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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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schnappte und im Krankenhaus anrief.
    „Am besten kommen Sie sofort“, riet die Hebamme. „Ist jemand bei Ihnen?“
    „Ich bin schon unterwegs“, gab Justina ausweichend zurück.
    Aber als sie auf der Entbindungsstation zum Blutdruckmessen auf dem Bett lag, kam die Frage wieder.
    „Ist der Vater auf dem Weg hierher, Miss Perry?“
    „Nein.“ Justina schüttelte den Kopf. „Er ist in New York.“
    „Weiß er, dass es bald so weit ist?“
    Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn Dante jetzt hier wäre. Sie dachte daran, dass sie beide sich vor neun Monaten nur rein zufällig wiedergetroffen hatten. Dass sie ansonsten nichts mehr verband.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Irgendwer könnte …“
    „Ich will ihn nicht hier haben“, erklärte Justina entschieden.
    Bildete sie es sich nur ein, dass die Hebamme und die Hebammen-Schülerin einen vielsagenden Blick wechselten? Sie war sich nicht ganz sicher, und dann rollte auch schon die nächste Welle aus Schmerz heran und beanspruchte ihre volle Aufmerksamkeit.
    Die Zeit kroch im Schneckentempo dahin. Justina fühlte sich desorientiert, nur wenn die nächste unerbittliche Wehe sie unter sich zu zermalmen drohte, war sie ganz bei sich. Stunden vergingen, während sie sich unter Schmerzen an all die kleinen Tricks zur Schmerzminderung zu erinnern versuchte, die sie in der Geburtsvorbereitung gelernt hatte. Sie wanderte im Zimmer auf und ab. Stützte sich auf Hände und Knie auf, während ihr der Schweiß über die Stirn und in die Augen rann. Versuchte so ruhig wie möglich zu atmen, aber das schaffte sie bald nicht mehr, und als die Hebamme sie untersuchte und verkündete, dass sie jetzt im „zweiten Stadium“ war, verlor Justina die Nerven und schrie die Frau an: „Mir ist egal, in was für einem Stadium ich bin, ich will einfach nur, dass das endlich aufhört!“
    Jetzt bekam sie mit, dass an der Tür Bewegung entstand. Sie hörte Stimmen … eine männliche Stimme mit unüberhörbar italienischem Akzent, wie Justina verschwommen erkannte: „Fragen Sie sie einfach. Bitte.“
    Die Hebammen-Schülerin, die vor Verlegenheit rot geworden war, kam zu ihr ans Bett und sagte: „Da ist ein Mann, der …er sagt, dass er der Vater ist. Er bittet darum, reinkommen zu dürfen. Sein Name ist Dante D’Arezzo.“
    In einer kurzen Atempause zwischen zwei Wehen wurde Justina klar, dass Dante heute wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben um etwas bitten musste, bei dem nicht von vornherein feststand, dass er es auch bekommen würde. Und dann erschienen ihr ihre Gründe, ihn auszuschließen, angesichts der Größe des Ereignisses plötzlich ziemlich kleinkariert. Als Justina zur offenen Tür schaute, sah sie ihn auf der Schwelle stehen, fast ein Meter neunzig dunkle Entschlossenheit. Und geballte männliche Kraft , wurde ihr klar, als sie die Anspannung in seinen breiten Schultern wahrnahm. Vielleicht konnte er ihr ja ein bisschen von dieser Kraft abgeben.
    „Meinetwegen“, keuchte sie, und er musste es gehört haben, weil er schon einen Moment später bei ihr war und mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck auf sie herunterschaute. Aber die erwarteten Vorwürfe blieben aus, während er ihr mit erstaunlich sanfter Hand eine schweißnasse Strähne aus den Augen strich.
    „Ich bin da“, sagte er schlicht.
    „Soll ich mich jetzt besser fühlen?“
    „Das hoffe ich.“
    Aus irgendeinem Grund bewirkten seine Worte jedoch, dass sie sich schlecht fühlte. „Dante, ich will nicht ….“
    „Sei still … es ist egal. Ich bin da“, wiederholte er. „Das ist das Wichtigste.“
    Sie schluckte. „Es … es tut so weh.“
    „Dann halt dich an mir fest. Na los, trau dich. Pack so fest zu, wie du willst. Du kannst mir auch ruhig wehtun, wenn du dich dann besser fühlst.“
    Sie ermahnte sich, dass es kindisch war, ihn so festzuhalten, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Aber alle Hemmungen schienen von ihr abzufallen, während ihr Körper sein Recht einforderte und sie sich an Dante klammerte wie eine Ertrinkende an einen vorübertreibenden Ast.
    „Mir ist so heiß“, stöhnte sie.
    „Dann zieh das Ding da aus.“ Um seine Mundwinkel zuckte ein Grinsen. „Ich habe dich schon in eleganteren Nachthemden gesehen.“
    Sie hätte sein Grinsen fast erwidert, während er ihr half, das schweißdurchtränkte Krankenhausnachthemd auszuziehen, bevor sich herrlich kühle Luft über ihre nasse Haut legte. Aber dann nahm ihr auch schon die nächste Wehe die Luft

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