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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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allerwenigsten.
    Entschlossen, ihn sofort zur Rede zu stellen, lief sie in ihr Zimmer hinauf, um sich für die Fahrt nach London umzuziehen. Sie wählte ein rotes Stretchkleid aus, das am besten ihrer gereizten Stimmung entsprach, machte sich zurecht und wollte Nancy gerade Bescheid sagen, als es an der Haustür klingelte.
    „Wo ist der rote Teppich?“, fragte Flash und trat zurück, um eine bühnengerechte Haltung einzunehmen. Das Sonnenlicht schimmerte auf seinem Blondhaar, und seine grünen Augen strahlten. Hinter seinem goldfarbenen Sportwagen – zweifellos eine Spezialanfertigung – hielt ein schwarzer Caravan, aus dem zwei breitschultrige Leibwächter stiegen.
    Misty hatte Flash fünf Monate nicht gesehen und zwei Monate nicht mit ihm gesprochen. Eine Sekunde lang zögerte sie und warf sich dann in seine ausgebreiteten Arme.
    Er schob sie sanft von sich und fragte: „Warum lässt du dich immer mit den Falschen ein?“
    „Wie bitte?“ Misty folgte Flash ins Wohnzimmer, das ihm von vielen Besuchen vertraut war.
    „Auch wenn ich in Amerika auf Tournee bin, lese ich englische Zeitungen“, erklärte er. „Hier war ja ganz schön was los. Erst lässt du dich von diesem Mafioso mit Diamanten beklunkern, dann taucht dein reizender Vater wie aus dem Nichts auf, und am Ende wirst du sitzen gelassen.“
    „Entschuldige, Flash, ich habe Leone sitzen lassen.“
    Flash hatte sich gegen den Tisch gelehnt, lang, schlaksig und wie immer in ausgeblichenen Jeans und schwarzem T-Shirt. Auch sein Lächeln war unverändert.
    „Klingt schon besser, Baby. Wo ist Birdie?“
    Während Misty von der Operation erzählte, nahm Flash das Buch vom Tisch, das sie sich nach dem Besuch bei Dr. Fleming gekauft hatte.
    „Wer liest das?“, fragte er neugierig.
    Misty errötete und schwieg.
    „Warum tust du dir das an, Baby?“ Flash verdrehte die Augen und legte das Buch wieder hin. „Ich dachte, du wärst darüber hinweg.“
    Misty war versucht, es dabei zu belassen, aber dann meldete sich ihr Gewissen. Sie erzählte Flash, wie es um sie stand, und hörte, wie er leise vor sich hin fluchte.
    „Manchmal entsteht aus Bösem etwas Gutes“, verteidigte sie sich hitzig.
    „Das Ganze ist eine Katastrophe!“, schimpfte Flash.
    Eine Stunde später hatte er die ganze Geschichte gehört. „Als du geklingelt hast, wollte ich gerade das Haus verlassen, um den nächsten Zug nach London zu nehmen“, beendete Misty ihren Bericht.
    „Du fährst mit mir.“ Aus Flashs grünen Augen leuchteten Kampflust und Entschlossenheit. „Du sagst deinem Mafioso gründlich die Meinung, und anschließend feiern wir!“
    Zehn Minuten später stieg Misty mit einer kleinen Reisetasche in der Hand zu Flash in den Sportwagen und brauste mit ihm nach London.
    Es gelang Flash mühelos, sich mit seinem üblichen Charme einen Platz in der Tiefgarage von „Andracchi Industries“ zu sichern, die eigentlich den Mitarbeitern vorbehalten war.
    „Ich warte hier auf dich“, sagte er, als Misty in den Lift stieg. „Gib’s dem miesen Kerl!“
    Misty ließ sich von der Sekretärin anmelden. Sie hatte mit ihrem kupferroten Haar und dem roten Stretchkleid auf dem Weg nach oben einige Aufmerksamkeit erregt und war entsprechend nervös.
    Leone tauchte mit seinem gewinnendsten Lächeln auf, und Misty musste tief durchatmen, um nicht zu verraten, wie sein lange entbehrter Anblick auf sie wirkte. Ohne viel zu überlegen, trat sie einen Schritt auf ihn zu und fragte scharf: „Wie konntest du Birdies Hypothek abzahlen?“
    Leone ließ ihre Erscheinung auf sich wirken, konzentrierte sich dann auf ihr zorniges Gesicht und sagte: „Komm mit in mein Büro.“
    „Ich kann auch hier reden!“
    „Wenn du willst, dass ich dir zuhöre, solltest du mich nicht in meinem Vorzimmer beschimpfen“, erklärte Leone mit eisiger Höflichkeit.
    Der Hinweis auf ihr taktloses Verhalten ließ Misty erröten. Sie folgte Leone in sein Büro, lehnte die Einladung, sich hinzusetzen, jedoch ab.
    „Darf ich jetzt weiterschimpfen?“, fragte sie nur.
    „Das würde ich dir nicht raten, amore.“ Leone hielt Mistys Blick fest, bis sie nervös zu werden begann.
    „Nenn mich gefälligst nicht so.“
    Leone lächelte kalt. „Solange ich keine andere gewählt habe, bist du immer noch meine Geliebte.“
    Keine andere? Sich Leone mit einer anderen Frau vorzustellen war beinahe zu viel für Misty. Nur mit äußerster Mühe gelang es ihr, auf den Grund ihres Besuchs zurückzukommen.
    „Ich frage dich

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