Julia Extra Band 375
Minute deine Meinung ändern!“
„Leider hat es so lange gedauert, bis ich eingesehen habe, dass ich eine falsche Entscheidung getroffen habe. Du machst dir ja keine Vorstellung, wie selten ich zugeben muss, dass ich mich geirrt habe.“
Doch, das konnte sie sich sogar sehr gut vorstellen. Trotzdem konnte sie den Schalter nicht so schnell umlegen. Eben noch hatte sie sich darauf eingestellt, ihn nie wieder zu sehen, und nun sollte sie plötzlich bei ihm bleiben? Das konnte sie nicht. „Ich kann nicht bei dir bleiben, Mikhail. Meine Schwestern brauchen mich“, sagte sie ausdruckslos.
„Ich brauche dich mehr“, behauptete er. „Das sagt mir mein Instinkt.“
Sein Instinkt? Und morgen überlegte er es sich wieder anders? Kat wusste nicht, woran sie war. „Und was hast du jetzt vor?“, fragte sie unsicher.
„Ich nehme dich mit nach Hause.“
„Aha. Ich bin doch nicht dein Schoßhund, Mikhail.“
„Natürlich nicht! Ich meine doch, dass ich dich bitte, bei mir einzuziehen. Du bist die erste Frau, die ich darum bitte“, fügte er hinzu.
Meinte er damit, er wollte eine richtige Beziehung mit ihr führen? Offensichtlich. Kat war so überwältigt, dass sie in Tränen ausbrach.
„Was ist los?“, erkundigte er sich erschrocken und versuchte, den Tränenfluss einzudämmen.
„Nichts. Es sind Freudentränen“, erklärte sie lächelnd. „Ich muss aber erst darüber nachdenken, Mikhail. Was soll aus meinen Schwestern werden?“
„Ich werde für sie sorgen, als wären sie mein eigen Fleisch und Blut.“ Er strahlte.
„Ich muss mich um Birkside kümmern.“
„Darum kümmere ich mich. Du ziehst zu mir und kümmerst dich um mich und unser Zuhause. Alles andere erledige von jetzt an ich. Okay?“
Noch immer wagte Kat nicht, an ihr Glück zu glauben. „Und wenn du deine Meinung wieder änderst, weil es doch nicht so ist, wie du es dir vorgestellt hast?“
„Das Risiko nehme ich auf mich. Ich werde immer ehrlich zu dir sein, und ich will dich nicht verlieren.“
Mehr konnte sie von einem Mann wie Mikhail nicht erwarten. Kat wusste ja selbst nicht, ob sie für eine dauerhafte Beziehung geschaffen war.
„Mir gehört ein Landsitz, der dir gefallen könnte. Am besten lädst du deine Schwestern gleich dahin ein. Betrachte es als dein Zuhause. Und nächste Woche stellen wir uns auf Lukas Hochzeit als Paar vor.“
Kat war völlig überwältigt und konnte nichts sagen. Mit großen Augen schaute sie diesen traumhaften Mann einfach nur an.
„Alles wird ganz wundervoll werden. Du wirst schon sehen.“ Mit unerschütterlichem Optimismus strahlte er sie an, bevor er sie an sich zog und zuerst zärtlich, dann mit zunehmender Leidenschaft küsste.
10. KAPITEL
Mikhail hörte dem Anwalt nur zu, weil er ihn großzügig für seine Beratung bezahlte, ließ sich jedoch nicht dazu bewegen, Kat mit einem weiteren Vertrag zu konfrontieren. „Meine Freundin hat es nicht auf mein Geld abgesehen“, erklärte er schließlich erneut. „Das hätte ich inzwischen gemerkt. Mir macht man nichts vor.“
„Menschen können sich ändern“, gab der gewiefte Jurist zu bedenken. „Sie sollten an die Zukunft denken und sich von vornherein vor möglichen Forderungen schützen.“
Da er schon als Kind gelernt hatte, sich und seine Interessen zu verteidigen, winkte Mikhail ab. Von Kat, mit der er unbeschreiblich glücklich war und am liebsten jede Sekunde seines weiteren Lebens verbringen würde, hatte er nun wirklich nichts zu befürchten. Mit Kat an seiner Seite war sein Leben perfekt. Seit sie vor sechs Wochen bei ihm eingezogen war, hatte er viel über sich gelernt. Inzwischen wusste er auch, was sein Vater falsch gemacht hatte. Das Geheimnis lag im Maßhalten.
Mikhail schlief nicht mehr jede Nacht mit Kat, sondern teilte sich die Zeit für Sex mit ihr ein, damit er nicht abhängig von seiner fantastischen Geliebten werden konnte. Alles in Maßen – das war sein neuer Wahlspruch. Gelegentlich übernachtete er auch in seiner Londoner Wohnung, weil er angeblich zu viel zu tun hatte, um nach Hause zu kommen. Manchmal meldete er sich nicht einmal telefonisch. Doch dann rief Kat an und wollte wissen, warum er sich nicht bei ihr meldete. Aber solange er das Heft in der Hand behielt, war ja alles in Ordnung, oder?
„Denken Sie an Heirat?“, fragte der Anwalt sachlich.
Als Reaktion runzelte Mikhail die Stirn und presste die Lippen zusammen.
Genau im gleichen Moment stellte Emmie ihrer Schwester die gleiche Frage und fing
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