Julia Festival Band 0103
gehe. Aber das wird dir nicht gelingen. Du hast alles auf eine Karte gesetzt und dieses Spiel angefangen. Jetzt sieh zu, wie du es zu Ende bringst.“
„Luke …“
„Nein“, flüsterte er ihr ins Ohr, und sie wusste, dass er sie allein durch den Klang seiner Stimme zu allem überreden konnte. „Du hast Caroline vorsätzlich in die Irre geführt und damit erreicht, dass sie mir den Laufpass gegeben hat. Dafür stehst du in meiner Schuld – und jetzt ist die Zeit, sie zu begleichen.“
Er ließ die Hände besitzergreifend über ihren Körper gleiten, und Holly schauderte. Seine fordernde Berührung stieß sie nicht ab, sondern erregte sie noch mehr. Seit sie zur Frau geworden war, hatte sie sich danach gesehnt, so empfinden zu können, und endlich war ihr Wunsch Wirklichkeit geworden. Warum nur musste es ausgerechnet Luke Goodwin sein, der diese Gefühle in ihr zu wecken vermochte?
Sie hatte von diesem leidenschaftlichen Verlangen gelesen, das einen willenlos machte und den Verstand verlieren ließ, sie hatte Filme und Kunstwerke gesehen, die es thematisierten – aber sie hatte sich manchmal gefragt, ob es nicht doch nur ein Fantasieprodukt sei.
Jetzt jedoch spürte sie die Macht dieses Verlangens, und Luke hatte es in ihr lebendig werden lassen. Selbst die flüchtigste seiner Berührungen elektrisierte sie und brachte ihren Puls zum Rasen. „Oh Luke!“, hauchte sie, als er mit den Daumen die Spitzen ihrer Brüste reizte. „Luke!“
„Komm!“ Luke nahm ihre Hand und führte Holly tiefer in den Laden hinein.
„Wohin?“
„Hier.“
Hier? Was wollte er in diesem Ankleideraum, der leer war bis auf einen dicken Ballen Duchesse, der in der Ecke lehnte? Der Lichteinfall war nur spärlich, dennoch sah Holly, wie Lukes Augen aufleuchteten, als er den Stoff entdeckte. Er rollte ihn aus, sodass die schwere Seide den Boden wie ein weißer Teppich bedeckte.
„Ein Liebeslager, das deiner Schönheit würdig ist, Sweetheart.“
Holly schlug das Herz bis zum Hals. „Ich … Wir könnten doch nach oben gehen“, schlug sie unsicher vor.
Luke fuhr ihr mit der Hand durch die Locken, die sich aus den Kämmen befreit hatten und ihr wie eine wilde Mähne auf die Schultern hingen. „Ja, das könnten wir“, stimmte er ihr zu. „Aber ich möchte es nicht. Die Wohnung ist dein Reich, hier ist Niemandsland. Ich will, dass es hier passiert, auf der kostbaren und raschelnden Seide, in dieser unpersönlichen Umgebung, wo sich vor uns noch nie jemand geliebt hat und es nach uns auch keiner tun wird. Ich möchte deine zarte Haut auf dem schimmernden Stoff sehen. Hier soll unser rauschendes Finale stattfinden.“
Ohne zu zögern, knöpfte er ihr die dunkelrote Korsage auf. Holly schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin. Die Wirklichkeit verdrängte sie, denn Luke wollte ja nur beenden, was er angefangen hatte: Er benutzte sie lediglich, um sich zu beweisen, dass er seinen Willen durchsetzen konnte. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken, sie wollte überhaupt nicht denken, sie wollte nur genießen.
Dieses erste und einzige Mal wollte sie Leidenschaft und Liebe voll auskosten, denn danach würde sie nichts mehr zu erwarten haben. Ihr Verstand warnte sie, riet ihr zum Gehen, denn dass Luke sie nicht zwingen würde, wusste Holly. Aber sie brachte die Vernunft zum Schweigen. Von diesem Augenblick hatte sie zu lange geträumt, als dass sie ihn jetzt versäumen würde.
Luke zog sein Jackett aus und kam auf Holly zu. Er konnte den Blick nicht von ihren Brüsten lösen, die sich rund und verführerisch unter dem transparenten Chiffon abzeichneten. Holly, die flach und hastig atmete, stand reglos vor ihm.
So hatte Luke sich das nicht vorgestellt. Er runzelte die Stirn, denn er wollte Leidenschaft, keine Ergebenheit. Er wollte, dass sie sich wehrte, damit der Sieg umso süßer war. „Zieh deine Bluse aus“, befahl er ihr heiser. „Aber langsam, sehr langsam …“
Holly senkte den Blick. Das war es also, was er wollte und was ihn erregte. Wenn er verlangte, dass sie die Femme fatale spielte, dann würde sie es eben tun. Stolz hob sie den Kopf und schüttelte die Locken. Sinnlich ließ sie den Finger um den obersten Knopf kreisen, bevor sie ihn öffnete. Sie hörte, wie seine Atemzüge immer heftiger wurden, ließ die Hand zum nächsten Knopf gleiten und zum übernächsten …
Als die Bluse bis zur Taille offen stand, zog Luke Holly an den Hüften zu sich und küsste die Knospen ihrer Brüste.
Holly
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