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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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die eine Person auf der Welt war, die wusste, wie schwach er einmal gewesen war.
    Der Gedanke traf ihn wie ein Blitz. Er wollte sich zurückziehen, doch ihre sanfte Hand an seinem Nacken ließ ihn nicht weit kommen. Er schaffte nur wenige Zentimeter Abstand, und noch immer spürte er ihren warmen Atem auf seinen feuchten Lippen.
    Mit einer Pulsrate, die viel höher war, als es von einem simplen Kuss her möglich sein sollte, starrte er in ihre goldbraunen Augen. Und als sie mit den Lippen flüchtig und leicht über seine Lippen strich, da wusste Parker nicht, was er mit dem Moment anfangen sollte. Diese sachte, kaum spürbare Berührung hatte eine größere Wirkung auf ihn, als jede körperliche Vereinigung es haben könnte.
    Eine seltsame Wärme kroch in seine Brust. Es war ein fremdes Gefühl, eines, mit dem er nicht umgehen konnte.
    Süß. Zärtlich. Das war nichts für ihn. Nicht in seinen Beziehungen, nicht bei seiner Arbeit, nicht für sein Leben. Und doch konnte er sich aus einem unerfindlichen Grund nicht zurückziehen. Zwar kam keine Reaktion von ihm darauf, aber er konnte sich auch nicht rühren. Als wäre er irgend so ein blödes Reh, gefangen auf den Gleisen in den Lichtkegeln eines herandonnernden Güterzugs.
    Als Amber sich endlich zurücklehnte, sah er, dass ihr Hals jetzt genauso rot war wie ihr Gesicht. Ihre Finger streichelten seinen Nacken, spielten mit seinem Haar und jagten ihm damit eine Gänsehaut über den Rücken. Eine verdammte Gänsehaut! Nicht zu fassen!
    Um sie herum prasselte der Regen auf den Bürgersteig, strömte vom Vordach herunter und schloss sie ein in einen trockenen Kokon.
    „Nun …“ Parker räusperte sich. „Ich würde behaupten, das Thema Kuss ist damit endgültig abgehandelt.“
    Nur hatte sich damit eine ganz neue Grube voller Probleme aufgetan. Noch immer starrte er Amber an. Ein Tropfen löste sich aus ihrem Haar, lief über ihre Wange hinunter zu ihrem Mund, und er musste den Impuls bekämpfen, dem Weg des Tropfens nicht mit der Zunge zu folgen. Und als wäre seine Lust auf sie nicht schon schlimm genug, verlieh ihr die Strähne, die an ihrer Schläfe klebte, auch noch eine Verletzlichkeit, die noch viel größere Wirkung auf ihn hatte.
    Er bräuchte nur die Hand auszustrecken, um ihr die nassen Haare aus der Stirn zu streichen. Nicht, dass er vorhatte, das zu tun – oder es etwa tun wollte.
    Nein, nicht die Spur.
    Verdammt.
    „Du scheinst dir ja sehr sicher zu sein“, sagte sie jetzt leise.
    „Bin ich.“
    „Und nach meiner Meinung wird nicht gefragt?“
    Schweigend hob er nur eine Augenbraue und wartete.
    „Ja, das Thema ist definitiv abgehandelt“, meinte sie schließlich.
    Ihr Lächeln weckte in ihm den überwältigenden Wunsch, sie noch einmal zu küssen.
    Parker arbeitete in einer düsteren Welt, angefüllt mit Bitterkeit, Gewalt und Tod, und sie lebte in Helligkeit und Freude und glaubte an das „Für immer“. Er ertrug den Gedanken nicht, dass er das verderben würde. Denn das würde er. Jede Frau, die er verlassen hatte, war danach zynischer, hatte ein weiteres Stück Unschuld verloren und war nicht mehr so offen.
    Amber würde er das nicht antun.
    „Pass auf dich auf, Ace.“
    Damit gab er sie frei, drehte sich um und ging hinaus in die Nacht und den Regen, bevor sie etwas sagen würde, das sie beide bereuten.
    Konzentrier dich, konzentrier dich, konzentrier dich.
    Amber hielt sich an ihrer Handtasche fest, während sie die Stufen zu Rosies Bar hinaufstieg. Sie hoffte, dass Parker hier sein würde. Nachdem sie ausgezogen war, um Parkers Meinung zur Hochzeit seiner Schwester zu ändern, und so glorreich von ihrer Mission abgelenkt worden war, hatte es sie drei Tage gekostet, um sich von dem Kuss zu erholen und genügend Mut zu sammeln, um Parker wieder unter die Augen zu treten.
    Jetzt holte sie einmal tief Luft, stieß die Tür auf und stand inmitten des Chaos’ einer lauten Sportkneipe. Entschlossen wand sie sich ihren Weg durch die Menge und hielt nach Parker Ausschau.
    Da! Sie entdeckte den braunen Schopf mit den goldenen Strähnen. In ausgewaschener Jeans, T-Shirt und Lederjacke saß Parker zusammen mit einem dunkelhaarigen Mann in blauer Kapitänsjacke und weißem Hemd, ohne Krawatte, an einem Tisch.
    Als sie näher kam, bemerkte er sie. „Amber! Was machst du denn hier?“
    Der Mann neben Parker sah ihn neugierig an, dann bot er Amber die Hand. „Rob Winston“, stellte er sich breit lächelnd vor. „Ignorieren Sie meinen Partner hier

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