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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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fort. „Machst du deshalb ein so trauriges Gesicht? Ich freue mich doch, dass du wieder jemanden gefunden hast, für den dein Herz schlägt.“
    Misty biss sich auf die Lippe und überlegte, was sie am besten antworten sollte.
    „Offenbar wohnt ihr auch zusammen, wie das heute üblich ist. Damit bin ich natürlich nicht einverstanden, aber ich verstehe, warum du so verschwiegen warst.“
    „Es tut mir leid, Birdie.“
    „Du bist ein gutes Kind, Misty, und wenn Leone Andracchi dir wehtut, bekommt er es mit mir zu tun.“
    Die Vorstellung, dass die zierliche Birdie notfalls gegen Leone antreten wollte, war so abwegig, dass Misty lächeln musste. „Mach dir nicht so viele Sorgen um mich“, bat sie gerührt.
    „Flash wird jetzt behaupten, dass du ihm das Herz gebrochen hast, und einen neuen Song darüber schreiben. Bereite dich besser darauf vor. Junge Männer lieben nichts so sehr wie eine Herausforderung … oder vielleicht ein hingebungsvolles Publikum.“
    Misty blieb zwei Tage in „Fossetts“ und fuhr Donnerstagnachmittag mit dem Zug nach London zurück. Sie war innerlich zur Ruhe gekommen und bemerkte nicht gleich das ängstliche Gesicht, mit dem Alfredo ihr die Tür öffnete.
    „Ich brauche wirklich einen eigenen Schlüssel“, meinte sie freundlich.
    „Damit du kommen und gehen kannst, wie du willst?“, erklang es drohend vom Wohnzimmer her. „Niemals!“
    Misty blieb wie angewurzelt im Flur stehen. Leone stand nur wenige Meter von ihr entfernt. Er trug enge schwarze Jeans und ein grünes Baumwollhemd, dessen Ärmel er hochgestreift hatte, sodass die muskulösen Unterarme zu sehen waren. Er wirkte aufregend männlich, aber der Zorn, der aus den dunklen Augen blitzte, beeindruckte Misty noch mehr.
    „Was ist los?“, fragte sie, mehr überrascht als besorgt.
    Leone breitete pathetisch beide Arme aus. „Du fragst mich, was los ist? Kaum sitze ich im Flugzeug nach Paris, verlässt du die Wohnung und löst dich in Luft auf!“
    „Ich war zu Hause bei Birdie.“
    „Ihre Haushälterin hat das abgestritten. Ich habe angerufen und nach dir gefragt.“
    Misty nickte. Ein örtlicher Reporter hatte sie als Leones Begleiterin bei der Filmpremiere identifiziert und pausenlos in „Fossetts“ angerufen, um mit ihr zu sprechen. Daraufhin hatte sie Nancy gebeten, sie zu verleugnen, falls noch weitere Anrufe kämen, was tatsächlich der Fall gewesen war.
    „Also, wo bist du wirklich gewesen? Solltest du dich mit Philip Redding getroffen haben, kann er was erleben!“
    Misty betrachtete Leone mit wachsender Verwunderung. „Bildest du dir etwa ein, dass ich dir … gehöre?“
    „Für die nächsten Wochen … ja. Wenn ich herausfinde, dass du einem anderen Mann nachgelaufen bist …“
    Misty verschränkte trotzig die Arme. „Du denkst, ich schlafe mit jedem, nicht wahr?“
    „Kein Kommentar.“
    „Ich war in ‚Fossetts‘ bei Birdie und habe mich so wenig wie möglich blicken lassen.“
    „So wenig, dass niemand von deiner Anwesenheit wusste.“ Leone lachte verächtlich. „Glaubst du, ich weiß nicht, was ein Alibi ist?“
    Misty musterte ihn spöttisch. „Passiert dir das bei Frauen öfter? Dass sie sich davonstehlen, um es mit anderen Männern zu treiben?“
    „Per meraviglia! Keine Frau hat jemals gewagt, das zu tun!“ Leone kam wütend einen Schritt näher. „Und weich gefälligst nicht vom Thema ab. Warst du bei deinem Exverlobten?“
    „Nein, Leone, aber wenn es so wäre, würde ich es dir nicht erzählen. Du hast mich nicht gebeten, in London zu bleiben. Du hast gesagt, wir würden uns Freitag wiedersehen, und so viel ich weiß, ist heute erst Donnerstag. Ich habe immer noch dienstfrei.“
    Wie es schien, hatte Leone nur die ersten Worte gehört. „Du würdest mir nicht erzählen, wenn du bei Philip gewesen wärst?“, fragte er drohend.
    „Da ich nicht bei ihm war, ist die Diskussion müßig“, versuchte Misty einzulenken, aber Leone ließ sich nicht beschwichtigen.
    „Hattest du neulich Abend in der Limousine Dienst oder dienstfrei?“, fragte er schneidend.
    Misty errötete. „Wie denkst du darüber?“
    Leone antwortete nicht und sah unvermittelt auf die Uhr. „Ich komme zu spät zu einer Dinnerverabredung. Erwarte mich morgen Nachmittag. Wir fliegen bis Aberdeen und nehmen von dort einen Wagen.“
    Wie zu Stein erstarrt, sah Misty Leone nach. Er hatte eine Verabredung! Er traf sich mit einer Frau, und da er nicht nach Hause kommen wollte, war leicht zu erraten, wie er die Nacht

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