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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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mich auch liebst“, flüsterte er zwischendurch.
    Als der Fahrer eines vorbeikommenden Autos frech auf die Hupe drückte, ließ Leone Misty seufzend los und half ihr wieder in den Wagen. Er zog ein kleines Etui mit dem Zeichen eines bekannten Juweliers aus der Tasche und gab es ihr.
    „Auch deswegen bin ich schon heute gekommen.“
    Misty öffnete das Etui und erschrak fast über den kostbaren, aus Diamanten und Saphiren gearbeiteten Ring. Nachdem Leone ihn ihr auf den Finger geschoben hatte, ließ sie ihn in den Strahlen der Abendsonne aufblitzen.
    „Er ist fantastisch.“
    „Und hier ist dein Hochzeitsgeschenk.“ Leone griff noch einmal in die Tasche und zog einen großen, altmodisch verzierten Schlüssel heraus. „‚Eyrie Castle‘ gehört dir.“
    Misty sah erst den Schlüssel und dann Leone an. „Du hast das Schloss gekauft?“
    „Warum nicht?“
    „Es war dir auf den ersten Blick verhasst! Du sagtest, es wäre eine halbe Ruine und ein finanzielles Fass ohne Boden für jeden Käufer.“
    „Ich kann mir ein solches Fass leisten“, meinte Leone lächelnd. „Wenn die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen sind, wird es wieder ein nobler Landsitz sein. Du hast dich gleich in das alte Gemäuer verliebt, und ich muss zugeben, dass es eine gewisse Bedeutung für uns hat. Übrigens habe ich den größten Teil des Inventars gleich mitgekauft und Murdo überredet, weiter über das Schloss zu wachen.“
    Misty warf sich in Leones Arme und sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Ich liebe dich, Leone Andracchi“, flüsterte sie unter Tränen. „Auch dafür, dass du so wunderbar romantisch bist.“
    „Ich liebe dich auch“, antwortete er. Sein Gesichtsausdruck verriet, wie glücklich ihn Mistys Freude machte. „Aber ein begeisterter Angler wird nicht aus mir. Das kann ich dir schon jetzt sagen.“

13. KAPITEL
    Am nächsten Tag, vormittags um elf Uhr, schritt Misty an Flashs Arm durch den Mittelgang der kleinen Kirche auf den Altar zu. Die versammelten Gäste hielten hörbar den Atem an, als sie mit ihren Brautjungfern – zwei ehemaligen Mitarbeiterinnen von „Carlton Catering“ – im Blickfeld erschien. Das kupferrote Haar fiel ihr wie ein schimmernder Schleier auf die bloßen Schultern. Das Brautkleid, ein Bolero aus grünem Brokat mit einem weiten fußlangen Rock aus elfenbeinfarbener Seide, glich einem festlichen Ballkleid und betonte ihre schlanke Figur. Das Diamantkollier, das sie zu der spektakulären Filmpremiere getragen hatte, funkelte an ihrem Hals und wetteiferte mit den diamantenen Ohrringen. Leone hatte die kostbare Garnitur vorsorglich aus London mitgebracht.
    Misty hatte nur Augen für Leone, der vor dem Altar stand und ihr mit fast entrücktem Ausdruck entgegensah. Der dunkle maßgeschneiderte Anzug stand ihm besonders gut, und sein Blick, aus dem innige Liebe sprach, ließ Mistys Herz schneller klopfen.
    Nach der schlichten Zeremonie und der Eintragung in das Kirchenbuch schritten sie gemeinsam dem Ausgang zu. Oliver Sargent saß in einer der letzten Reihen. Misty begrüßte ihn mit einem strahlenden Lächeln, das zugleich Ausdruck ihres Glücks und ihres Versöhnungswillens war.
    „Ich habe dir noch gar nicht dafür gedankt, dass du meinen Vater zu mir geschickt hast“, flüsterte sie Leone zu, als sie vor dem Portal stehen blieben, damit Aufnahmen gemacht werden konnten.
    Leone drückte ihren Arm. „Es bedurfte kaum meiner Ermutigung. Nach allem, was geschehen ist, sehnt er sich nach wahren Menschen … besonders nach denen, die er vor langer Zeit im Stich gelassen hat.“
    Leone hatte den Hochzeitsempfang in einem Londoner Hotel arrangiert. Bevor sie in die Limousine stiegen, die sie dorthin bringen sollte, tauchte Flash auf und nahm Mistys Hand. „Wer ist die Brautjungfer mit dem dunklen Haar?“, fragte er leise und aufgeregt.
    Misty sah ihn überrascht an und folgte seinem Blick. Er meinte Clarice, ihre ehemalige Vertraute, die einige Meter entfernt stand und lebhaft mit einem attraktiven italienischen Geschäftsmann flirtete, den Leone mitgebracht hatte.
    „Das ist Clarice“, antwortete sie. „Sie liebt Countrymusic und schwärmt für Männer über dreißig.“
    „Das ist nicht dein Ernst.“
    Misty lächelte schalkhaft. „Leider doch, aber du wirst darüber hinwegkommen. Bis später. Wir sehen uns beim Empfang.“
    In der Limousine nahm Leone Mistys Hand und sagte mit einem halb entschuldigenden Lächeln: „Bis gestern war ich so eifersüchtig auf Flash, dass ich ihn ohne

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