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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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ein Buch gesteckt hatte.
    „Nicht hier, Kinder. Ich habe euch doch gesagt, dass ihr in die Wohnung gehen sollt …“
    „Du hast vergessen, den Schlüssel unter die Matte zu tun.“ Georgie blickte zu Isandro und grinste. „Wir sollen dir aus dem Weg gehen.“ Sie kräuselte die Nase. „Magst du keine Kinder?“
    „Das kommt auf das Kind an.“ Er ging zu dem Jungen, der sehr dünn war und rötlich blondes Haar hatte. „Du bist Harry, stimmt’s?“
    Dieser nickte.
    „Abmarsch, Kinder.“ Zoe nahm den Schlüsselbund aus ihrer Tasche und warf ihn Georgie zu. „Ich habe euch Sandwiches gemacht. Gegen Mittag komme ich nach.“
    „Was liest du da?“, erkundigte sich Isandro und betrachtete den Buchtitel. „Interessierst du dich für Sterne?“
    Natürlich tat Harry das. Jungen, die dünn und für ihr Alter etwas klein geraten waren und keine Freunde hatten, taten das immer. Isandro wusste es, weil er selbst auch so gewesen war. Mit sechzehn Jahren war er jedoch richtig in die Höhe geschossen und nicht mehr der Außenseiter, sondern der coole Typ gewesen, mit dem alle befreundet sein wollten.
    Harry war errötet und nickte.
    „An der Wand hinter meinem Schreibtisch hängt ein Foto vom Pferdekopfnebel. Hast du es gesehen?“
    „Wir dürfen das Haus nicht betreten. Und Ihr Arbeitszimmer schon gar nicht.“ Harry hatte also nicht gegen die Regeln verstoßen. „Ich sehe mir gern den Nachthimmel an. Und später möchte ich Astrophysiker werden.“
    Zoe blinzelte erstaunt. Das war ihr neu.
    „Cool“, bemerkte Isandro.
    „So, nun geht, Kinder.“ Zu ihrer Erleichterung gehorchten beide, denn bei Georgie wusste man nie.
    „Sie können jetzt aufhören“, erklärte Isandro, nachdem die beiden verschwunden waren. „Aber rufen Sie erst bei der Agentur an, und fordern Sie Ersatz für … Wie hieß sie doch gleich?“
    „Susie.“
    „Und dann nehmen Sie sich den restlichen Tag frei. Ich fahre nach London.“
    Als Isandro abreiste, ging Zoe davon aus, dass sie ihn eine Weile nicht sehen würde. In den nächsten Wochen traf er allerdings immer wieder unerwartet ein. Manchmal blieb er nur einige Stunden, manchmal über Nacht.
    Zuerst konnte sie sich keinen Reim darauf machen, doch bald wurde ihr klar, dass er sie zu überrumpeln hoffte. Und da sie nie wusste, wann er auftauchte, konnte sie sich nicht richtig entspannen.
    Nachdem er Harry einmal ein Buch über Astronomie mitgebracht hatte, freute der Junge sich auf Isandros Besuche. Sie fragte sich, ob Harry der Einzige war. Warum sollte man sich auf den Besuch eines Menschen freuen, der im einen Moment abweisend und distanziert und im nächsten locker und nett war?
    Als sie sich der roten Ampel näherten, nahm Alex den Fuß vom Gas. Isandro fuhr seinen Tablet-PC hinunter und strich sich durch das dunkle Haar. Eigentlich hatte er das Wochenende in London verbringen wollen, aber dann kurzfristig beschlossen, nach Ravenwood zu fahren, um den Bericht dort in Ruhe lesen zu können. Nein, da lenkt dich keiner ab, spottete eine innere Stimme. In letzter Zeit fiel es ihm schwer, an etwas anderes als an seine Haushälterin zu denken.
    Als Isandro aus dem Fenster blickte, traute er seinen Augen nicht. „Bitte fahren Sie links ran“, wies er seinen Chauffeur an.
    Zoe Grace mochte keine herausragenden Fähigkeiten als Haushälterin besitzen, aber sie nahm ihre Rolle als Ersatzmutter für die Zwillinge sehr ernst. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie diese allein im Ort herumlaufen ließ.
    Nachdem Alex den Wagen gestoppt hatte, stieg Isandro aus und eilte auf die Zwillinge zu. Die beiden schienen miteinander zu streiten – und ihre Tante war nirgends zu sehen.
    Harry entdeckte ihn zuerst. Als Isandro die erleichterte Miene des Jungen sah, schnürte sich seine Brust zusammen.
    Isandro unterdrückte den Impuls, Harry zu umarmen, denn es wäre grausam gewesen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen und dann wieder aus seinem Leben zu verschwinden.
    Stattdessen klopfte er ihm auf die erschreckend knochige Schulter. Er wäre ein armseliger Vaterersatz für ihn gewesen. Ob Zoe ihre Rolle so ernst nahm, dass sie einen guten Vater einem tollen Liebhaber vorzog? Vermutlich schon. Entweder würde sie allein bleiben oder sich einen langweiligen Typen suchen, den sie für solide hielt.
    „Wir haben Tante Zoe verloren. Wir sind weggerannt, und jetzt haben wir uns verlaufen.“
    Isandro deutete seine Worte so, dass seine Schwester weggelaufen und Harry ihr gefolgt war.
    „Wir haben uns

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