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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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angenommen, um die Hypothek weiter abzahlen zu können, aber das Problem hast du ja aus der Welt geschafft.“
    „Ich habe dir gesagt, dass ich nichts zurückhaben will.“
    „Du hast mich gegen meinen Willen und ohne mein Wissen in den Sturz meines Vaters hineingezogen. Ich konnte das leider nicht verhindern, aber ich will auch nicht von seinem Unglück profitieren.“
    Misty sah, wie sich Leones Miene veränderte. Der Tod seiner Schwester lastete noch schwer auf ihm, und es musste ihn tief erbittert haben, dass sich Oliver Sargent nicht gesetzlich zur Verantwortung ziehen ließ. Aber zwei Fehler hoben sich nicht auf, und seine grausame Rache hatte ihr tiefe Wunden geschlagen.
    Leone riss den Scheck in zwei Hälften. In der angespannten Stille wirkte das Geräusch überlaut.
    Misty ging zur Tür. „Dann werde ich das Geld für wohltätige Zwecke spenden.“
    Leone seufzte ungeduldig. „Das kannst du dir nicht leisten.“
    „Ich verkaufe meinen Betrieb. Wenn sich keiner findet, der alles übernimmt, verkaufe ich das Inventar und die Lieferwagen einzeln.“
    „Hast du den Verstand verloren?“
    Misty hatte die Hand schon auf der Klinke und drehte sich noch einmal um. „Dank deines Pressefeldzugs genieße ich zu Hause eine gewisse Popularität“, sagte sie mit einem bitteren Lächeln. „Von der Küche aus mit anzuhören, wie meine Kunden und ihre Gäste über mich herziehen, ist nicht sehr lustig.“
    Leones Gesicht färbte sich dunkler, und Misty wusste, dass sie ihn nicht empfindlicher hätte treffen können. Sie durchquerte das Vorzimmer, ohne noch einmal zurückzusehen, und eilte zum Lift. Kurz bevor sich die Türen schlossen, tauchte Leone auf und drängte sich in die Kabine.
    Misty wich zurück, bis sie mit den Schultern die Wand berührte. Leone folgte ihr und riss sie in seine Arme. Sein Kuss war heftig, fast brutal, aber Misty spürte nur die Glut seiner Lippen und die Kraft seiner Hände, mit denen er sie an sich drückte. Erst als ein Tonsignal die Ankunft im Tiefgeschoss anzeigte, machte sie sich gewaltsam frei.
    „Ich muss gehen. Flash erwartet mich“, stieß sie atemlos hervor.
    Leone fasste ihren Arm. „Was hast du bei dem zu suchen?“, fragte er drohend.
    Misty versuchte, seine Hand abzuschütteln. „Das geht dich nichts an!“
    „Lassen Sie sie sofort los!“ Flash war ausgestiegen und kam mit großen Schritten näher. Auch die Türen des dunklen Caravans flogen auf. Die beiden Leibwächter witterten Gefahr und zögerten nicht, Flash zu Hilfe zu kommen.
    Drei gegen einen, durchfuhr es Misty. „Zurück in den Lift!“, fuhr sie Leone an.
    „Halt dich da raus …“
    Doch Misty hatte sich schon schützend vor ihn gestellt. „Wenn du ihn anrührst, ist es für immer aus zwischen uns!“, rief sie Flash zu. „Ich will keinen Streit und dulde nicht, dass ihr euch hier wie die Kampfhähne aufführt.“
    „Und ich dulde nicht, dass eine schwangere Frau so behandelt wird“, entgegnete Flash wütend. „Aus dem Weg mit dir. Er ist ein großer Junge und kann selbst auf sich aufpassen.“
    Misty hörte, wie Leone hinter ihr scharf den Atem anhielt. „Du bist schwanger?“, fragte er ungläubig.
    Misty fasste Flash am Handgelenk und versuchte, ihn zu seinem Wagen zu ziehen. „Komm schon … bitte!“
    „Ist es mein Kind?“
    Der spöttische Ton brachte das Fass zum Überlaufen. Flash drehte sich blitzschnell um und ging auf Leone los. Misty sah gerade noch, dass Leone sich duckte und seinerseits zum Schlag ausholte.
    „Aufhören!“, schrie sie. „Sofort aufhören!“
    Leone zögerte, gerade lange genug, dass Flash den Schlag zurückgeben konnte.
    Da sich die beiden Leibwächter aus dem Kampf heraushielten, gab auch Misty jeden Schlichtungsversuch auf. Sie lief zu Flashs Auto, riss die Tür auf und ließ sich auf den Sitz sinken.
    Ist es mein Kind? Immer wieder hörte sie diese Worte. Wie hatte Leone das fragen können?
    Minuten später stieg Flash neben ihr ein und hielt sich stöhnend den Kopf. „Der Ehre wurde Genüge getan“, meldete er.
    Misty sah durch die Windschutzscheibe. Leone stand immer noch am Lift und sah ihnen nach – groß und schlank, mit finsterer Miene.

11. KAPITEL
    „Du solltest mir dafür danken, dass ich dir Respekt verschafft habe“, sagte Flash halb gekränkt, als sie aus der Tiefgarage heraus waren. „Wie konnte ich ahnen, dass er nichts von dem Baby wusste? Ich nahm an, dass du ihn vor allem deshalb treffen wolltest.“
    „Ich weiß erst seit heute

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