Julia Extra Band 375
hob stolz den Kopf. Natürlich war Mikhail der sexiest man alive , aber er war nur an ihrem Körper interessiert. Und den bekommt er nicht, dachte Kat entschlossen.
Lara musterte sie zweifelnd von der Seite. „Die meisten Frauen nehmen einiges auf sich, um beim Chef zu bleiben“, behauptete sie.
„Von mir aus“, antwortete Kat ausweichend. Das Gespräch mit Lara wurde ihr zu intim. Außerdem wusste sie nicht, ob Mikhails Mitarbeiter wussten, dass sie hier nur einen Job erledigte. Jedenfalls wollte sie sich keine Indiskretion leisten und dadurch möglicherweise die Rücküberschreibung von Birkside gefährden.
„Da drüben steht Lorne Arnold.“ Lara hatte eingesehen, dass sie mit ihren neugierigen Fragen bei Kat auf Granit biss. „Er macht einen gelangweilten Eindruck. Vielleicht sollten Sie sich um ihn kümmern.“
Kat nickte bereitwillig und rief sich ins Gedächtnis zurück, was sie vorhin über den Mann gelesen hatte. Mit seinen dreiunddreißig Jahren war er bereits ein sehr erfolgreicher Londoner Immobilienmakler. Momentan arbeitete er zusammen mit Mikhail an einem Großbauprojekt. Das blonde Haar reichte dem gut aussehenden Mann fast bis zu den Schultern. Seine Partnerin Mel, eine Finanzanalystin, war nirgends zu sehen. Vielleicht zieht sie sich um und gesellt sich später zu ihm, dachte Kat auf dem Weg zu Lorne, und machte im Vorbeigehen einem der Kellner ein Zeichen, ihnen Getränke zu servieren.
Suchend ließ Mikhail den Blick über die versammelten Gäste gleiten, bis er seine Zielperson fand. Sofort verfinsterte sich seine Miene, als er sah, wie großartig Kat sich offensichtlich mit Lorne Arnold amüsierte. Jetzt berührte der Typ Kat auch noch am Arm, um ihre Aufmerksamkeit auf eins der Gemälde zu lenken. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, um es aus der Nähe zu betrachten. Was fiel Lorne ein, ausgerechnet mit Kat so hemmungslos zu flirten? Und Kat schien ihn auch noch zu ermuntern. Sie lächelte dem Immobilienhändler zu, lachte über seine Bemerkungen und war kaum wiederzuerkennen.
Mich hat sie noch nie angelächelte, dachte Mikhail eifersüchtig. Ihm gegenüber verhielt sie sich wie eine Königin, die alles daransetzte, ihren übereifrigen Untertanen in die Schranken zu weisen. Nur wenn er sie küsste, gab sie ihre Zurückhaltung auf, weil Leidenschaft sie überwältigte.
„Alles in Ordnung?“, fragte Stas ihn besorgt, denn sein Boss war vor Wut kreidebleich geworden. Wie hypnotisiert beobachtete Mikhail weiter, wie angeregt Kat sich mit Lorne über das Bild unterhielt. Der unverschämte Typ hatte inzwischen einen Arm um ihre Taille gelegt. Mikhail war außer sich. Am liebsten hätte er die beiden auseinandergerissen und seinen Geschäftspartner über Bord geworfen. Kat gehört mir, dachte er, rasend vor Wut.
Offensichtlich teilten Kat und Lorne die Liebe zur Kunst. Verdammt! Energisch kämpfte er sich durch die Menge. Lorne war Mitglied des Kulturrats, und Kat hatte Kunst studiert. Er selbst hingegen hatte keine Ahnung von Kunst. Die Gemälde, die er über die Jahre zu einer viel beachteten Sammlung zusammengetragen hatte, waren für ihn lediglich eine gute Investition. Streng genommen gehörte er wohl zu den vielen Kunstbanausen auf der Welt. Doch das hätte er natürlich gerade jetzt niemals zugegeben.
Kat zuckte zusammen, als jemand von hinten einen Arm um ihre Taille schlang und sich an sie drängte. Natürlich wusste sie sofort, wem dieser muskulöse Körper gehörte. Beschämt ließ sie den Kopf hängen, als sie Lorne Arnolds überraschte Miene über Mikhails besitzergreifende Geste bemerkte. Nun schob der freche Kerl auch noch ihr Haar zur Seite und platzierte einen heißen Kuss auf ihrer Schulter, bevor er die sinnlichen Lippen bis zur Halsbeuge gleiten ließ. Unwillkürlich erbebte Kat vor Lust. Kat konnte nicht anders. Obwohl sie wütend auf Mikhail war, lehnte sie sich instinktiv an ihn, um Halt zu suchen, denn wieder einmal wurden ihr die Knie weich.
„Pardon.“ Geschickt geleitete er Kat, die er fest im Griff hielt, durch die Gästeschar hindurch.
Beflissen riss Stas die Tür auf, als sein Boss sich mit seiner Beute näherte. Kat bemerkte das amüsierte Grinsen des Leibwächters, bevor dessen Gesicht wieder zur Maske erstarrte. Kat war außer sich über Mikhails herrisches Verhalten, riss sich aber zusammen, weil sie ihm vor seinen Gästen keine Szene machen wollte.
Sie wurde in ein Büro auf der anderen Seite des Ganges gestoßen. Sowie sie mit Mikhail allein
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