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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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nicht verlaufen“, verbesserte seine Schwester ihn. „Und wenn du mich nicht gezwungen hättest zurückzu­kehren …“
    Isandro unterbrach den beginnenden Streit. „Einfach von eurer Tante wegzulaufen, so etwas dürft ihr nicht tun. Habt ihr eine Ahnung, was sie sich für Sorgen machen wird?“
    Die Zwillinge wechselten einen zerknirschten Blick.
    „Wir haben gar nicht überlegt“, räumte Georgie mit bebender Stimme ein.
    Isandro unterdrückte den Anflug von Mitgefühl und setzte eine strenge Miene auf, als er die beiden zu seinem Wagen führte.
    „Macht euch keine Sorgen“, tröstete er sie. „Ich rufe eure Tante an und sage ihr …“
    „Das geht nicht“, erklärten sie einstimmig.
    „Und warum nicht?“
    „Ihr Akku ist leer. Ihr Handy ist ausgegangen, als sie mit Tante Chloe telefoniert hat.“
    Isandro atmete tief durch, während die Zwillinge ihn hoffnungsvoll betrachteten.
    „Also gut“, sagte er dann. „Von wo seid ihr weggelaufen?“
    Die kalte Panik, die sie überkommen hatte, als sie sich umgedreht hatte, um den Zwillingen zu sagen, sie sollten sich beeilen, würde sie niemals vergessen. Wenn sie sie wiederfand, würde sie sie niemals mehr aus den Augen lassen – wenn sie sie vorher nicht erwürgte.
    Zoe rannte den Bürgersteig entlang und blieb gelegentlich stehen, um die Passanten zu fragen, ob sie zwei Kinder gesehen hatten. Immer wieder sagte sie sich wie ein Mantra, dass sie am nächsten Tag mit Chloe darüber lachen würde.
    Aber der nächste Tag schien eine Ewigkeit entfernt zu sein, und Chloe war immer noch in Boston!
    Als sie den Bootsverleih erreichte, klopfte ihr Herz zum Zerspringen. Inzwischen war sie zu der Überzeugung gelangt, dass die Zwillinge auf dem Fluss waren.
    Es war so offensichtlich. Warum hatte sie keinen Verdacht geschöpft, als sie sich geweigert hatte, mit den beiden Kanu zu fahren, und Georgie trotz ihres Dickkopfs nicht widersprochen hatte? Statt mit ihr zu streiten, hatte die Kleine sich klammheimlich aus dem Staub gemacht und Harry mitgenommen.
    Der Bootsverleih war geschlossen. Noch ehe Zoe überlegen konnte, was sie als Nächstes tun sollte, kam ein Junge mit einem großen Schlüsselbund um die Ecke. Als er sie sah, nahm er die Stöpsel aus den Ohren.
    „Tut mir leid, wir haben geschlossen.“
    „Ich suche meine Nichte und meinen Neffen“, sagte sie, bevor er die Stöpsel wieder hineintun konnte. „Sie sind sieben Jahre alt. Ich halte es für möglich, dass sie mit einem Ihrer Kanus auf den Fluss hinausgefahren sind.“ Ihre Stimme bebte, weil Zoe sich nach Kräften bemühte, nicht wie eine Verrückte zu klingen.
    „Tut mir leid, wir haben geschlossen.“
    Ihre Angst wich unverhohlener Wut, als er die Stöpsel wieder hineintun wollte.
    Zoe kniff die Augen zusammen und riss sie ihm aus der Hand. „Meine Nichte und mein Neffe wollten Kanu fahren. Haben Sie sie gesehen?“, schrie sie und widerstand dem Drang, ihn zu schütteln.
    „Ich habe keine Ahnung, was Ihr Problem ist, Miss, aber das hier ist Privatgelände.“ Der Junge deutete auf das Schild an der Wand.
    Zoe musste an sich halten. „Ich versuche doch die ganze Zeit, Ihnen zu erklären, was mein Problem ist. Ich suche zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Etwa so groß …“ Mit der Hand deutete sie die Größe der Zwillinge an. „Vielleicht sind die beiden hier.“ Sie schluckte, als sie auf den grauen Fluss hinausblickte. „In einem Ihrer Kanus.“
    „Kinder dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen mit einem Kanu rausfahren. Außerdem schließen wir heute früher, weil ein Gewitter aufzieht.“ Als sein Telefon klingelte, schaltete er es ein und entfernte sich ein Stück.
    Zoe beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Im Schutz eines Baumes watete sie ins flache Wasser und zog ein Kanu heran, das man noch nicht ans Ufer gezogen hatte.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie Kanu fuhr, wie sie sich ins Gedächtnis rief, als sie versuchte, in das schwankende Boot zu klettern. Allerdings hatte Laura damals gepaddelt, und sie war erst fünf Jahre alt gewesen. Aber es konnte nicht so schwer sein.
    Fünf Minuten später war Zoe schon einige Hundert Meter gepaddelt. Allerdings hatte sie keine Ahnung, ob sie die richtige Richtung eingeschlagen hatte. Sie handelte rein intuitiv – oder war das eine andere Bezeichnung für blinde Panik?
    Energisch straffte sie sich und paddelte weiter. Sie musste positiv denken.
    Am vernünftigsten wäre es gewesen, zur Polizei zu gehen. Warum

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