Julia Extra Band 375
gehabt hatten, gefruchtet zu haben. Es war beeindruckend, wie die Vorstellung, nicht mehr Eishockey spielen zu können, auf die Motivation wirkte. Nach fünf oder zehn Minuten waren die ersten Anfangsschwierigkeiten überwunden und die beiden steckten die Köpfe zusammen. Gerade gingen sie Andrews Hausaufgabe durch.
„Dann nimmst du den Exponenten und multiplizierst ihn mit der ersten Variablen und subtrahierst danach eins vom Exponenten.“
„Das ist alles?“
„Das ist alles. Wichtig ist nicht, dass du die Gleichung auswendig lernst, sondern dass du die Schritte kennst, um dorthin zu gelangen.“
Über Andrews Kopf hinweg warf Charles ihr ein Lächeln zu, während Andrew mit einem Brummen zu verstehen gab, dass er verstanden hatte. Liz widerstand dem Drang, noch einmal zum Esstisch zu gehen. Sie hatte ohnehin Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Wieso denke ich in letzter Zeit so viel über die Zukunft nach, fragte sie sich. Weil Andrew älter wird? Oder aus einem anderen Grund? Vielleicht wegen einem Mann mit besorgten blauen Augen, der sich meine Probleme anhört?
Als sie daran dachte, wie Charles sie am Kinn berührt hatte, lächelte sie.
„Mom!“
Andrew schaute sie mit einer Mischung aus Verlegenheit und Wut an.
„Ich habe dich gefragt, wann das Essen fertig ist.“
„Ähm … zwanzig Minuten.“ Es sei denn, sie driftete wieder ab und ließ das Hühnchen anbrennen.
„Es riecht köstlich“, sagte Charles. „Ich kann mich kaum konzentrieren, weil mein Magen so knurrt.“
„Bleiben Sie zum Essen?“, fragte Andrew.
„Warum nicht?“, sagte Liz, obwohl sie selbst nicht weniger überrascht war als er. Klar, wenn man jemanden um diese Zeit einlädt, ist das gleichbedeutend mit einer Einladung zum Abendessen. „Leider gibt es nur gebratene Hühnerbrust und Gemüse.“
„Es schmeckt sicher fabelhaft. Hauptsache, es ist hausgemacht. Ich habe schon seit einer Ewigkeit kein anständiges Gericht mehr gegessen.“
Wirklich? „Haben Sie nicht jemanden, der für Sie kocht?“
„Meine Haushälterin ist nicht gerade eine gute Köchin. Sie hat diese ungesunde Faszination für Hackfleisch.“
„Sicher sagen Sie später dasselbe von mir. Ich koche immer nur einfache Gerichte.“ Zum Glück habe ich heute Morgen das Hühnchen aus dem Gefrierfach geholt und nicht die Hackbällchen.
„Es ist sicher sehr gut. Ich glaube, mir würde alles schmecken, was Sie zubereiten.“
Das sagt er nur aus Höflichkeit. Dennoch machte ihr Herz einen Sprung. „Damit Sie vorgewarnt sind: Es gibt Wein zum Essen“, kündigte sie an.
Vor allem, weil ich selbst ein Gläschen brauche, wenn er bleibt.
Das Essen war köstlich. Es war vielleicht kein Fünfsternemenü, doch als er mit Elizabeth und ihrem Sohn zusammensaß, an einem recht guten Glas Wein nippte und zuhörte, was die beiden von ihrem Tag berichteten, befand er, dass es das beste Hühnchen war, das er seit Langem gegessen hatte. Als er ihr das sagte, warf sie ihm ein süffisantes Lächeln zu.
„Schon gut, Andrew ist außer Hörweite“, meinte sie und räumte die Teller ab. „Sie müssen nicht mehr so höflich sein.“
„Sie glauben mir nicht?“
„Dem Mann, der den Koch vom Mahoney’s einen Philister genannt hat? Nein, ich glaube Ihnen nicht.“
„Das war etwas anderes.“
„Ach wirklich? Wie das?“
Sie war auf dem Weg in die Küche, also nahm er ein paar Teller und folgte ihr. „Jemand, der sich ein Gericht wie Makkaroni mit Käse einfallen lässt, hat kein Recht, sich Koch zu nennen. Außerdem ist der Koch vom Mahoney’s nicht …“ Nicht Sie. Bei dem Gedanken blieb er wie angewurzelt stehen.
Elizabeth schaute ihn über die Schulter hinweg an. „Der Koch vom Mahoney’s ist was nicht?“
„Er ist keiner, bei dem man nach dem Essen das Geschirr abwaschen muss“, sagte er schnell.
Die Lüge brachte ihm ihr Lachen ein, das er so gern hörte. „Wenn Sie denken, dass damit schon alle Hausarbeit getan ist, täuschen Sie sich.“
„Und was ist mit Andrew? Hilft er auch mit?“
„Normalerweise schon, aber ich glaube, ich brauche mal eine Pause von ihm. Es tut mir leid, dass er so mürrisch ist.“
„Es war gar nicht so schlimm.“
„Lassen Sie mich raten, Sie waren schlimmer.“
„Ich verweigere die Aussage.“
Diese Bemerkung brachte ihm ein weiteres Lachen ein, und er beschloss, dass er die ganze Nacht über Geschirr abwaschen würde, nur um sie lachen zu hören.
Liz wandte sich ihm zu, um ihm einen Stapel Teller
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