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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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Vormittag, dass ich schwanger bin“, gestand Misty. „Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, Leone schon jetzt davon zu erzählen, und nach seinen letzten Worten wäre es besser ganz unterblieben.“
    „Ich würde mir nicht viel daraus machen, dass er nach dem Vater des Babys gefragt hat“, wandte Flash ein. „Du warst mit mir zusammen, und das gefiel ihm nicht. Außerdem wusste ich mehr als er … das wäre jedem verdächtig erschienen.“
    „Ja, verteidige ihn nur.“ Misty konnte ihren Ärger nicht unterdrücken. „Nachdem ihr euch gegenseitig zusammengeschlagen habt, scheint ihr ja ein Herz und eine Seele zu sein.“
    Flash überhörte den Vorwurf. „Was wirst du Birdie sagen?“
    Misty wurde blass, denn sie hatte bisher vermieden, darüber nachzudenken.
    „Sie wird verzweifelt sein“, prophezeite Flash.
    „Glaubst du, das weiß ich nicht?“ Misty wusste nur zu gut, wie enttäuscht und verletzt ihre Pflegemutter sein würde. Es war ihr zuzutrauen, dass sie die Schuld teilweise bei sich selbst suchen würde.
    „Wenn man das alles berücksichtigt“, meinte Flash kopfschüttelnd, „versteht man noch weniger, dass du Leone im Fahrstuhl geküsst hast.“ Misty war zu verlegen, um zu antworten. „Er hatte Spuren von Lippenstift im Gesicht.“
    Flash fuhr zu seinem Apartment, bestellte für alle Fish and Chips und setzte sich dann hin, um die Fußballspiele anzusehen, die ein Freund während seiner Abwesenheit aufgezeichnet hatte. Misty war zu erschöpft, um an den Spielen Gefallen zu finden. Sie vergaß sogar, wie sehr Leones Reaktion auf das Baby sie gekränkt hatte, und schlief nach kurzer Zeit auf der Couch ein.
    Einige Stunden später wurde sie von Flash geweckt. „Mach dich fertig, Baby“, sagte er. „Wir gehen aus.“
    Es ging schon auf Mitternacht zu, und Misty war auch nicht in der richtigen Stimmung, aber sie wollte Flash nicht den Spaß verderben. Also wusch sie sich die Haare, legte sorgfältig Make-up auf und zwängte sich in eins der poppigen Kleider, die Flash für sie aufbewahrt hatte.
    Mehrere Fotografen standen bereit, als sie vor Flashs bevorzugtem Nachtclub hielten. Misty verzog ihre pfirsichroten Lippen zu einem strahlenden Lächeln. Falls eins der Fotos in die Presse und Leone zu Gesicht kam, wollte sie so aussehen, als wäre sie mit sich und der Welt zufrieden.
    Der Clubmanager führte sie an einen reservierten Tisch, wo Flash nach alter Gewohnheit den Arm um Misty legte. „Du hast dich gar nicht über das Fußballprogramm beschwert, Baby.“
    Misty lachte. „Weil ich es total verschlafen habe.“
    „Du hast mir gefehlt, aber ich muss auch an mein Image denken.“ Flash zwinkerte ihr zu. „Du überragst mich wie ein rassiges Vegas-Showgirl.“
    Immer wieder kamen Gäste an den Tisch, um Flash zu begrüßen, und es war fast zwei Uhr früh, als Misty Leone in dem bunten Schwarm bemerkte. Er sah unverwandt zu ihr herüber, und sie ahnte, dass sie nicht um ein Gespräch mit ihm herumkommen würde. Ohne Flash etwas zu sagen, stand sie auf und näherte sich Leone. Anstatt etwas zu sagen, nahm er nur ihre Hand und zog sie zum Ausgang.
    „Was tust du?“, fragte sie, aber die Musik war zu laut, um die Worte zu verstehen.
    Im Vorraum wiederholte Misty die Frage und fügte aufgebracht hinzu: „Ich kann nicht einfach von hier verschwinden!“
    „Es wird bald hell, und du tanzt und trinkst mit einem anderen Mann.“ Leone musterte sie verächtlich. „Du kommst mit mir.“
    „Nein, das tue ich nicht, und außer einem Ananassaft habe ich nichts getrunken.“
    Leone wandte sich an einen der beiden Türsteher, drückte ihm einen Geldschein in die Hand und schob Misty zum Ausgang. „Dein reizender Rockstar wird eine Nachricht erhalten. Genügt das?“
    „Nein! Ich bin mit Flash gekommen und werde auch mit ihm gehen.“
    Leone schüttelte den Kopf. „Du hast zwei Möglichkeiten, amore. Entweder kommst du freiwillig mit, oder ich trage dich eigenhändig nach draußen.“
    Misty sah ihn entgeistert an. „Das würdest du nicht wagen!“
    „O doch. Ich suche bereits seit gestern nach dir … das sind jetzt bald zwölf Stunden. Meine Geduld ist ziemlich erschöpft.“
    Leones Eingeständnis, dass er seit dem peinlichen Zweikampf in der Tiefgarage nach ihr gesucht hatte, bewog Misty, den Club ohne weiteren Widerspruch mit ihm zu verlassen.
    Es konnte nur einen Grund dafür geben, dass Leone sie gesucht hatte – er wollte mit ihr sprechen. Die gestrige Eröffnung musste ein großer Schock

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