Julia Extra Band 375
er jetzt Bescheid. „So viel zum Thema ledige Väter. Aber vielleicht sollten wir jetzt einfach etwas ganz Normales tun, wie zum Beispiel ins Haus gehen und Kaffee trinken.“
Sie nickte, einigermaßen mitgenommen von der schonungslosen Offenheit ihrer Auseinandersetzung, aber auch froh über die versöhnliche Wendung, die das Gespräch am Ende genommen hatte. „Klingt gut. Genau das brauche ich jetzt nämlich.“
Wie auf Kommando begann Nico zu quengeln. Justina schaute in den Kinderwagen, und als ihr Sohn die lang bewimperten Augen aufschlug, ging ihr vor Liebe das Herz über. „Hallo, mein Süßer“, turtelte sie. „Du hast doch nicht etwa schon wieder Hunger?“
Sie kehrten ins Haus zurück, wo Justina gleich Nico versorgte. Wenig später fragte Dantes Mutter an, ob sie sich ihren Enkel ausleihen dürfe, um ihn dem Personal vorzustellen. Nachdem Signora D’Arezzo mit Nico verschwunden war, blieb es eine Weile still. Dante und Justina standen einfach nur da und lauschten den Schritten, die sich draußen auf dem Flur entfernten. Schließlich drehte sich Dante zu Justina um und zog ihre Hand an seine Lippen.
„Kaffee?“, fragte er.
Sie erschauerte bei der Berührung, die ihre Meinungsverschiedenheiten schlagartig unwichtig machte. „Wenn du möchtest.“
„Oder Bett?“
Obwohl Kaffee zweifellos die gefahrlosere Option war, nickte sie und ließ sich von ihm zum Bett führen, das immer noch genauso zerwühlt war wie vor ihrem Weggang. Sie bückte sich, um die Laken glattzuziehen, aber als sie seine Hand auf ihrem Po spürte, hielt sie mitten in der Bewegung inne.
„Nicht“, sagte er heiser. „Du verplemperst nur wertvolle Zeit.“
Sobald sie sich zu ihm umgedreht hatte, zog er sie aufs Bett und begann sie zu küssen. Statt Zärtlichkeit war diesmal unverhüllte Dringlichkeit tonangebend. Ungeduldig riss er ihr die Kleider vom Leib, und sie revanchierte sich umgehend. Er wirkte so einschüchternd männlich und dunkel, als er sich über sie beugte, die Gesichtszüge wie gemeißelt und starr vor Konzentration.
„Nicht“, stöhnte er, als sie die Hand nach ihm ausstreckte. Aber sie hörte nicht auf ihn, sondern strich mit den Fingerspitzen ganz leicht über seine heiße seidige Erektion und fragte: „Bist du sicher?“
Mit einem Glitzern in den Augen zog er ihre Hand weg und presste sie zusammen mit ihrer anderen Hand zu beiden Seiten neben ihrem Kopf auf die Matratze, sodass sie zur Bewegungslosigkeit verdammt war. Er sieht so dunkel und männlich und stark aus, dachte sie und spürte überrascht, wie sehr seine Dominanz sie erregte. Es war ein schwindelerregendes Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, Dante auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein … vielleicht, weil es plötzlich sinnlos geworden war, noch länger darüber nachzudenken, ob sie das alles wirklich tun sollte?
Sie kam schnell und heftig, und hinterher döste sie in seinen Armen immer wieder ein, bis es sieben schlug und sie sich zwang aufzustehen, um vor dem Essen schnell noch zu duschen. Als sie aus dem Bad kam, sah sie, dass Dante bereits fertig angezogen war und gerade seine mattgoldenen Manschettenknöpfe befestigte. Sobald er merkte, dass sie ihn beobachtete, verzog er den Mund zu einem langsamen Lächeln, dabei schaute er auf das weiße Badelaken, in das sie sich eingewickelt hatte.
„Ich kann dich nur warnen. Wenn ich beim Essen eine Dauererektion habe, ist es ganz allein deine Schuld“, sagte er gedehnt.
Auf ihrem Weg zur Frisierkommode spürte sie seinen Blick auf ihrem Po. Während sie ihre Wimpern tuschte, trat Dante hinter sie, zog den Vorhang aus schwarzen Haaren von ihrem Nacken und presste seine Lippen auf die frei gewordene Stelle.
„Mm, du riechst so gut.“
„Es ist nur Seife.“
„Aber eine sehr feine Seife.“
Sie schloss die Augen. „Dante …“
„Mhm?“
„Wir … wir müssen uns beeilen.“
„Ich weiß, tesoro , aber ich bin verrückt nach dir. Du ahnst nicht, wie sehr ich dich will. Wir haben eine Menge nachzuholen.“ Er legte seine gespreizte Hand auf das blütenweiße Badelaken, dorthin, wo ihre Brust war.
„Finger weg“, befahl sie flüsternd.
„Einverstanden, aber ich weiß jetzt schon, dass ich beim Abendessen an nichts anderes denken kann.“
Bei seinen Worten wurde sie erneut von Verlangen überschwemmt, was dazu führte, dass ihre Hand leicht zitterte. Sie schlüpfte in ein Etuikleid aus cappuccinobrauner Seide, das sie mit hellbeigen High Heels kombinierte. Das Haar
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