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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Schutzwall papierdünn werden zu lassen? Von den Momenten, in denen sie sich küssten, ganz zu schweigen.
    Die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, starrte Drake abwesend auf das Glas Rotwein, das er auf dem Couchtisch abgestellt hatte. Nach einer Weile sprang er auf und ging zur Stereoanlage. Vielleicht konnte etwas Musik seine innere Unruhe vertreiben. Er legte eine seiner Lieblings-CDs ein, und als die raue, melancholische Stimme des Sängers den Raum erfüllte, verlor er sich für eine Weile in den Texten, die seine eigene tiefe Sehnsucht nach Glück und Frieden ausdrückten.
    Die Atmosphäre ständiger Spannung und Wut, mit der er aufgewachsen war, hatte zuverlässig dafür gesorgt, dass er weder das eine noch das andere auch nur ansatzweise erfahren hatte. Schon im zarten Alter von sechs Jahren hatte Drake intuitiv verstanden, warum seine Mutter davongelaufen war: Sein Vater war ein verbitterter, eifersüchtiger, zorniger Mann gewesen, der sie am liebsten in Ketten gelegt hätte. Sie hatte einfach kein zufriedenes und erfülltes Leben mit ihm gehabt. Aber warum sie ihren wehrlosen Sohn bei diesem brutalen Mistkerl zurückgelassen hatte, hatte Drake nie verstanden und würde es wohl auch nie tun.
    Er fuhr sich mehrmals heftig mit den Händen übers Gesicht, als könnte er so die quälende Erinnerung für immer aus seinem Körper und seiner Seele löschen. Aber das klappte natürlich nicht, und so drehten sich die zermürbenden Gedanken immer weiter in seinem Kopf …
    Dank seiner Entschlossenheit und Willenskraft war es ihm gelungen, seine kaputte, einsame Kindheit hinter sich zu lassen. Er hatte eine steile Karriere hingelegt und massenhaft Geld verdient. Aber was brachte ihm das, wenn er am Ende seines Lebens einsam dasaß und niemanden hatte, mit dem er seine Erfolge genießen konnte?
    Mit einem scharfen Geräusch stieß Drake die angehaltene Luft aus. Als seine Ex ihm diese Frage gestellt hatte, war alles in ihm kalt und hart geworden. Er wolle weder heiraten noch Kinder, hatte er ihr ohne Umschweife mitgeteilt und ihr geraten, sich nach einem anderen umzusehen, falls sie darauf aus sei.
    Kirsty hatte ihn beim Wort genommen und die Beziehung noch am selben Abend beendet. Vor Kurzem hatte Drake über einen gemeinsamen Bekannten erfahren, dass sie schwanger war und im nächsten Monat heiraten würde. Er wünschte ihr von Herzen alles Gute. Sie war eine tolle Frau, aber nicht die Seelenverwandte, nach der Drake sich insgeheim immer gesehnt hatte.
    Was er wollte, war eine zu unbegrenzter Liebe fähige Frau, die ihn zutiefst verstand und so akzeptierte, wie er war.
    Keine leichte Vorgabe, aber so war es nun mal.
    War möglicherweise Layla diese Frau?
    Drake unterdrückte ein Stöhnen. Was für ein abwegiger Gedanke! Ihre hartnäckigen Fragen über seine Gefühle und seine Vergangenheit waren ihm ja jetzt schon zu viel. Nein, er wollte einfach nur mit ihr schlafen und ihre Gesellschaft genießen! Weiter hatte er mit der schönen Layla nichts im Sinn.
    Nachdem er das für sich geklärt hatte, stellte Drake die Musik wieder ab und ging zum Sofa zurück. Noch im Stehen nahm er sein Weinglas vom Tisch und trank einen großen Schluck. Hoffentlich stellte es sich nicht als Fehler heraus, dass er ihr das Kochen überlassen hatte …
    Unwillkürlich musste er grinsen, als er sich wieder in die bequemen Polster sinken ließ. Dümmer als seine ehemalige Haushälterin konnte sie sich wohl kaum anstellen. Schließlich arbeitete sie in einem Café, wo sie ständig kleine Gerichte zubereitete. Und ja, die Vorstellung, dass Layla für ihn kochte, gefiel Drake verdammt gut.
    So gut, dass er trotz seines gerade gefassten Vorsatzes beinah wünschte, er könnte sie rund um die Uhr um sich haben.
    Die Shrimps-Gemüse-Pfanne war Layla sogar noch besser gelungen, als sie erwartet hatte. Sie hatten alles bis auf den letzten Rest aufgegessen, und es hatte sie mit echter Befriedigung erfüllt, Drake so begeistert zulangen zu sehen.
    Alles in allem hätte es ein schöner, entspannter Abend sein können – wenn seine Gegenwart sie nur nicht so nervös gemacht hätte!
    Gleich nach dem Essen wollte sie aufspringen, um den Tisch abzuräumen, aber Drake hielt sie am Handgelenk zurück. „Darf ich fragen, was du vorhast?“, erkundigte er sich. In seinen silbergrauen Augen lag ein amüsierter Ausdruck, doch der Hauch von Verärgerung in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Layla zuckte die Schultern. „Ich wollte nur schnell klar

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