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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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wissen, dass es so ist.“
    Freddys Herz setzte einen Schlag aus. Jaspar begehrte sie? Der Gedanke war trotz aller Zweifel faszinierend. Er war nüchtern, bei klarem Verstand, und er machte nicht den Eindruck, als wollte er ihr schmeicheln. Er fand sie begehrenswert. Der Mann, der für sie die Erfüllung aller Träume war, fand sie begehrenswert!
    „Wirklich?“, fragte sie und beugte sich vor, um das Wunderbare noch einmal zu hören.
    Jaspar ließ eine Hand über Freddys dichtes blondes Haar gleiten und drückte sie tiefer in die Kissen. Sie wollte etwas sagen, aber kein Laut kam ihr über die Lippen. Eine süße Schwäche hatte sie erfasst und lähmte sie.
    Jaspar neigte sich tiefer und küsste sie so heiß und leidenschaftlich, dass sie alles andere vergaß. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und zog ihn zu sich herunter, um ihn noch mehr zu spüren. Als er eine Brust umschloss und die Knospe mit den Fingerspitzen reizte, stöhnte sie tief auf. Ein ungeahntes Verlangen nach Hingabe erfasste sie, so wild und rückhaltlos, dass sie vor sich selbst erschrak. Sie wollte sich abwenden, aber Jaspar hatte sie schon losgelassen und griff nach dem Telefon, das auf dem Nachttisch stand.
    Freddy war dankbar für die Unterbrechung, denn sie hatte sich in ihrem ganzen Leben nicht so erniedrigt gefühlt. Ihr Gesicht glühte, und ein Blick auf ihre entblößte Brust zeigte ihr, wie stark sie auf Jaspars Berührung reagiert hatte. Schnell zog sie das Nachthemd darüber und glitt tiefer unter die Decke. Es gab keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Sie kannte Jaspar kaum, und es war sonst nicht ihre Art, sich in dieser Weise anzubieten.
    „Wir heiraten morgen früh.“ Jaspar hatte sein Gespräch beendet und warf den Hörer auf die Gabel.
    Freddy erschrak über seine Heftigkeit. „Schon morgen?“
    „Hier in der Botschaft gelten die Gesetze meines Landes. Die Zeremonie muss so schnell wie möglich stattfinden, denn ich möchte morgen Abend wieder in Quamar sein.“
    Jaspars Blick ließ Freddy erstarren. Sie hatte gewonnen, aber nicht für immer. Es gab keinen Grund, um zu triumphieren. „Sie … Sie gehen also auf meinen Vorschlag ein?“
    „Wie Sie sehr wohl wissen, habe ich keine andere Wahl. Ich muss den Preis für Ihr Schweigen bezahlen.“
    Und danach wirst du bezahlen, schwor Jaspar bei sich – für die Erpressung und diese unerhörte Beleidigung. Mit der Heirat würde Freddy eine Quamari werden und als Mitglied der königlichen Familie weniger persönliche Freiheit genießen als jede andere Frau seines Landes. In der Einsamkeit der Wüste würde sie kaum Gelegenheit finden, sich zu amüsieren, aber er würde umso mehr Spaß mit ihr haben. Auch Benedict würde anfangs von ihrer Anwesenheit profitieren. Sobald er sich an die neue Umgebung und die neuen Verhältnisse gewöhnt hatte, war Freddy überflüssig. Sie würde von der Bildfläche verschwinden, ohne dass jemand etwas merkte.
    Wie verlockend sie vor ihm lag, wie eine köstliche, reife Frucht. Und dabei hatte sie sich eine Unschuld bewahrt, die sogar ihn verblüffte. Hätte er nichts von ihrem Vorleben gewusst … Jaspar lächelte verächtlich. Ja, auch er hätte sich von ihr täuschen lassen, so wie gestern Abend, als die scheinbare Angst um ihren Sohn sein Gewissen schwer belastet hatte.
    Freddy warf Jaspar einen verstohlenen Blick zu. Welchen Grund hatte er, so zu lächeln? Er bezahlte den Preis für ihr Schweigen, um seine geliebte Familie vor öffentlicher Schande zu bewahren. Dafür ließ er sich sogar erpressen, jedenfalls nannte er es so. Sie selbst dachte nur an Ben. Früher oder später würde er das erkennen und sie mit anderen Augen sehen.
    „Ich werde Ihnen Frühstück bestellen“, sagte Jaspar und stand auf. „Anschließend sollten Sie in Ihre Wohnung zurückkehren und packen. Morgen früh schicke ich Ihnen einen Wagen … pünktlich um acht Uhr.“
    „Du darfst dich unter keinen Umständen auf diese Heirat einlassen“, sagte Ruth Coulter am selben Abend. Sie war herübergekommen, um Freddy beizustehen. Die Nachricht von Bens Entführung hatte sie tief empört, aber Freddys Idee, das Problem durch eine Heirat zu lösen, kam ihr noch verwerflicher vor.
    Freddy beugte sich tiefer über den Koffer, der geöffnet auf ihrem Bett lag. „Es ist die einzige Möglichkeit, bei Ben zu sein und auf seine Entwicklung Einfluss zu nehmen“, verteidigte sie sich.
    „Du zwingst den Kronprinzen, dich zu heiraten, mein Kind. Weißt du eigentlich, was du da

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