    „Sie möchten dich zu Hause haben, Meg.“
    „Aber ich will hier bei dir sein.“
    „Sie wollen sich selbst davon überzeugen, dass du nicht verletzt bist.“
    „Ich weiß …“ Meg wartete. Er sollte sagen, dass er mit ihr nach Australien fliegen würde, sollte sagen, dass er sie niemals gehen lassen würde. Doch er tat es nicht. Sie sehnte sich danach, mehr von ihm zu haben und ganz zu seinem Leben zu gehören, nur wollte er sie noch immer nicht darin haben.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Von Anfang an hatte er gesagt, ihre Beziehung würde nicht halten.
    „All das ändert nichts, stimmt’s?“
    Niklas antwortete nicht.
    Es wunderte sie, dass sie nicht weinte. „Solch eine Liebe wirst du nie wieder finden.“ Meg meinte das ernst, und nicht auf eine überhebliche Art. Auch wenn er es nicht akzeptierte, auch wenn er es einfach nicht glauben wollte, dies war wirklich Liebe.
    „Ich habe dir gleich am ersten Tag erklärt, dass es nicht für immer ist.“
    „Damals haben wir uns nicht so geliebt.“
    „Ich habe nie gesagt, dass ich dich liebe.“
    „Du hast es vorhin getan.“
    „Nein. Wir hatten mehr Liebe als Menschenverstand, habe ich gesagt. Zu viel Liebe, als dass du noch klar denken könntest.“
    „Das nehme ich dir nicht ab.“
    „Glaub an dein Märchen, wenn du willst“, wiederholte Niklas. Nicht so unfreundlich wie beim letzten Mal. Viel netter. Aber die Botschaft war dieselbe. „Meg, ich habe klargestellt, dass ich niemals für immer mit einem Menschen zusammenleben oder an einem Ort bleiben könnte. Ich habe das klargestellt!“
    Ja, hatte er.
    „Und auch, dass ich nicht liebe.“
    Ja, hatte er.
    „Du hast behauptet, dass du es willst, solange es eben dauert. In ein paar Tagen, wenn die ganzen Vernehmungen vorbei sind, musst du nach Hause zu deinen Eltern fliegen.“
    Jetzt weinte Meg doch ein bisschen, und Niklas fing die Träne mit dem Daumen ein, die ihr über die Wange rollte. Sie hörte die Uhr ticken, wusste, dass von nun an jeder Kuss vielleicht schon der letzte war. Dass bald der Abschiedskuss kommen würde.
    „Es kann halten …“, begann sie zu widersprechen, aber Niklas unterbrach sie.
    „Ich will nicht warten, bis wir uns nur noch streiten und die Ernüchterung einsetzt. Das will ich uns nicht antun, weil es jetzt so gut ist. Nein, Meg, es kann nicht

Weitere Kostenlose Bücher