Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
Vom Netzwerk:
Affäre von Anfang an.“
    „Ganz und gar nicht. Zwei Jahre lang schien sich Finn für mich als Frau überhaupt nicht zu interessieren.“ Amber lächelte versonnen. Finn hatte sie wirklich lange zappeln lassen. So lange, bis sie sich vor Sehnsucht nach ihm regelrecht verzehrte, obwohl sie glaubte, dass sie, eine Frau aus ärmlichen Verhältnissen und ohne Schulbildung, für einen Mann wie ihn völlig reizlos sein müsste. „Stattdessen wurde er zu meinem Mentor.“
    „Auf welchem Gebiet?“
    „Er schickte mich zur Stilberatung, zu einer Visagistin und zum Friseur. Endlich lernte ich, welche Farben mir stehen und welche Garderobe meinen Typ unterstreicht.“
    „Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.“ Paul Millington lächelte anzüglich und musterte Amber, die wirklich hinreißend aussah, ungeniert. Ihr Kleid aus matter honigfarbener Seide war gerade und schlicht geschnitten, jedoch so kurz, dass die Aufmerksamkeit auf ihre langen, wohlgeformten Beine gelenkt wurde.
    „Finn gefalle ich, und andere Meinungen interessieren mich nicht“, antwortete sie und blickte ihn so herablassend an, dass er sich verlegen räusperte und erneut zum Glas griff.
    „Sprechen wir doch jetzt von Finn“, wechselte er dann das Thema. „Er ist äußerst erfolgreich.“
    Amber nickte. Für ihre Begriffe arbeitete Finn viel zu viel. Die Agentur lief so gut, dass Finn in letzter Zeit kaum zu sich selbst gekommen war. Er hatte sich zwar kürzlich einen Partner genommen, aber auch das hatte nicht zu der erhofften Entlastung geführt, denn Jackson Geering hatte Finn zwar etliche Aufgaben abgenommen, durch sein geschäftliches Talent aber auch viele neue Möglichkeiten erkannt und in Angriff genommen. Im Moment war er in den USA, um die Eröffnung einer Filiale vorzubereiten.
    Amber betrachtete diese Entwicklung mit Sorge, denn statt sich über seinen Erfolg zu freuen und ihn zu genießen, arbeitete Finn wie ein Besessener, um immer mehr zu erreichen. Reden jedoch konnte sie mit Finn darüber nicht – schließlich war er mit seinen vierunddreißig Jahren ein erwachsener Mann, der selbst wissen musste, was er tat.
    Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass es schon kurz vor fünf war. Wenn Paul Millington endlich ginge, würde sie sofort mit den Vorbereitungen für das Abendessen beginnen. Amber kochte leidenschaftlich gern kräftige Hausmannskost, womit Finn sie häufig aufzog, denn sie hätten sich die teuersten Restaurants und die ausgesuchtesten Delikatessen leisten können.
    Paul Millington war Ambers Blick zur Uhr nicht entgangen, und er lächelte zufrieden. Aus Erfahrung wusste er, dass seine Interviewpartner sich eher zu unbedachten Äußerungen hinreißen ließen, wenn sie ungeduldig wurden. Und bisher hatte er Amber noch nichts entlocken können, was sich zu einer jener skandalösen Geschichten aufbauschen ließ, die seine Leser von ihm gewöhnt waren.
    „Wann und wie hat Finn um Ihre Hand angehalten?“, fragte er daher ohne jede Überleitung.
    „Nein, diese Frage beantworte ich Ihnen nicht.“ Amber lachte und schüttelte den Kopf. „Finn würde mich umbringen!“
    „Also hat er es im Bett getan?“ Paul zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
    Amber spürte, wie sie errötete, und ärgerte sich darüber. „Ich sage es Ihnen nicht.“
    Finn hatte ihr den Heiratsantrag nicht im Bett gemacht. Es war auf der Party eines einflussreichen Zeitungsverlegers gewesen, zu der sie eigentlich gar nicht hatten gehen wollen. Sosehr Finn auch das einfache Leben fernab von jeglichem Medienrummel liebte, wusste er doch, dass er sich aus beruflichen Gründen bei gewissen gesellschaftlichen Anlässen in der Öffentlichkeit zeigen musste.
    „Sollen wir die Einladung annehmen?“, hatte Finn Amber morgens auf dem Weg zur Agentur gefragt.
    „ Müssen wir es?“
    Amber fühlte sich in der Öffentlichkeit an Finns Seite immer noch unsicher. Überall stand er im Mittelpunkt. Trotz ihrer blauen Augen, ihres blonden Haars und ihrer makellosen Schönheit schien sie neben ihm zu verblassen. Amber hatte oft das bedrückende Gefühl, lediglich das Anhängsel dieses faszinierenden Mannes zu sein.
    „Wir müssen überhaupt nichts, Sweetheart. Aber es könnte für dich ganz lehrreich sein.“
    „Lehrreich?“
    „Ja. Dort lernst du das Leben kennen, das wir führen könnten .“
    Und das tat sie auch. Die Party bestärkte Amber in ihrer Auffassung, dass diese Art Veranstaltungen nicht ihre Welt waren. Sie musste hilflos zusehen, wie

Weitere Kostenlose Bücher