Julia Extra Band 375
nah an ihres brachte, dass sie jede einzelne seiner dichten Wimpern hätte zählen können.
„Vielleicht hast du nicht viel Erfahrung, aber eins ist sicher, mein Engel …“ Drake berührte ihre Nasenspitze kurz mit den Lippen und schenkte ihr ein atemberaubendes Lächeln. „Du hast alles, was eine Frau braucht, um einen Mann glücklich zu machen, und noch viel mehr als das.“
„Naja“, zog Layla ihn auf. „ Sooo schlecht warst du auch nicht.“
„Besten Dank.“ Drake drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann bettete er seinen Kopf zwischen ihre Brüste und strich zärtlich mit den Fingerspitzen über ihren Arm.
Umhüllt von seinem männlichen Duft, genoss Layla das göttliche Gefühl, von seinem Körpergewicht tief in die Matratze gedrückt zu werden. Dabei durchlebte sie noch einmal jede Minute ihrer himmelstürmenden Vereinigung und kam zu dem Ergebnis, dass es die aufregendste Erfahrung ihres bisherigen Lebens gewesen war.
Als sie sich in dieser Nacht ein zweites Mal liebten, geschah es nicht weniger leidenschaftlich, nur ließen sie sich dieses Mal mehr Zeit für die ausgiebige Erforschung ihrer Körper. Drake verwöhnte Layla mit überwältigender Hingabe und Zärtlichkeit. Und als sie seinen Körper erkundete und herausfand, welche Berührungen ihn die Beherrschung verlieren ließen, verflogen ihre Zweifel, ob sie einem Mann wie ihm genügen könnte …
Irgendwann fielen sie eng umschlungen und erschöpft in einen tiefen Schlaf.
Mitten in der Nacht drang ein panischer Schrei an Laylas Ohr. Gleichzeitig spürte sie, wie ihr Arm grob weggestoßen wurde.
„Was ist denn los, Drake …?“
Mit zitternden Fingern tastete Layla nach dem Schalter der Nachttischlampe und fand ihn schließlich. Als das schummrige Licht den Raum erfüllte, setzte sie sich auf und betrachtete besorgt den heftig atmenden Mann neben ihr. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und als er den Kopf hob, um sie anzusehen, stand nackte Angst in seinem Blick. Er sah aus wie jemand, der direkt aus der Hölle kam und geglaubt hatte, dort für immer gefangen zu sein.
Layla beugte sich vor und berührte behutsam seine Schulter. „Du hattest einen schlechten Traum, aber jetzt ist er vorbei, Drake. Du bist hier bei mir in Sicherheit und musst dich vor nichts fürchten, das verspreche ich.“
Zur Antwort schob Drake ihre Hand weg und fuhr sich mehrmals heftig mit beiden Händen übers Gesicht. Dann setzte er sich ebenfalls auf und verharrte für eine Weile völlig reglos, als wäre er in eine Art Trance gefallen.
Schließlich sagte er mit einer Stimme, die eigenartig fremd klang: „Du hast das Licht ausgemacht.“
Layla zog sich die seidene Bettdecke schützend über die Brüste. Ein unerklärliches Angstgefühl durchfuhr sie wie ein eisiger Schauer. Drakes Worte hatten geklungen, als würde er sie eines schweren Verbrechens anklagen.
„Ich musste irgendwann in der Nacht zur Toilette und habe es ganz automatisch ausgeschaltet, als ich aus dem Bad zurückkam“, erklärte sie leise.
„Ich schlafe grundsätzlich nicht bei ausgeschaltetem Licht. Niemals! “
„Tut mir leid, das wusste ich nicht. Wenn du willst, kann ich den Rest der Nacht in einem der Gästezimmer verbringen …“
„Nein“, fuhr Drake sie barsch an. „Das will ich nicht !“
Zum zweiten Mal gefror Laylas Blut zu Eis. „Okay, dann … dann bleibe ich eben hier bei dir.“
„Tut mir leid, Layla.“ Drake versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht. „Ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Es muss ein furchtbarer Traum gewesen sein. Meinst du, du kannst mir etwas darüber erzählen?“
Drakes Züge, die gerade wieder etwas weicher geworden waren, verhärteten sich erneut zu einer abweisenden Maske. „Bitte frag mich nicht danach. Ich bin nicht bereit, darüber zu reden, und weiß nicht, ob ich es je sein werde.“
„Dann ist dies einer der Bereiche, die tabu für mich sind?“
Er nickte und wirkte dabei für einen Moment so verloren, dass es Layla in der Seele wehtat. Doch so gern sie auch gewusst hätte, warum Drake nur bei Licht schlafen konnte, war sie klug genug, ihn nicht danach zu fragen. Was er jetzt brauchte, war wortloses Verständnis und vielleicht etwas Trost. Manche Albträume konnten selbst die stärksten Gemüter erschüttern.
Also ließ sie die Bettdecke wieder los, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn sanft auf den Mund. Die Wirkung war vergleichbar mit einem Funken, der einen unkontrollierbaren
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