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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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fiel ihr das erst jetzt ein? Im nächsten Moment fing es an zu regnen.
    Der Niederschlag war so stark, dass sie nach zwei Minuten bereits völlig durchnässt war. Das Haar klebte ihr am Kopf, und das Wasser rann ihr übers Gesicht, sodass sie kaum etwas erkennen konnte. Am meisten Sorgen bereitete ihr allerdings die Tatsache, dass der Wasserpegel im Boot stieg.
    Inzwischen kam der Regen fast waagerecht, so stürmisch war es. Als sie an den Wetterbericht dachte, der leichte Schauer vorhergesagt hatte, lachte sie hysterisch. Obwohl sie aus Leibeskräften paddelte, kam sie jetzt nicht mehr voran. Da ihre Muskeln schmerzten, legte sie das Paddel für einen Moment quer über das Boot.
    Als es dann passierte, war es wie in Zeitlupe. Das Paddel rutschte ins Wasser, und sie sprang auf, um es zu fassen zu bekommen – vergeblich. Das Boot schaukelte so heftig, dass sie über Bord zu gehen drohte. Sie schaffte es jedoch noch, das Gleichgewicht zu halten, und sank erleichtert auf den Sitz zurück.
    Zoe konnte sich kaum vorstellen, dass sie noch vor wenigen Wochen überlegt hatte, wie idyllisch dieser Flussabschnitt mit den kleinen Wasserfällen und Felsen war, wo die Leute in der Sonne gelegen und Kinder in Schlauchbooten umhergefahren waren.
    Diesmal erschien er ihr wie eine Wildwasserroute, voller dunkler Strudel und versteckter Hindernisse. Die Felsen, die sie zu vermeiden versuchte, waren in dem schäumenden Wasser kaum zu erkennen. Sie paddelte mit den Händen, musste sich allerdings bald eingestehen, dass es hoffnungslos war. Das Boot würde bald kentern.
    Und wenige Sekunden später stieß es prompt an einen Felsen und kippte zur Seite. Geistesgegenwärtig warf sie sich auf die andere Seite und schaffte es tatsächlich, es für einen Moment in der Balance zu halten. Eine starke Windböe brachte es dann aber doch zum Kentern.
    Als sie in das eiskalte Wasser fiel, verschlug es ihr für einige Sekunden den Atem. Sie geriet in Panik und schlug wild um sich, um sich unter dem umgedrehten Kanu hervorzukämpfen. Die nassen Kleider hingen an ihr wie Sandsäcke und erschwerten jede Bewegung. Keuchend gelangte sie schließlich an die Wasseroberfläche und beobachtete, wie das Boot von der Strömung mitgerissen wurde und schließlich an einem Stauwehr hängen blieb.
    Das hätte ich sein können.
    Aber mir passiert nichts, denn die Zwillinge brauchen mich.
    Zoe konzentrierte sich auf diesen Gedanken, um die lähmende Kälte zu verdrängen, und schwamm mit kräftigen Zügen auf das Ufer zu. Dort würde sie hoffentlich auf jemanden treffen, der einen Krankenwagen rufen konnte. Obwohl sie eine gute Schwimmerin war, kam sie wegen der nassen Sachen nur langsam voran.
    Aus der Ferne nahm sie ein Geräusch wahr, das das des Regens und ihres Herzschlags übertönte, ließ sich davon allerdings nicht ablenken. Sie musste weiterschwimmen. Sie durfte keine Zeit verlieren, sonst … Nein, den Zwillingen würde schon nichts passieren.
    „Halt durch, Zoe“, sagte sie zu sich selbst. Doch im nächsten Augenblick schluckte sie Wasser und tauchte mit dem Kopf unter.
    Wenige Sekunden später wurde sie aus dem Wasser gezogen und landete auf etwas Hartem. Erst nach einigen Sekunden stellte sie fest, dass es sich um den Boden eines kleinen Motorboots handelte.
    Sie stieß einen Schmerzenslaut aus, als das Boot wendete und sie gegen eine Holzbank geschleudert wurde. Die Klappe darunter war geöffnet, und eine Kinderschwimmweste fiel heraus. Oh Gott, die Kinder waren irgendwo da draußen, wahrscheinlich ohne Schwimmwesten, vielleicht waren sie schon längst …!
    Zoe begann, leise zu weinen, bis ihr Körper schließlich von Schluchzern geschüttelt wurde.
    Sobald er die Felsen und Strudel hinter sich gelassen hatte, drosselte Isandro den Motor und wandte sich zu dem Häufchen Elend um, das auf dem Boden lag.
    Sein Herz krampfte sich zusammen, genau wie in dem Moment, als er Zoe hatte untergehen sehen – allerdings ohne jene abgrundtiefe Angst.
    „Was, zum Teufel, sollte das?“, fuhr er sie an.
    Zoe erkannte die Stimme zwar, war aber davon überzeugt, dass sie träumte. Allerdings hatte Isandro in ihren Träumen nicht so wütend geklungen … Mit zittrigen Fingern strich sie sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Er war es tatsächlich!
    Es war Isandro! Er wirkte fuchsteufelswild und war völlig durchnässt.
    „Isandro … Wie …?“ Sie verstummte. Wie er hierhergekommen war, spielte keine Rolle. „Ich muss sofort zurück.“
    „Ich soll Sie

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