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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Größe auf. „Ich werde dich nie belügen.“
    Schade, dachte Saffy. Vielleicht will ich die Wahrheit ja gar nicht wissen, weil sie mich zutiefst verletzt.
    „Es gab da ein paar Frauen, aber nicht viele. Und es war nie etwas Ernstes“, versicherte er ihr heiser. „Übrigens ist das kein passendes Thema für unseren Hochzeitstag.“
    „Es ist überhaupt ein ganz und gar unpassendes Thema.“ Wütend funkelte sie ihn mit ihren tiefblauen Augen an.
    Herausfordernd sah er sie an. „Bevor du mich verurteilst, solltest du dich mal fragen, ob du eine Vorstellung hast, in welcher Verfassung ich nach der Scheidung war.“
    „Wieso? Woher soll ich das denn wissen?“
    „Hör zu: Wenn du mir verrätst, woher deine Hundertachtziggradwendung im Schlafzimmer rührt, erzähle ich dir, wie es zu meinem Verhalten nach unserer Scheidung gekommen ist.“ Seine Augen glitzerten listig.
    Er fordert mich heraus, dachte Saffy wütend.
    Zahir hatte sich von ihr scheiden lassen. Das war ganz allein seine Entscheidung gewesen. Er konnte doch nicht von ihr erwarten, die Konsequenzen zu akzeptieren, beziehungsweise sich für eine Situation verantwortlich zu fühlen, die sie nicht heraufbeschworen hatte! Und wie sie es geschafft hatte, doch noch zu einer normalen Frau zu werden, die Sex haben konnte, das wollte sie lieber für sich behalten. Es war einfach zu privat, ja, zu intim. Außerdem bestand die Gefahr, dass Zahir sie mit anderen Augen betrachten würde, wenn er die Wahrheit erfuhr.
    „Sagt mal, streitet ihr euch etwa?“ Kat tauchte plötzlich neben ihnen auf und musterte sie misstrauisch.
    „Saffy und ich hatten schon immer eine temperamentvolle Beziehung zueinander“, erklärte Zahir freundlich.
    „Das ist ja genauso wie bei uns.“ Lachend legte Mikhail seiner Frau einen Arm um die Taille. „Es braucht eben seine Zeit, sich an das Zusammenleben mit einem anderen Menschen zu gewöhnen.“
    „Zeit und Unmengen Geduld“, bestätigte Zahir, als wäre er ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet.
    „Eure Gäste warten darauf, dass das frischgebackene Ehepaar den Hochzeitswalzer tanzt“, warf Kat schnell ein, um das Thema zu wechseln.
    Saffy hatte keine Lust zu tanzen, schon gar nicht, wenn die hämisch grinsende Natascha zusah. Um Kat nicht zu enttäuschen, die ja alles dafür getan hatte, ihrer Schwester eine wunderschöne Hochzeit zu bereiten, riss sie sich jedoch zusammen und zog Zahir lächelnd zur Tanzfläche.
    Zahir war ein fantastischer Tänzer, mit viel Rhythmusgefühl. Trotzdem blieb Saffy in seinen Armen stocksteif und lehnte sich weit zurück. Die Blicke, die sie beim Vorbeitanzen von Natascha auffing, trugen auch nicht gerade zur Stimmungsaufhellung bei. Alles war halb so schlimm gewesen, solange Saffy nicht gewusst hatte, mit wem Zahir ins Bett gegangen war. Doch seit Natascha, gemein wie sie war, ihr ausgerechnet bei der Hochzeitsfeier gesteckt hatte, dass sie mit Zahir geschlafen hatte, fühlte Saffy sich, als hätte man ihr das Herz herausgerissen. Der Schmerz war unbeschreiblich.
    Da half es auch gar nichts, sich immer wieder vorzubeten, dass Zahir sie faktisch nicht betrogen hatte, denn sie waren ja geschieden gewesen. Außerdem fragte sie sich, ob sie mit den anderen Frauen mithalten konnte. Sie bedauerte ihre mangelnde Erfahrung und die Tatsache, dass sie nicht verheimlich hatte, noch unberührt gewesen zu sein, als sie im Wüstenzelt Sex gehabt hatten. Da jedoch das Wohl ihres ungeborenen Kindes davon abhing, war ihr gar nichts anderes übrig geblieben, als die Wahrheit zu sagen.
    Dieser Gedanke brachte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Langsam verrauchte ihre Wut. Erst jetzt fiel Saffy auf, dass Zahirs Familie durch Abwesenheit glänzte.
    „Sag mal, Zahir, du hast doch deine Geschwister und auch Azel zu unserer Hochzeit eingeladen, oder?“, fragte sie vorsichtig.
    „Selbstverständlich, aber eins von Hayats Kindern liegt im Krankenhaus. Offenbar sind Komplikationen nach einer Maserninfektion aufgetreten. Akram vertritt mich auf der OPEC-Konferenz, und Azel hat im vergangenen Jahr wieder geheiratet und lebt jetzt in Dubai“, erzählte Zahir. „Die anderen wirst du ja dann morgen sehen.“
    „Ich freue mich darauf“, antwortete Saffy höflich. „Hast du ihnen schon erzählt, dass du Vater wirst?“
    „Bisher wissen nur meine Geschwister Bescheid. Ich musste ihnen ja erklären, warum wir so überstürzt heiraten“, fügte er trocken hinzu.
    Was die wohl von mir denken? Sicher

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