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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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„Ich habe Sie gar nicht gesehen.“ Sie verkniff sich die Frage, ob sie etwas für ihn tun könnte, aus Angst, er würde etwas Unanständiges sagen – und sie würde seine Bitte befolgen.
    Aber wahrscheinlich machte sie sich unnötige Gedanken. Am Vorabend hatte Isandro ihren Kuss nicht einmal erwidert.
    Sie hatte sich unsterblich blamiert. Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen, und er hatte sie zurückgewiesen. Sie erinnerte sich an jede peinliche Einzelheit. Den ganzen Tag über hatte sie Angst davor gehabt, ihm zu begegnen, und es war genauso schrecklich, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Sollte sie es ansprechen? Darauf warten, dass er es tat? Oder so tun, als wäre nichts passiert?
    „Ich habe Sie gefragt, was Sie da machen.“
    „Ich sauge Staub.“ Demonstrativ schaltete sie den Staubsauger ein, bevor sie aufstand.
    „Das ist mir klar.“ Mit dem Fuß schaltete Isandro ihn wieder aus. „Ich wollte wissen, warum Sie das tun.“
    „Susie konnte heute nicht kommen.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage. Und wer, zum Teufel, ist Susie?“
    „Sie ist eine der Putzfrauen und wohnt im Dorf.“
    Zoe musste sich die Augen beschatten, weil die Sonne durch das hohe Fenster hinter Isandro fiel und ihm eine Art goldene Aura verlieh. Aber auch so sah er aus, als wäre er gerade vom Olymp herabgestiegen! Zoe fühlte sich wie ein liebeskranker Teenager.
    „Sie sind kein Morgenmensch, stimmt’s?“
    Seine dunklen Augen blitzten. „Bisher hat sich noch niemand beschwert.“
    Es dauerte einen Moment, doch als sie die Bedeutung seiner Worte erfasste, stieg ihr das Blut ins Gesicht. Schnell senkte sie die Lider und zog das Tuch heraus, mit dem sie ihr Haar zurückgebunden hatte.
    Isandro spürte, wie seine Lust sich verstärkte, als Zoe das seidige lange Haar über den Rücken fiel. Seine Fantasie drohte mit ihm durchzugehen.
    „Das erklärt immer noch nicht, warum Sie auf dem Boden herumkriechen wie eine …“
    Als Zoe den Kopf hob, funkelten ihre blauen Augen zornig. „Bedienstete?“, ergänzte sie scharf. „Vielleicht weil ich eine bin.“
    „Sie sind die Haushälterin.“
    Sie zuckte die Schultern. „Nennen Sie es Multitasking …“
    „Ich finde es unangemessen. Was würde es für einen Eindruck vermitteln, wenn ich mit einer Gruppe wichtiger Gäste hereinkäme und die als Erstes meine Haushälterin auf den Knien antreffen würden?“ Isandro schüttelte den Kopf.
    „Sollte ich die arme Susie etwa hierher schleifen? Sie hat einen entzündeten Zahn.“
    „Sie sollen die Aufgaben verteilen.“
    „Ich sage anderen nicht gern, was sie tun sollen.“ Sie fand es einfacher, alles selbst zu erledigen.
    „Es gehört aber zu Ihrem Aufgabengebiet. Böden zu schrubben nicht.“
    Sein eisiger Tonfall war wie eine Ohrfeige. „Ich habe nicht …“ Zoe verstummte und senkte den Kopf.
    Isandro ließ sich dadurch nicht täuschen. Er wusste, dass Zoe nur schauspielerte.
    „Und zu Ihrem Job gehört auch, zu lernen, wann man Mitgefühl zeigen muss und wann nicht. Die Leute nutzen Sie aus.“ Wollte sie es nur nicht wahrhaben, oder merkte sie es tatsächlich nicht?
    „Sie haben es aber nicht getan.“ Kaum hatte Zoe das gesagt, wäre sie am liebsten im Erdboden versunken. „Tut mir leid, das ist mir nur so herausgerutscht.“
    „Aber nicht, weil ich es nicht wollte, falls Sie sich darüber Gedanken machen. Haben Sie etwas Schlaf bekommen?“ Ihre Augenringe waren ihm nicht entgangen.
    Zoe nickte. „Und ich bin mit Kopfschmerzen aufgewacht.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „So etwas nennt man Kater.“
    „Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum die Leute Alkohol trinken.“
    „Die meisten vertragen ihn ja. Und für manch einen ist es die Droge der Wahl, und das völlig legal.“
    „Was ist Ihre Droge, oder brauchen Sie keine? Oh, tut mir leid, ich vergesse immer … Kann ich Ihren Wunsch fürs Abendessen entgegennehmen, Sir?“
    „Sie können mich nicht erst küssen und dann wieder mit ‚Sir‘ anreden. Beides erwarte ich nicht von meiner Haushälterin. Ich würde mich mit dem Mittelweg zufriedengeben.“
    Verlegen biss Zoe sich auf die Lippe und spürte, wie sie errötete. „Das mit gestern Abend tut mir wirklich leid. Aber was Sie für Chloe und John getan haben, war … sehr nett.“
    Seine Züge erstarrten. „Das bleibt unter uns. Verstanden?“
    Ehe sie auf diese Warnung reagieren konnte, schwang die Haustür auf, und die Zwillinge kamen herein. Georgie rannte, während Harry die Nase in

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