Julia Extra Band 377
Kind ihr möglicherweise später vorhalten würde. Saffy sah ein, dass es hier nicht mehr allein um sie selbst ging. Ab sofort trug sie Verantwortung für ihr Kind, und musste in seinem Sinne entscheiden.
„Wir könnten heiraten, damit das Baby ehelich geboren wird und uns anschließend wieder scheiden lassen“, schlug sie vor.
„Was Besseres fällt dir nicht ein?“ Zahir funkelte sie wütend an. „Ist es so ein großes Opfer, mit mir verheiratet zu sein?“
Betreten blickte Saffy zu Boden. Das Problem, das ihre Ehe damals belastet hatte, existierte nicht mehr. Sie und Zahir könnten ein erfülltes Liebesleben haben. Seine Leidenschaft war überwältigend. Sie hob den Blick und schaute in Zahirs faszinierende Augen, in denen sie sich schon wieder hätte verlieren können. Ihr Herz begann wild zu pochen. Der Mund wurde ihr trocken.
„Bist du bereit, unserer Ehe eine zweite Chance zu geben?“, fragte Zahir rau.
„Wir wollen nichts übereilen. Erst mal muss ich mich untersuchen lassen. Wenn sich die Schwangerschaft bestätigt, entscheiden wir, was wir tun. Eben noch wolltest du mich zu deiner heimlichen Geliebten machen“, hielt sie ihm vor. „Weil ich zufällig schwanger geworden bin, willst du mich plötzlich ganz offiziell heiraten.“
„Ich glaube nicht an Zufälle, Saffy. Das war Schicksal. Es war uns so vorherbestimmt.“
Verblüfft musterte sie ihn. Er schien das ganz ernst zu meinen.
„Es geht ja nicht mehr nur um uns, sondern um unser Baby, Saffy. Ich verspreche, gut für dich und unseren Sohn oder unsere Tochter zu sorgen. Solltest du trotzdem wieder unglücklich in unserer Ehe sein, werde ich einer Scheidung zustimmen. Auch das verspreche ich dir.“
Saffy war hin- und hergerissen. Sollte sie sich wirklich darauf einlassen? Um des Kindes willen blieb ihr wohl gar nichts anderes übrig. Sie atmete tief durch und hielt Zahirs Blick fest. „Also gut. wenn das dein Ernst ist, dann bin ich dabei.“
Zahir atmete erleichtert auf. „Es ist mein voller Ernst, du wirst es nicht bereuen, Saffy.“ Er nahm ihre Hände und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
Ihr wurde schwindlig. Was habe ich getan? dachte sie ängstlich.
Zahir ließ sie wieder los. „Dann werde ich jetzt mal die Hochzeit organisieren“, sagte er und rang sich ein Lächeln ab.
Er kam nur bis zur Tür, dann rief Saffy ihn zurück.
„Ich will aber eine richtige Hochzeit, mit allem, was dazugehört“, verlangte sie.
„Was verstehst du darunter?“
„Jedenfalls keine Zwei-Minuten-Trauung in der Botschaft wie beim letzten Mal. Ich will ein Brautkleid, meine Schwestern als Brautjungfern, eine große Feier mit allem Drum und Dran und was sonst noch zu einer Hochzeit dazugehört.“
Zahir wurde blass.
„Das sind meine Bedingungen. Ich bestehe darauf“, erklärte Saffy unmissverständlich.
7. KAPITEL
„Bist du dir auch ganz sicher?“, fragte Kat besorgt.
Schuldbewusst überlegte Saffy, was sie sich nur dabei gedacht hatte, ihre Familie da hineinzuziehen. Insbesondere Kat wäre der Stress einer überstürzten Heirat wohl besser erspart geblieben. Doch Saffy hatte darauf bestanden, die Hochzeit innerhalb einer Woche zu organisieren.
Wieder einmal erwies sich, dass man fast alles erreichen konnte, wenn genug Geld vorhanden war. Saffy betrachtete ihr Spiegelbild. Das klassische Brautkleid war tailliert und bodenlang. Auf den Schleier hatte sie verzichtet, der Friseur hatte das lange Haar zu einer eleganten Frisur hochgesteckt und sie mit einer atemberaubenden Saphir-Brillant-Tiara verziert, die Zahir geschickt hatte. Die dazu passenden Ohrhänger glitzerten bei jeder Kopfbewegung.
„Saffy?“ Ihre attraktive rothaarige Schwester wartete auf eine Reaktion. „Heute soll zwar deine Hochzeit stattfinden, aber noch kannst du es dir anders überlegen. Niemand zwingt dich, Zahir zu heiraten. Du hast es nicht nötig, es anderen Leuten recht zu machen.“
Nachdenklich blickte Saffy vor sich hin. Dann atmete sie tief durch. „Ich möchte unserem Baby die Chance bieten, bei beiden Eltern aufzuwachsen“, erklärte sie. „In unserer Familie gab es das ja nicht. Zum Glück hatten wir dich, Kat.“ Sie schenkte ihrer ältesten Schwester ein herzliches Lächeln. „Ich möchte wenigstens versuchen , ein traditionelles Familienleben zu führen. Wenn es schiefgeht, kann ich das Kind ja immer noch allein erziehen.“
„Sehr optimistisch klingt das aber nicht.“
„Aber realistisch. Zahir wird sicher ein guter Vater sein, und wenn
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