Julia Extra Band 377
nichts Gutes, weil ich der Anziehungskraft ihres Bruders sofort erlegen bin. Saffy errötete beschämt.
„Wusstest du, dass deine Nasenspitze rosig schimmert, wenn du errötest?“, fragte Zahir zärtlich. „Richtig süß.“
„Ha! Was in der Wüste passiert ist, das Baby, das ist alles deine Schuld“, antwortete sie in scharfem Tonfall.
Ein unwiderstehliches, völlig unerwartetes Lächeln erhellte Zahirs markantes Gesicht – sehr zu ihrer Verblüffung. „Ich weiß, Saffy. Aber ich bedaure nichts, denn nun habe ich eine wunderschöne Frau, die mir bald ein Baby schenken wird. Ich kann mich wirklich nicht beklagen, oder?“
Gerührt und beschämt senkte sie den Blick. So eine schöne Liebeserklärung hatte sie mit ihrer giftigen Bemerkung gar nicht verdient! Plötzlich löste sich die Anspannung der vergangenen Stunden. Saffy lehnte den Kopf an Zahirs breite Schulter und atmete genießerisch den vertrauten Duft ihres Mannes ein: eine Mischung aus warmem, reinem Männerduft mit einem Hauch von Sandelholz. So richtig begreifen konnte sie noch immer nicht, was in den vergangenen Wochen passiert war. Die Ereignisse hatten sie einfach überrollt. Das Gefühlschaos verwirrte sie so sehr, dass sie ständig zwischen Glück und Verzweiflung hin- und hergerissen wurde.
Auf dem Weg zum Flughafen konnte sie kaum noch die Augen offen halten. Vor der Fahrt hatte sie sich umgezogen und trug jetzt ein blaues Etuikleid mit dazu passendem Blazer. Statt der Hochsteckfrisur trug sie das goldblonde Haar wieder offen, sodass es ihr seidig über die Schultern fiel. Sie fühlte sich endlich etwas entspannter. Schläfrig drehte sie den Platinring an ihrem Ringfinger. Zahir und sie waren wieder verheiratet! Noch immer konnte sie es kaum glauben.
„Den Flug nach Maraban werde ich wohl verschlafen“, sagte sie entschuldigend, als sie an Bord des Privatjets gingen.
„Du hast ja auch einen langen, anstrengenden Tag hinter dir. Inzwischen ist es nach Mitternacht“, antwortete Zahir verständnisvoll. „Aber zuerst möchte ich dir noch etwas sagen.“
Jetzt kommt es, dachte Saffy ängstlich, als sie seinen ernsten Gesichtsausdruck bemerkte. Der Jet hob ab, die Stewardess servierte Getränke. Dann führte sie Saffy in den Schlafbereich und zeigte ihr, wo sie sich frisch machen konnte. Kurz darauf saß sie wieder neben ihrem Mann und trank frisch gepressten Orangensaft. „Und? Was möchtest du mir denn sagen?“, fragte sie ruhig, stolz, ihn nicht gleich mit Fragen gelöchert zu haben.
Zahir drückte das Kreuz durch und hielt ihren Blick fest. „Ich habe die Desert Ice-Kosmetikfirma gekauft.“
8. KAPITEL
Saffy blinzelte erstaunt. Sie hatte sich verschiedene Möglichkeiten ausgemalt, wie Zahir sie überraschen könnte, aber auf diese Idee wäre sie nie im Leben gekommen. Sie stellte ihr Glas ab und stand auf. „Du hast die Firma gekauft?“, fragte sie völlig perplex. „Warum? Was willst du denn mit einer Kosmetikfirma anfangen?“
„Es war eine gute Investition.“ Zahir lachte trocken, was seine Worte Lügen strafte. „Okay, ich habe sie für dich gekauft“, gab er zu. „Ich wusste, dass du vertraglich an die Firma gebunden bist und wollte vermeiden, dass man dich während der Schwangerschaft zu sehr strapaziert.“
Mit großen Augen sah sie ihn an. Er musste über ausgezeichnete Beziehungen verfügen, sonst hätte er wohl kaum Einsicht in ihren Vertrag nehmen können. „Ich weiß nicht, was ich von deiner Einmischung in meine Karriere halten soll“, sagte sie schließlich, sichtlich verärgert. „Bisher hat mich niemand dort unter Druck gesetzt. Auch nicht bei meiner Besprechung letzte Woche mit dem Manager der Werbekampagne.“
Zahir lächelte nur zynisch. „Das will ich stark hoffen. Schließlich befand sich die Firma zu dem Zeitpunkt bereits in meinem Besitz. Sie können dein Gesicht so oft filmen und fotografieren, wie sie wollen. Solange sie es während deiner Schwangerschaft in Maraban tun.“
„In … Maraban?“, fragte sie verblüfft.
„Ja, du sollst so wenig wie möglich reisen. Dieses ständige Jetten um den Globus ist viel zu anstrengend für dich.“
„Woher willst du das wissen? Bist du plötzlich Experte für schwangere Frauen?“
„Nein, aber ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst. Mit deiner Schwangerschaft konnte ja keiner rechnen, jetzt erwartest du aber ein Baby, und dein Arbeitspensum muss entsprechend angepasst werden.“
„Du bist nicht mein Boss, Zahir. Die ganze Zeit
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