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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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hat er mir Geschichten von früher erzählt. Als sein Vater starb, war er erst neunzehn, und er hat mir erzählt, wie es war, in dem Alter schon König zu werden. Damals habe ich nur gedacht, wie aufregend es sein muss, wenn alle zu einem aufsehen. Erst später habe ich verstanden, wie schwer die Verantwortung wiegt. Ich hatte oft Angst, mein Vater würde sterben, bevor ich bereit war, König zu werden.“
    „Wie alt war dein Vater, als er den Thron bestieg?“
    „Dreiundvierzig.“
    Vanessa blieb einen Moment still, dann schlug sie vor: „Lass uns nicht zum Hafen fahren. Fahren wir einfach ein bisschen über Land, so wie dein Großvater und du früher.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Ich würde gern all die Orte sehen, wo er mit dir war.“
    „Und es würde dich nicht langweilen?“
    Sie ergriff seine Hand und lächelte. „Mit dir doch nicht!“
    Marcus konnte sich nicht erinnern, jemals mit einer Frau einfach nur im Auto umhergefahren zu sein. Frauen wollten die ganze Zeit unterhalten werden und erwarteten Geschenke, und dass man sich um sie kümmerte. Vanessa hingegen schien es zu genießen, wenn sie einfach nur irgendwo saßen – egal wo, im Auto oder woanders – und redeten. Oder mit Mia spielten. Und außer den Ohrringen, die sie jeden Tag trug, hatte er ihr noch nichts gekauft. Sie brauchte nur wenig und erwartete so gut wie nichts – und dennoch gab sie viel mehr, als er je erwartet hätte. Bis jetzt hatte er noch nicht einmal gewusst, dass es solche Frauen gab. Ganz zu schweigen davon, dass er bisher eine von ihnen kennengelernt hätte.
    „Kann ich dich etwas fragen?“
    Er nickte.
    „Seit wann bist du überzeugt, dass ich nicht hinter dem Geld deines Vaters her bin?“
    „Seitdem wir in der Stadt waren, und du die Kreditkarte meines Vaters kein einziges Mal benutzt hast.“
    Vor Überraschung stand ihr der Mund offen. „Du hast davon gewusst?“
    „Seine persönliche Assistentin hat es mir erzählt. Sie hatte sich Sorgen gemacht.“
    „Gabriel hat mich gedrängt, sie zu benutzen. Aber sie liegt bis heute in der Schublade. Es schien mir nicht richtig zu sein. Natürlich hat er mir einige Geschenke gemacht, aber ich habe sie ihm alle zurückgegeben.“
    „Da bin ich aber froh, dass du meine Ohrringe angenommen hast.“ Marcus lachte.
    „Ich habe mich wirklich darüber gefreut. Weil ich wusste, dass du sie mir ohne Hintergedanken schenkst, einfach nur, um mir eine Freude zu machen.“ Sie drückte seine Hand. „Du weißt, ich muss bald abreisen. Wahrscheinlich bin ich sowieso schon zu lange hiergeblieben. Es scheint mir, als würden wir das Schicksal herausfordern. Als wollten wir, dass Gabriel davon erfährt. Aber ich möchte ihm nicht wehtun.“
    Obwohl Marcus wusste, wie unvernünftig es war, war er bereit, für Vanessa das Schicksal herauszufordern. Er konnte sich nicht vorstellen, sie gehen zu lassen. „Was ist denn, wenn er es herausfindet? Vielleicht musst du gar nicht fort. Vielleicht könnten wir ihm alles erklären.“
    Sie schloss die Augen und seufzte. „Das kann ich ihm nicht antun, Marcus. Ich möchte nicht schuld sein, wenn euer Verhältnis zerbricht.“
    Marcus wusste, dass er sie nicht überzeugen konnte. Sie hatte recht, das musste er sich eingestehen. Es war ihr Verdienst, dass er so ehrlich zu sich selbst war.
    Drei Stunden lang fuhren sie umher und redeten über ihre Kindheit und ihre Familien. Schließlich hielten sie zum Lunch in einem Dorf, ehe sie in den Palast zurückkehrten. Marcus begleitete Vanessa zum Kinderzimmer. Mia war gerade eingeschlafen.
    „Ruf mich bitte, sobald sie aufwacht“, bat Vanessa Karin. Dann warf sie Marcus ihren gewissen Blick zu. Den Blick, der verriet, dass sie etwas Unanständiges im Sinn hatte. Er folgte ihr den Flur hinunter, doch er hielt sie an, kurz bevor sie ihre Tür erreichten.
    „Wie wäre es mit einer kleinen Abwechslung?“
    „Und an was denkst du da?“
    „Warum gehen wir nicht zu mir?“
    Ihr Lächeln verschwand. „Marcus …“
    „Du bist noch nie dort gewesen.“
    „Aber falls uns jemand sieht …“
    „Der Familientrakt ist privat. Wenn du willst, können wir auch nur reden. Und wir lassen die Tür offen. Wir können so tun, als würde ich dir nur eine Führung durch unsere Gemächer geben.“
    Vanessa schien zu zweifeln. „Ich weiß nicht.“
    „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Ich möchte dir zumindest zeigen, wie ich lebe.“
    Er sah, wie sie mit sich kämpfte. „Gut“, sagte sie schließlich.
    Wie ein

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