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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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Kapitulation gleich und würde bedeuten, dass er sich für einen längeren Aufenthalt in New Hampshire niederließ. Doch das war entschieden nicht der Fall.
    Er beobachtete die Flocken, die vor seiner Windschutzscheibe auf und ab tanzten. Es war schwer zu glauben, dass all das einmal etwas beinahe Magisches für ihn gewesen war.
    Guck mal, Daddy! Ich hab einen Schneemann gebaut!
    Jetzt nicht, Charles. Ich bin beschäftigt.
    Er verdrängte die Erinnerung. Er wollte jetzt nur noch zurück in seine Wohnung, sich einen Martini einschenken und den abendlichen Börsenbericht anschauen. Vielleicht werden es heute auch zwei Martinis …
    Verdammter …! Vor seiner Windschutzscheibe tauchte plötzlich etwas Braunes auf. Charles trat hart auf die Bremse und riss das Lenkrad weit nach rechts. Das Auto begann sich zu drehen. Noch einmal blitzte etwas Braunes auf. Hufe schlugen gegen das Metall, dann ein Stoß und ein lauter Aufprall.
    Dann nichts mehr.

2. KAPITEL
    Je länger Liz über die kleine Moralpredigt in der Kantine nachdachte, desto wütender wurde sie. Auf der Heimfahrt taten ihr die Kiefer weh, weil sie die Zähne so fest aufeinandergebissen hatte. Glücklicherweise hatte der Eiskönig fast den gesamten Nachmittag in einem Meeting mit den Leuten von der Buchhaltung verbracht. Wie konnte er es wagen, mich so bloßzustellen! Und dann hatte er auch noch die Unverschämtheit besessen, ihr beim Hinausgehen ein herablassendes Lächeln zuzuwerfen. Ich erwarte ein gewisses Maß an Diskretion und Loyalität … Unglaublich!
    Sie bog aus der Ausfahrt des Parkplatzes. Die enge Allee, die vom Firmengelände in die Stadt führte, war ungewöhnlich befahren. Heute schien ihr Glückstag zu sein. Am Morgen der Schulbus und jetzt dieses Schneetreiben.
    Sie hielt das Lenkrad fest umklammert. Ihre Schultern und der Hals schmerzten wie ihre Kiefer und der Gedanke, dass Andrew zu Hause allein mit Victoria war, um „Hausaufgaben zu machen“, machte es nicht besser.
    Wenn Ron noch am Leben wäre, hätte sie ihn gebeten, eher heimfahren zu können, um den Stau zu umgehen. Sein Sohn würde so etwas sicher nicht gestatten. Sie vermisste ihren alten Boss. Ron hatten seine Angestellten am Herzen gelegen. Besonders in den letzten Jahren nach seinem Herzinfarkt. „Bishop Paper ist meine Familie“, hatte er immer zu ihr gesagt. Wenn man bedachte, dass seine richtige Familie nichts mit ihm zu tun haben wollte, bekamen diese Worte eine ganz neue Bedeutung. Wieder fragte sie sich, warum ? Soweit sie die Sache einschätzen konnte, musste die Schuld bei Charles liegen.
    Denn Liz wusste allzu gut, woran man nachlässige Eltern erkannte. Sie waren müde und ignorant und brachten ihre Kinder dazu, Liebe auf dem Rücksitz eines Sedans zu suchen, um sie dann rauszuwerfen, wenn diese Suche unerwünschte Auswirkungen zeigte. Und hinterließen ihren Kindern bestimmt kein millionenschweres Unternehmen.
    Hinter einer Kurve bewegte sich der ohnehin sehr langsame Verkehr nur noch im Schritttempo voran. Mit zusammengekniffenen Augen konnte Liz in einiger Entfernung die hellen Warnleuchten von Rettungswagen ausmachen.
    Als sich der Verkehr einige Minuten später an die Stelle herangeschoben hatte, erkannte sie die Ursache. Ein roter Sportwagen steckte kopfüber in einer Schneewehe. Es gab nur eine einzige Person in der Stadt, die ein so unpraktisches und teures Auto fuhr. Charles blickte gerade einen Polizisten finster an, während jemand vom Abschleppdienst eine Kette an der Unterseite seines Wagens befestigte. Zum Glück sah er unverletzt aus, und der Rettungssanitäter machte sich schon wieder zum Aufbruch bereit.
    Liz konnte die Schadenfreude nicht unterdrücken. Geschieht ihm recht, wenn er schon so ein Auto fahren muss. Hoffentlich wird er auch ein ordentliches Weilchen im Schnee stehen, bis der Rest von ihm genauso kalt ist wie sein Herz.
    Als sie sich der Unfallstelle näherte, drehte sich Charles in ihre Richtung, fast als hätte er gespürt, dass sie in der Nähe war. Wahrscheinlich hatte er ihren veralteten Stoßdämpfer gehört. Er sah ihr geradewegs durch die Windschutzscheibe in die Augen, und für einen Moment schien alles um sie herum zu verblassen. Alles außer dem silbrigen Blau seiner Augen, in denen sich das Licht ihrer Scheinwerfer spiegelte.
    Verflixt! Schließlich ist er immer noch mein Boss. Ohne lange nachzudenken, hielt Liz an und ließ die Scheibe herunter.
    „Was ist passiert?“, fragte sie ihn.
    „Ein verdammtes Reh ist mir

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