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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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er jedoch den Raum betrat, entdeckte er jemanden – ein kleines Mädchen, das auf seinem Schreibtischstuhl saß und sich damit im Kreis drehte.
    Als die Kleine ihn bemerkte, hielt sie sich am Schreibtisch fest und hinterließ prompt Fingerabdrücke auf dem antiken Holz. Verächtlich verzog Isandro den Mund. Er hatte nur wenige Freunde mit Kindern, und seine Begegnungen mit diesen hatten sich auf Stippvisiten mit Geschenken bei Taufen beschränkt. Dieses Mädchen war älter … Fünf? Sechs?
    „Hallo. Suchen Sie die Toiletten?“
    „Nein“, erwiderte er nach kurzem Zögern. Für ihr Alter war sie ganz schön selbstbewusst.
    „Oh.“ Die Hände auf den Schreibtisch gestützt, drehte sie sich von einer Seite auf die andere. „Suchen Sie Zoe? Ich kann mich fünfzigmal drehen, ohne dass mir schlecht wird. Ich schaff’s bestimmt noch öfter.“
    Mit einem Blick auf den Aubussonteppich hielt Isandro den Stuhl fest. „Das glaube ich dir gern.“
    „Georgie!“
    Beim Klang der melodischen, leicht heiseren Stimme hob er den Kopf.
    „Ich bin hier!“, rief das Mädchen so laut, dass er zusammenzuckte.
    Kurz darauf erschien eine Frau auf der Schwelle. Sie war groß, schlank und hatte langes dunkles, zu einem Zopf geflochtenes Haar. In den verwaschenen Jeans kam ihre Figur perfekt zur Geltung. Die Mischung aus Anmut und Sinnlichkeit sprach ihn so an, dass sofort Verlangen in ihm aufflammte.
    Es war allerdings nicht nur ihr Körper, der ihn faszinierte, sondern auch ihr lebhaftes, ausdrucksvolles Gesicht. Sie hatte sehr ungewöhnliche Augen – strahlend blau und leicht schräg stehend – und volle Lippen, die vermutlich jeder Mann gern geküsst hätte … Isandro atmete tief durch und zügelte seine Fantasie.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht hier reingehen sollst, Georgie. Oh …“ Zoe blieb stehen und atmete erschrocken ein, als sie den großen Mann sah, der vor ihrer Nichte stand.
    Man hatte ihr in den letzten Jahren oft vorgeworfen, dass sie zu vertrauensvoll wäre. Seit sie jedoch die Verantwortung für ihre siebenjährige Nichte und deren Zwillingsbruder übernommen hatte, war das ins Gegenteil umgeschlagen – sie war eher paranoid, zumindest wenn es um die Sicherheit ihrer Schützlinge ging.
    Lächelnd ging sie auf den Mann zu, den sie draußen nicht gesehen hatte. Und er wäre ihr aufgefallen, denn trotz seiner lässigen, aber unverkennbar teuren Kleidung hätte er sich von den anderen Gästen abgehoben, so außergewöhnlich attraktiv war er.
    Ohne den Blick von ihm abzuwenden, streckte sie ihrer Nichte die Hand entgegen.
    „Komm her, Georgina“, sagte sie eindringlich, aber ruhig, um die Kleine nicht zu alarmieren. Letzteres wäre allerdings unwahrscheinlich gewesen, denn Georgie war sehr unbeschwert und arglos. Richtige Eltern hätten vermutlich gewusst, wie sie ihre Kinder zur Vorsicht anhielten, ohne ihnen Angst zu machen … Aber sie war keine richtige Mutter, und meistens fühlte Zoe sich nur wie ein unzureichender Ersatz für ein tolles Elternpaar.
    Sie atmete tief durch und versuchte, die Trauer abzuschütteln, die sie immer dann überkam, wenn sie sie am wenigsten erwartete. Sie hatte gar keine Zeit, mit dem Schicksal zu hadern oder wütend auf den betrunkenen Verursacher des Unfalls zu sein, bei dem die Eltern der Zwillinge ums Leben gekommen waren.
    „Tut mir leid. Ich hoffe, Georgina hat Sie nicht genervt“, entschuldigte sich Zoe, obwohl sie den Fremden am liebsten gefragt hätte, was er hier zu suchen hatte.
    Das Blut stieg ihr ins Gesicht, als sie feststellte, dass er sie genauso musterte wie sie ihn. Energisch warf sie ihren Zopf über die Schulter und fasste sich an die erhitzten Wangen. Sie wünschte, die Sorge um ihre Nichte wäre der einzige Grund dafür, dass ihr Herz derart raste.
    Noch nie zuvor war sie einem Mann begegnet, der so maskulin wirkte, und dass ihre Hormone plötzlich verrücktspielten, beunruhigte Zoe zutiefst. Schützend legte sie sich die Hand auf den Bauch, der immer bebte, wenn sie sich einer Situation nicht gewachsen fühlte.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass dieser Mann Georgie nicht gefährlich werden konnte und nur ein Besucher war, der sich verlaufen hatte oder schlichtweg neugierig war … Trotzdem würde sie kein Risiko eingehen.
    „Bitte, Georgie“, drängte sie deshalb.
    Seufzend rutschte die rothaarige Kleine mit den Sommersprossen vom Stuhl. Isandro beachtete sie jedoch kaum, weil er gerade einen Blick auf den Bauch der Frau erhaschte. Leider

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