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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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es nicht wollte. Sie wollte mehr.
    „Ich wollte nur den Ausdruck mit Ihren Terminen heraussuchen“, antwortete sie und verdrängte die verräterischen Gedanken.
    „Verstehe. Danach werden Sie sicher nichts dagegen haben, mich anzusehen.“
    Und ob! Sie blickte dennoch auf, nur weil alles andere kindisch gewesen wäre. Sobald sie ihm jedoch in die Augen schaute, wurde ihr klar, dass kindisch zu sein wohl die bessere Alternative gewesen wäre. Vor allem, als sie in das tiefe Blau seiner Augen sah, die er auf sie gerichtet hatte.
    „Viel besser“, sagte er. „Ich würde gern mit Ihnen in meinem Büro sprechen, falls Sie nichts dagegen haben.“
    „Worüber?“
    „In meinem Büro, Elizabeth.“
    Zu jeglichem Widerstand unfähig, folgte sie ihm und stellte sich vor seinen Schreibtisch, während er seinen Mantel aufhängte.
    „Es gibt kein Erschießungskommando“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sein warmer Atem kitzelte auf ihrer Haut.
    „Müssen Sie das ständig tun?“
    „Was meinen Sie?“
    „Sich von hinten anschleichen.“
    „Ich schleiche mich nie an andere Personen heran.“
    „Dann haben Sie wohl von Natur aus einen lautlosen Gang.“
    „Ich betrachte das als Kompliment“, sagte er und stellte sich neben sie.
    „Betrachten Sie’s, wie Sie wollen.“
    Ihm direkt gegenüberzustehen war auch nicht besser als mit dem Rücken zu ihm. Das Einzige, das sie noch rettete, waren ihre hohen Schuhe, die sie noch ein Stück größer machten, als sie ohnehin schon war.
    Sie unternahm einen letzten Versuch, ihre professionelle Haltung wiederzuerlangen. „Worüber wollten Sie mit mir sprechen?“
    „Darüber.“
    Er küsste sie.
    Es war kein leidenschaftlicher, heftiger oder fordernder Kuss. Ganz im Gegenteil. Der Kuss war eine stille und sanfte Berührung der Lippen. Bevor Liz bewusst wurde, was geschehen war, war es schon wieder vorbei. Sie schwankte.
    „Was …?“ Sie war zu benommen, um die Worte hervorzubringen.
    Charles lächelte. „Schon besser“, sagte er und strich mit dem Handrücken über ihre Wange. „Das wollte ich gestern den ganzen Abend über tun.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“
    Tausend Schmetterlinge schienen in diesem Moment in ihrem Bauch zu tanzen. „Haben Sie immer das Bedürfnis, Ihre Sekretärinnen zu küssen?“
    „Nur die großen und temperamentvollen.“
    „Verstehe.“
    „Sie glauben mir nicht.“
    Sie spürte Charles’ Blick auf sich und war froh, dass die Anziehung, die sie gespürt hatte, weder eine Einbildung noch einseitig war. Doch auch dieses Wissen konnte ihr die Besorgnis nicht nehmen.
    „Oh, ich glaube Ihnen sehr wohl. Ich frage mich nur, wie Sie darauf kommen, dass es gegenseitig sein könnte?“
    „Ich weiß es einfach. Oder möchten Sie, dass wir weiterhin so tun, als würden wir nichts füreinander empfinden?“ Wieder stand er plötzlich direkt hinter ihr. Er legte seine Hände von hinten auf ihre Schultern. „Wir fühlen uns zueinander hingezogen, Elizabeth“, raunte er ihr zu. „Ich wollte mich Ihnen gestern Abend nicht aufdrängen. Doch als ich Sie heute Morgen sah, nun … ein Teil von mir konnte sich nicht mehr zurückhalten.“
    Liz biss sich auf die Lippe und unterdrückte das Seufzen, das sich einen Weg aus ihrer Kehle zu bahnen drohte. Charles’ Berührung war intensiv und tröstlich. Die Nähe seines Körpers weckte in ihr das Bedürfnis, sich an seine breiten Schultern zu lehnen.
    „Sie konnten sich nicht zurückhalten, hm?“
    „Ich habe all das nicht geplant.“
    „Aber wieso wussten Sie …?“
    „Ihr Pokerface. Ihr Misstrauen war gestern Abend nicht zu übersehen. Und ich verstehe auch, warum.“
    „Wirklich?“
    „Das Leben ist hart. Man muss sich eben schützen.“
    Genau. Erleichterung durchströmte sie und verschwand im nächsten Moment sofort wieder. Er verstand, weil er selbst schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Bei diesem Gedanken krampfte sich ihr Inneres zusammen.
    „Sie kennen vielleicht diese albernen Übungen, die den Teamgeist stärken sollen“, sagte sie. „Man lässt sich nach hinten fallen und der andere fängt einen auf.“
    „Klar.“ Er wusste jedoch nicht, was das mit der Situation zu tun hatte.
    „Ich kann es beim besten Willen nicht. Ich kneife immer.“
    „Hmm.“ Er lehnte sich noch ein Stückchen näher zu ihr. „Wissen Sie was“, sagte er mit einer so seidig weichen Stimme, dass sich die Worte wie eine Liebkosung anfühlten. „Lassen Sie mich einfach wissen, wenn Sie so weit sind.“

8. KAPITEL
    In

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