Julia Extra Band 377
Tierärztin unterhielt, fühlte Zoe sich wie eine Außenseiterin. Ihr Unmut verstärkte sich, als die rothaarige Frau, die erst vor Kurzem geschieden worden war und eine tief ausgeschnittene Bluse trug, den Kopf zurückwarf und über etwas lachte, was er gesagt hatte.
Verächtlich schüttelte sie den Kopf und schämte sich für die Frau, die so plump mit ihm flirtete. Und er tut nichts, um sie zu entmutigen, dachte sie verärgert. Sie kniff die Augen zusammen, als die Tierärztin ihm die langen roten Fingernägel auf den Arm legte. Und sie konnte sich nicht entscheiden, ob die Frau einfach nur mitleiderregend oder eine Femme fatale war … und sie selbst? War sie peinlich berührt oder etwa eifersüchtig?
Nein, natürlich wollte sie Isandro nicht berühren. Kritisch musterte Zoe sein markantes Profil und versuchte dabei die Vorstellung zu verdrängen, wie sie die Finger über seine harten Muskeln gleiten ließ. Prompt spielten ihre Hormone verrückt, und sie errötete.
Das ist absurd, sagte sie sich dann. Wie konnte sie so auf diesen Mann reagieren, wenn er auf der anderen Seite des Raumes stand? Weil er eine so starke Ausstrahlung hatte. Schnell trank sie einen Schluck und wünschte, es wäre etwas Stärkeres – oder lieber doch nicht. Schließlich musste sie einen klaren Kopf behalten. Aus leidvoller Erfahrung wusste sie, wie wenig sie vertrug.
Es war nur eine körperliche Reaktion, in die sie nicht zu viel hineindeuten durfte. So, wie sie keinen Alkohol anfasste, würde sie auch Isandro nicht anfassen. Es war ganz einfach.
Deswegen durfte sie auf keinen Fall über das ungezügelte Verlangen nachdenken, das in ihr glühte. Sie war auch nur ein Mensch und hatte keinen guten Riecher, was Männer anging. Also musste sie die Finger von Isandro lassen.
Die Tierärztin hatte in der Hinsicht offenbar keine Bedenken. Verächtlich verzog Zoe die Lippen, als sie beobachtete, wie die Mittvierzigerin immer näher an ihn heranrückte.
Plötzlich wandte Isandro den Kopf und begegnete ihrem Blick. Es schien, als habe er genau gewusst, wo sie sich befand … und dass sie ihn beobachtete.
Während sie sich in die Augen sahen, spürte Zoe, wie ihr Puls raste und ihr gleichzeitig der Atem stockte. Ihr Bauch begann zu beben, und sie hatte ganz weiche Knie.
Als sie es endlich schaffte, die Lider zu senken, fühlte sie sich unendlich schwach. Schnell hob sie ihr Glas an die Lippen, um zumindest den Anschein zu erwecken, dass sie sich im Griff hatte.
Für einen Moment schloss sie die Augen, öffnete sie allerdings schnell wieder, als sie ihren Namen hörte.
„Entschuldigung, ich war mit meinen Gedanken weit weg. Wie geht es dir?“, fragte sie Chloes Tante, die gerade neben Zoe auf einen Stuhl sank.
„Ich kann nicht klagen, aber ich tue es natürlich. – Danke, meine Liebe“, fügte die ältere Dame hinzu, als Zoe ihren Stock aufhob, der hinuntergefallen war. „Wenn du nicht möchtest, dass dein Kerl die Party mit einer anderen Frau verlässt, würde ich schnell zu ihm gehen, Zoe.“
Errötend folgte Zoe ihrem Blick. Isandro wirkte wie ein Jäger. Allerdings wurde er in diesem Moment selbst gejagt, denn die Rothaarige beugte sich zu ihm hinüber und strich ihm über den Ärmel. „Ich bin nur seine Fahrerin. Er ist mein Boss.“
„Zu meiner Zeit haben die meisten jungen Frauen davon geträumt, ihren Boss zu heiraten. Ich auch – nicht, dass George je so ausgesehen hätte.“ Als Chloes Tante ihren Gesichtsausdruck bemerkte, lachte sie. „Ich bin alt, mein Kind, aber nicht blind.“
„Und ich habe nicht vor zu heiraten.“
Falls sie es je tat, würde es kein Mann wie Isandro Montero sein, sondern einer, der sie wie eine gleichberechtigte Partnerin behandelte und die Zwillinge genauso liebte, wie sie es tat. Zoe runzelte die Stirn, als sie dabei ihren Arbeitgeber vor sich sah, und ließ den Blick wieder in seine Richtung schweifen … Isandro stand nicht mehr dort und die üppige Tierärztin auch nicht.
„Das ist klug. Früher war es natürlich anders. Man konnte keinen Sex vor der Ehe haben … Zumindest schickte es sich nicht. Wir waren nicht so frei wie ihr heute.“
„Flüchtiger Sex ist nicht mein Ding.“
Zoe fragte sich, warum sie sich so untypisch verhielt und über derartige Themen sprach. Dann stellte sie fest, dass die alte Dame nicht mehr sie, sondern jemand anderen betrachtete.
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie wusste, wer hinter ihr stand. Hatte er alles gehört?
Seine Miene war
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